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0133 - Der Mumienfürst

0133 - Der Mumienfürst

Titel: 0133 - Der Mumienfürst
Autoren: Hans Joachim von Koblinski
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sonst zu spät sein.«
    Zamorra mußte lächeln.
    »Du scheinst viel zu wissen. Mehr als ich!« sagte er.
    »Ich weiß auch alles! Leider ist es mir nicht gegeben, das, was ich voraussehe, an dich weiterzugeben!«
    Mit lautem Zischen erschienen zwei dieser Schlangen mit den Jaguarköpfen.
    Zamorra wirbelte herum. Sein Gerät war noch eingeschaltet. Und das war gut so.
    Beide - Zamorra sowie sein astraler Doppelgänger - griffen die Bestien an. Und sie taten es so blitzschnell und für die Schreckgestalten so unerwartet, daß diese sich nicht mehr zurückziehen konnten, sondern die Stärke des hochgespannten, aus einer Spezialbatterie stammenden Stroms zu kosten bekamen.
    Während sie unter Zischen, Brüllen und Fauchen verendeten, kamen zwei weitere.
    Als sie sahen, was mit den anderen geschah, verdoppelten sie ihre Geschwindigkeit, aber das nützte ihnen nichts.
    Zamorras Doppelgänger lenkte sie ab, indem er sich für einen Moment sichtbar machte, wartete und dann nach oben schwebte, bevor sie nach ihm schnappen konnten.
    Die beiden Schlangen mit den Jaguarköpfen versuchten, Professor Zamorra anzugreifen, ihn zu umschlingen, doch bevor sie ihn erreichen konnten, hatte sein astraler Körper schon die erste mit dem Handschuh berührt.
    Diese Berührung hatte Doppelwirkung. Da die Schlangen sich gegenseitig berührten, traf die tödliche Dosis des hochgespannten Stroms beide.
    Professor Zamorra atmete auf und dankte. »Das war Hilfe zur rechten Zeit«, sagte er.
    Nachdenklich blickte er auf die toten Untiere.
    Topa Inka ließ ihm keine Zeit zum Verschnaufen. Er schickte seine bewaffneten Mumien in den Kampf.
    Professor Zamorra sah sie kommen, obwohl sie kein Geräusch verursachten und von der Seite auf ihn zustrebten. Zunächst waren es drei. Er erinnerte sich daran, daß Ruiz ihm gesagt hatte, die Drei wäre eine mystische Zahl bei den alten Inkas gewesen.
    Sie gingen nebeneinander. Ihre goldenen Rüstungen blitzten in dem geheimnisvollen Licht, das von oben her ins Gewölbe fiel.
    Die vertrockneten Gesichter, in denen sich Risse abzeichneten, waren starr. Die Augen schimmerten grünlich und übten einen seltsamen Bann auf Zamorra aus.
    »Denk an das Wort!« meldete sich Zamorras astraler Doppelgänger. »Und nimm dein Amulett sowie das Kreuz!«
    Wenngleich Zamorra auch nicht glaubte, daß sein silbernes, geweihtes Kreuz irgendeine Wirkung haben könnte, versuchte er es dennoch.
    Er blieb unbeweglich stehen, nahm das Kreuz in die Rechte, hielt mit der Linken das Amulett hoch und sagte laut: »TAHUANTINSUYU…!«
    Als wären sie von unsichtbarer Hand gestoppt worden, blieben die Mumienkrieger stehen.
    Die Starre ihrer Gesichter löste sich. Entsetzen war von ihnen abzulesen.
    Zamorra bewegte sich noch immer nicht. Er war überrascht, wußte jedoch nicht, ob das Amulett, das Kreuz oder das Zauberwort gewirkt hatte. Oder alles zusammen.
    Dann schienen die Mumien einen Befehl erhalten zu haben, denn sie setzten sich wieder in Bewegung.
    »Geh ihnen entgegen«, meldete sich sein zweites Ich. »Und halte Amulett und Kreuz hoch! So hoch, daß es auf gleicher Höhe mit ihren Gesichtern ist!«
    Ohne zu zögern, folgte Zamorra diesem Rat. Zehn Schritte trennten ihn noch von den Kriegern.
    Mit jedem Schritt wurde die Distanz kürzer, und dabei verstärkte sich die Wirkung von Kreuz und Amulett.
    Als sie nur noch fünf Schritte voneinander entfernt waren, begannen die drei Mumienkrieger rückwärts zu gehen.
    Furcht stand auf ihren grausigen Gesichtern. Der grüne Schimmer in den Augenhöhlen war nicht mehr so intensiv wie Minuten zuvor. Er hatte etwas nachgelassen.
    Langsam folgte ihnen Professor Zamorra. Aber dann waren plötzlich drei weitere da. Sie standen auf einmal neben den anderen, wie hingezaubert.
    So was sieht man eigentlich nur im Kino oder Fernsehen, mußte Zamorra denken, als er sie sah.
    Topa Inka schien, und daran zweifelte er nicht, alles genau zu verfolgen. Wahrscheinlich war er zum Äußersten bereit, wollte unter keinen Umständen, daß Pachachuti, sein großer Gegenspieler um die Gunst des Sonnengottes, statt seiner zum Zuge kam.
    Er entschloß sich zu einem Vabanque-Spiel, schnellte jäh vor, berührte einen der Mumienkrieger mit dem Kreuz.
    Wie vom Blitz getroffen, brach die Schreckgestalt zusammen. Zamorra kümmerte sich nicht weiter um ihn, sondern wandte sich dem zweiten zu, duckte sich im letzten Moment, als dieser die Lanze nach ihm stieß.
    Das Grauenvolle war, daß die Mumien keinen Laut von sich
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