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0132 - Die Macht der Unheimlichen

Titel: 0132 - Die Macht der Unheimlichen
Autoren: Unbekannt
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„Sie wird sich so schnell auch nicht ändern, Mercant. Schärfen Sie Ihren Agenten noch einmal ein, auf Flottenbewegungen der Galaktischen Händler zu achten. Ich werde alle Beobachtungssta- tionen noch einmal besonders darauf hinweisen!” Reginald Bulls Sonderbefehl an alle terranischen Beobachtungs- stationen kam zu spät.
    Ein kleiner Pulk walzenförmiger Raumer, jeder sechshundert Me- ter lang und zweihundert Meter durchmessend, war noch innerhalb des Blauen Systems in Transition gegangen. Die Strukturerschüt- terung beim Sprung hatten akonische Absorber neuester Bauart eliminiert. Die acht kostspieligen Spezialgeräte hatten den Eigner des Pulks nichts gekostet. Im Gegensatz zu ihrem sonstigen Ver- halten, waren die Akonen von einer unwahrscheinlichen Gebefreu- digkeit gewesen. Sie hatten alles getan, um diesen Verband Wal- zenschiffe unbemerkt an sein Ziel kommen zu lassen.
    Totztal, aus dem Volk der Überschweren, ein Riese von mehr als siebzehn Zentnern Gewicht unter Erdschwere, blickte auf die Bord- uhr.
    Er grinste zufrieden. Das Geschäft mit den Akonen hatte die Sip- penkasse wieder gefüllt. Nach Abschluß des Auftrages würde sein Pulk nicht mehr aus acht schwerstbewaffneten Raumern bestehen, sondern aus zehn.
    Vor zwei Wochen hatte Retzo, sein Ältester, einen Hyperkom- spruch aufgefangen. Ein Springer wollte wissen, ob Totztal mit sei- nen Schiffen verfügbar wäre. Solche Anfragen trafen bei den Schiffsverbänden der Überschweren oft ein.
    Die Überschweren stellten so etwas wie eine stets einsatzbereite Feuerwehr der Galaktischen Händler dar. Jeder konnte ihren Dienst in Anspruch nehmen, vorausgesetzt, er war in der Lage, Barzahlung zu leisten. Die Überschweren waren für ihre unver- schämten Forderungen berüchtigt. Sie selbst machten sich nichts daraus, als habgierig zu gelten. Aber sie waren stolz auf ihre alte Tradition, für geleistete Zahlungen bis zum letzten Schiffsgeschütz zu kämpfen.
    Immer wieder benötigten Springersippen, die sich untereinander hartnäckig bekämpften, die Hilfe der Überschweren. Diese Über- schweren entstammten der Galaktischen Händlerrasse. Während der Ausbreitung im Kugelsternhaufen hatten sich einige Zweige der Springer auf Planeten mit großer Schwerkraft niedergelassen.
    In vieltausendjähriger Entwicklung hatten sich die damalig koloni- sierenden Händler auf diesen Welten zu den heutigen Überschwe- ren entwickelt. Längst betrieben sie keinen Handel mehr. Sie wa- ren zu Kriegsspezialisten geworden. Mit ihren schwerbewaffneten Walzenschiffen hatten sie oft Streitigkeiten zwischen den Händlern „geschlichtet” und dabei mehr als einmal ganze Springersippen un- tergehen lassen.
    Vom heutigen moralischen Standpunkt der Terraner gesehen, ein kaum vorstellbarer Zustand. Aber selbst Imperator Gonozal VIII. war es aufgrund seiner politischen Schwäche bis heute nicht ge- lungen, diesem Treiben der Überschweren ein Ende zu setzen.
    Totztals kriegerische Geschäfte gingen in den letzten Jahren besser denn je. Die Anfrage eines Springers, ob sein Verband frei wäre, hatte er als unwichtig angesehen und seinem Ältesten die Beantwortung überlassen. Der fing, kurz nach Abgabe seines Spruches, eine weitere Anfrage auf. Jetzt hielt der junge Retzo sie für eine Routinesache. Seiner Meinung nach wollte eine Händler- sippe herausfinden, wer von den Überschweren am billigsten Ein- sätze flog.
    Doch Totztal war plötzlich anderer Ansicht. Dieser alte Fuchs wit- terte ein großes Geschäft.
    Er hatte recht.
    Hinter der Anfrage des anonym gebliebenen Galaktischen Händ- lers verbarg sich der Rat der Akonen.
    Auf Schleichwegen, unter Umgehung der terranischen Relais- und Beobachtungsstationen, war er mit seinen acht Schlachtschif- fen ins Blaue System eingeflogen. Auf einem kleinen Planeten hat- te er seinen Verband in der Nähe der großen Transmitterstation gelandet. Totztals Geduld wurde auf keine große Probe gestellt.
    Noch am Tage seiner Landung im Blauen System trafen drei Be- vollmächtigte des Rates der Akonen von Sphinx ein. Totztal zog sich mit ihnen in seine Kabine zurück und ließ sie reden. Immer wieder schüttelte er seinen mächtigen Kopf und sah sie lauernd an. Hin und wieder strich er sich durch seinen gepflegten Bart. Ab und zu lachte der Alte. Dann dröhnte es in der Kabine.
    Die drei Bevollmächtigten erhöhten ihr Angebot.
    „Zu gefährlich”, sagte Totztal. Warum es zu gefährlich war, soll- ten die Akonen selbst wissen.
    Die drei
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