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0130 - Mr. Mondos Monster

0130 - Mr. Mondos Monster

Titel: 0130 - Mr. Mondos Monster
Autoren: Jason Dark
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Kiefer aufklappte und doch noch zubeißen wollte, dann lösten sich die Pranken von meinen Schultern, und der Werwolf verschwand.
    Ich zog unwillkürlich meinen Körper zusammen, igelte mich praktisch ein und wartete auf den Aufprall, der sämtliches Leben in mir zerstören würde.
    Seltsamerweise schrie ich nicht, der Fall lief in einer fast erschreckenden Lautlosigkeit ab.
    Und ich hielt noch immer die Pistole umklammert!
    Dann geschah es.
    Plötzlich fühlte ich den Schlag im Rücken, etwas schien in meinem Körper zu reißen, jagte längs durch mein Rückrat bis hoch ins Gehirn, und erst jetzt schrie ich.
    Aber ich lebte.
    Wieso?
    Ich müßte doch eigentlich tot sein und mit zerschmetterten Gliedern auf irgendeinem Hinterhof liegen.
    Das war nicht der Fall.
    Weit riß ich die Augen auf.
    Und dann rutschte ich in der Tat. Langsam. Mit den Füßen zuerst kam ich auf, stand und schaute mich um.
    Erst einmal atmete ich durch. Die Luft drang in jeden Winkel der Lunge, gebrochen war also nichts. Aber verdammt noch mal, was war denn eigentlich geschehen?
    Dunkelheit um mich herum. Nur von oben fiel ein wenig Licht.
    Da erst sah ich, was passiert war.
    Ich befand mich auf einem Lastwagen. Die herabhängende Plane erklärte mir einiges.
    Ich war zwar vom Dach gefallen, doch genau auf die Plane eines im Hof abgestellten Lieferwagens. Und durch mein Gewicht war die Plane aus der Halterung gerissen worden. Ein unwahrscheinlicher Zufall hatte mich gerettet.
    Und die Beretta hielt ich immer noch umklammert.
    Das alles mußte ich erst verdauen, denn plötzlich begannen meine Knie zu zittern.
    Der Schock.
    Ich mußte mich setzen.
    Ich fiel förmlich zu Boden, und auch als ich saß, schwindelte es vor meinen Augen. Himmel, das war hart gewesen. Diesmal hatte mich nicht Kamikaze gerettet, sondern die Plane eines Lastwagens.
    Welch gütiges Schicksal den Wagen in den Hof gefahren hatte, wußte ich nicht. Es war mir auch egal. Etwas anderes war in diesem Moment wichtiger.
    Der Werwolf!
    Hatte er auch den Fall überstanden? Normalerweise ja, denn diese Bestie war so einfach nicht zu töten, man mußte ihr schon mit geweihtem Silber kommen. Diese Chance hatte ich bisher vertan.
    Aber ich wollte sie nachholen, das schwor ich mir.
    Ich erhob mich wieder. Ein Teil der Plane war nach vorn geknickt, sie berührte den Boden der Lastwagenfläche.
    Ich ging ein paar Schritte vor, peilte nach draußen und war verwundert, als ich die Ausmaße des Hofes sah. Ich entdeckte, daß an den Rückseiten die Höfe nicht durch Mauern getrennt waren.
    Es gab auch Wege, die zur Parallelstraße führten. Einer wurde von einer hohen Hecke eingefriedet.
    Ich kletterte auf den Rand der Ladefläche und sprang von dort aus zu Boden.
    Mit entsicherter Waffe schritt ich über den Hof und suchte nach der mordenden Bestie.
    Orientieren konnte ich mich dabei sehr gut, denn aus zahlreichen Fenstern an den Rückseiten der Häuser fiel genügend Licht. Weiter rechts sah ich Garagen. Vier standen nebeneinander. Gar nicht mal weit von den Rückseiten der Häuser entfernt. Eine neben einem schmalen Badezimmerfenster angebrachte Lampe streute ihr Licht so weit, daß es bis auf das Dach der Garagen fiel.
    Und dort hockte eine Gestalt.
    Der Werwolf!
    Wußte der Teufel, wie er dorthin gekommen war. Auf jeden Fall sah ich ihn und auch das gelbe Glitzern in seinen verdammten Raubtieraugen. Er hatte mich ebenfalls entdeckt.
    Die Bestie schien unverletzt zu sein, denn plötzlich erhob sie sich zu ihrer vollen Größe und fauchte mich an.
    Ganz langsam hob ich den rechten Arm und zielte genau. Es war schwierig, zu schießen, denn mein Arm zitterte immer noch nach der durchlittenen Anstrengung. Ich war eben keine Maschine.
    Der Werwolf kam noch einen Schritt vor und stand am Rand der Garagendächer.
    Dann feuerte ich.
    Genau in dem Augenblick, als er sich abstieß, zog ich zweimal den Stecher durch, da ich sichergehen wollte. Die Kugeln trafen ihn auf halber Höhe und genau dort, wo ich es haben wollte, mitten in die Brust.
    Das war sein Ende.
    Schwer klatschte er auf die kleinen Pflastersteine vor den Garagen. Er wälzte sich um seine eigene Achse, jaulte, heulte und fauchte in einem.
    Ein schlimmer Todeskampf begann.
    Ich ging auf ihn zu.
    Als ich neben ihm stehenblieb, löste sich bereits das dunkle Fell auf. Es fiel einfach ab, wie Haare unter der scharfen Schere.
    Zurück blieb – ein Mensch!
    Ein Mann mit wachsbleichem Gesicht, dessen Oberlippe von einem dunklen Bart geziert
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