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0130 - Mr. Mondos Monster

0130 - Mr. Mondos Monster

Titel: 0130 - Mr. Mondos Monster
Autoren: Jason Dark
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wurde.
    Ich holte meine Bleistiftlampe hervor und knipste sie an. Der Strahl wanderte über sein Gesicht, und ich runzelte überrascht die Stirn, denn ich kannte ihn.
    Nicht persönlich, aber diesen Mann hatte ich bereits auf einem Foto gesehen.
    In der Verbrecherkartei.
    Er gehörte zu den meistgesuchten Bankräubern und Mördern des Staates. Wie war er zu einem Werwolf geworden?
    Diese Frage beschäftigte mich wirklich.
    Einige Fenster waren aufgerissen worden. Gesichter erschienen.
    Man hatte die Schüsse gehört.
    Eine Frau schrie.
    »Da liegt ja einer!« hörte ich die Stimme eines Mannes.
    Bevor die Leute noch auf dumme Gedanken kommen konnten, machte ich ihnen mit lautstarker Stimme klar, daß ich von Scotland Yard war, steckte meine Waffe weg und trat an eines der Fenster, wo ein Mann seinen Kopf herausstreckte.
    Ich zeigte ihm meinen Ausweis.
    »Es stimmt, Leute, der ist tatsächlich vom Yard.«
    Die Einwohner waren beruhigt.
    »Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen«, sagte ich. »Die Polizei wird den Toten abholen.«
    »Wollen Sie telefonieren?«
    »Das erledige ich schon. Vielen Dank.«
    Ich wollte es tatsächlich machen, und zwar bei Mrs. Goldwyn.
    Dort lag ja noch ein zweiter Toter.
    Ein wenig viel für eine Nacht, fand ich.
    Ich ging auf die Hintertür des schmalbrüstigen Hauses zu, in dem die alte Dame wohnte. Durch ihren Anruf war alles ins Rollen gekommen. Ich war froh, daß sie so reagiert hatte.
    Bestimmt stand ich dicht vor einem neuen, brandheißen Fall. Mit dieser Gewißheit stieß ich die Hintertür des Hauses auf und ahnte nicht, was mich im Innern erwartete…
    ***
    Die beiden Kerle drehten sich um.
    Nicht zu überhastet, nein, betont langsam und mit eckig wirkenden Bewegungen.
    Sie schauten auf die Frau und auf die Waffe in ihrer Hand.
    Lady Sarah nahm allen Mut zusammen. »Ihr verschwindet jetzt«, sagte sie, »oder es ergeht euch schlecht.«
    »Meinen Sie das im Ernst?«
    »Ja.«
    Die beiden nickten. »Es ist gut, Alte, wir gehen. Aber hüten Sie sich, Sie haben sich jemand zum Feind gemacht, gegen den Sie gar nicht gewinnen können.«
    »Und wen, bitte?«
    »Das merken Sie noch früh genug.«
    Die beiden setzten sich in Bewegung. Sie hoben sogar die Arme, was die Frau gar nicht befohlen hatte. So kamen sie die restlichen Stufen hinunter.
    Und sie lächelten.
    Ein falsches Lächeln, dachte Lady Sarah. Sie wollte sich vorsehen.
    Sie trat etwas zurück, damit die beiden nicht zu dicht an ihr vorbeikamen und ihr mit einem schnellen Angriff die Waffe aus der Hand schlagen konnten.
    Der letzte warf ihr noch einen langen Blick zu. Aus Augen, die wie Murmeln wirkten.
    Er machte es bewußt, und Mrs. Goldwyn fiel auf diese Taktik prompt herein.
    Sie ließ den zweiten Kerl aus dem Blick.
    Dessen Bein wirkte wie ein Hammer. Es wurde hochgeschleudert, der Fuß streckte sich, und bevor sich die Frau versah, bekam sie einen Tritt gegen die Waffenhand, der so hart war, daß ihr die Armee-Pistole aus den Fingern geschleudert wurde.
    Erschreckt schaute sie der Waffe nach.
    Deshalb sah sie auch die Hand nicht. Aber sie spürte den Schmerz, als sie gegen ihre Wange klatschte. Lady Sarah fiel zu Boden. Die Wand hielt sie auf.
    Und plötzlich sah sie die beiden Kerle dicht vor sich stehen. Wie Gebirge kamen sie ihr vor.
    Grausam und mächtig. Sie schaute in die Gesichter, und in den Augen las sie das Urteil.
    Tod!
    Auf einmal bekam sie Angst. Mrs. Goldwyn bereute es jetzt, sich eingemischt zu haben. Sie hatte Hoffnungen auf den Oberinspektor gesetzt, doch von Sinclair war nichts zu sehen. Vielleicht befand er sich auch schon unter den Toten.
    Diese Erkenntnis und das Wissen um die eigene Gefahr verstärkten die Angst in ihr noch.
    Niemand konnte ihr jetzt noch helfen!
    Einer der beiden trat ein paar Schritte zur Seite und hob die Armeepistole auf. Er wog sie in der Hand, schaute seinen Kumpan an, und der nickte.
    »Damit werden wir dich erschießen, Alte!« versprach er.
    Sein Kumpan legte an.
    Jetzt blickte die alte Dame in die Mündung. Dieses dunkle Loch kam ihr plötzlich riesengroß vor, und sie wußte, daß daraus der Tod peitschen würde.
    »Bitte!« flüsterte sie. »Bitte…« Mehr konnte sie nicht sagen, die Angst schnürte ihr einfach die Kehle zu.
    In diesem Augenblick schlug mit einem Knall die Hintertür ins Schloß. Der Kerl ließ die Waffe sinken, drehte sich um und schaute seinen Kumpan an.
    Der nickte, machte auf dem Absatz kehrt und schlug den Weg zur Hintertür ein…
    ***
    Ich war
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