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0132 - Die Macht der Unheimlichen

Titel: 0132 - Die Macht der Unheimlichen
Autoren: Unbekannt
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zurückkommen.
    Totztal war der zuverlässigste und auch raffinierteste aller Über- schweren. Der Rat der Akonen war auf die Hilfe des Überschweren und seiner acht Schlachtschiffe angewiesen!
    Bei dreißig Millionen begann Totztal sein Gehirn wieder anzu- strengen. Diese phantastische Summe reizte ihn. Dafür konnte er fast zwei neue Walzenschiffe nach dem allerneuesten Stand ar- miert, achthundert Meter lang und zweihundertsiebzig Meter durch- messend erstehen. In Verbindung mit diesen Zukunftsbildern schoß ihm ein Gedanke durch den Kopf, ein Name: Panotol. Aber er hütete sich, diesen Namen zu erwähnen. Er vergewisserte sich zunächst noch einmal, ob ihm auch kein Irrtum unterlaufen war.
    Die Sternenkarte und die Aufmarschbahnen der Flotten wurden immer noch auf die Kabinenwand projiziert. Totztal, seit vielen Jahrzehnten zwischen den Sternen lebend, kannte sich innerhalb der erforschten Galaxis ausgezeichnet aus. Nun stellte er fest, daß er keinem Irrtum zum Opfer gefallen war.
    Nahe des Aufmarschgebiets der massiert stehenden Robotflotten gab es ein unbedeutendes Sonnensystem. Die Sonne hieß laut Ar- kon-Sternenkatalog Panot, sie leuchtete gelb und war klein. Zwei Planeten umliefen sie. Der innere war eine Gluthölle, der zweite auch nicht zur Besiedlung geeignet. Der Sauerstoffgehalt war viel zu gering, die Sternenkugel stellte eine einzige Wüste dar. Aber unter der Wüste lagen Riesenmengen seltener Erz- und Minerali- ensorten verborgen. Deshalb hatten geschäftstüchtige Springer schon sehr früh auf Panotol eine Niederlassung gegründet, sie mit leistungsfähigen Abwehrforts ausgestattet und versucht, die Erze und Mineralien abzubauen.
    Der erste Versuch war trotz Einsatz von Robotern ein Fehlschlag geworden. Für einen Einsatz auf Panotol ließen sich keine Freiwilli- gen finden. Wer es versucht hatte, gab nach einigen Wochen unter diesen unerträglichen Bedingungen wieder auf.
    Aber die Händlersippen, die schon Unsummen auf Panotol inves- tiert hatten, gaben nicht auf. In seltener Einmütigkeit beschlossen sie in einer geheimen Konferenz, aus dem Planeten eine Art Ge- fängnis zu machen. Allein seine Distanz zu M13, die 2118 Licht- jahre betrug, sprach schon dafür. Das Panotsystem lag außerdem auch abseits aller Routen. Wer flog schon in den sternenarmen Raum zum Rand der Milchstraße, wo man doch keine Geschäfte machen konnte?
    Im Laufe weniger Jahrzehnte wurden mehr als sechstausend Springer, die bei ihren Sippenchefs in Ungnade gefallen waren oder gegen den geschäftlichen Moralkodex verstoßen hatten, nach Panotol abgeschoben. Von da an begann der Abbau der Erze und Mineralien ein lukratives Geschäft zu werden. Mit der Zeit fanden sich auch rund viertausend weitere Springer ein, die gegen ausge- zeichnete Bezahlung über die unwirtlichen Verhältnisse hinwegsa- hen.
    Auf dem Hauptstützpunkt eine gigantische Schiffswerft zu errich- ten, bot sich von selbst an. Die geförderten Erze waren das beste Material für Raumschiffszellen. Da aber für den Neubau von Wal- zenraumern eine Armee von Hilfskräften erforderlich war, be- schränkte man sich darauf, nur Reparaturen und Generalüberho- lungen durchzuführen.
    Viele Springer scheuten den weiten Anflug nach Panotol nicht, um hier ihre havarierten Schiffe in Ordnung bringen zu lassen, weil diese Riesenwerft konkurrenzlos billig arbeitete.
    Blitzartig waren Totztal all diese Dinge durch den Kopf geschos- sen, und er hatte einen Plan. Aber er verriet nichts.
    Er zeigte sich bereit, den Vorschlägen der Akonen zu lauschen.
    Wieder weiteten sich seine Augen. Mit der mächtigen Hand strich er durch seinen Patriarchenbart. Bedächtig schüttelte er den Kopf.
    Sein Nein hatte Gewicht. Fünf Akonen beobachteten ihn abwar- tend.
    „Antis soll ich an Bord nehmen?” rief er mit seiner kraftvollen Stimme. Zornig funkelte er die Akonen an.
    Sie lockten ihn wieder mit dem Einbau der Strukturabsorber. Hef- tig fiel er ihnen ins Wort: „Sind mir diese Aggregate nicht schon längst gratis angeboten worden?” Innerlich amüsierte er sich über diese akonische Abordnung. Die von sich eingenommenen Akonen mußten erst einmal lernen, wie man mit einem Überschweren ver- handelte. Er fühlte ihre Bereitschaft, ihm noch ein höheres Angebot zu machen.
    „Unser letzter Vorschlag ...” „Das soll man nie sagen”, belehrte Totztal den Sprecher. „Unter- halten wir uns weiter. Was soll noch an Bord?” Jetzt legten die Akonen ihre Karten auf den Tisch.
    „So,
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