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0130 - Er zahlte mit seinem Blut

0130 - Er zahlte mit seinem Blut

Titel: 0130 - Er zahlte mit seinem Blut
Autoren: Er zahlte mit seinem Blut
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    Der Schweiß trat ihm auf die Stirn. Er hielt die Pistole in der Hand und zielte auf meinen Rücken. Aber er bekam den Zeigefinger nicht krumm.
    Denk daran, wie er in die Bude stürmte, als sie dich fertig machen wollten, sagte eine andere Stimme. Er hat sein Leben für dich gewagt, ohne eine Sekunde nachzudenken.
    Tu‘s… tu‘s nicht… tu‘s… tu‘s nicht… ohne Unterlaß. In seinem Kopf kreisten unaufhörlich die gleichen widersprüchlichen Gedanken. Er war aus einer Seite der Welt ausgebrochen und in eine andere übergewechselt.
    Aber er gehörte zu keiner von beiden. In grenzenloser Einsamkeit stand er zwischen den Fronten.
    Und dann sah er, wie ich aufsprang. Da riß ihn irgend etwas hoch, er jagte quer über den Hof, setzte mit einem ungeheuerlichen Satz quer über den Gerümpelhaufen und schrie, daß es uns in den Ohren dröhnte: »Hände hoch, oder ich knalle euch nieder!«
    Zwei vereinzelte Schüsse fielen noch, dann war ich von der anderen Seite her hinter dem Haufen.
    Einer der Gangster lag auf dem Boden und schrie in unartikulierten, tierischen Lauten. Rock hielt sich den linken Oberarm. Über seine Hand sickerte Blut hinweg.
    »Er schoß auf mich«, keuchte er, »aber ich war einen Augenblick schneller, und dadurch wurde seine Kugel abgelenkt. Es ist nur ein Streifschuß. Aber ich glaube, ich habe ihn böse erwischt.« Er hatte. Der eine Gangster hatte einen Bauchschuß. Er schrie, daß es einem durch Mark und Bein ging.
    Wir riefen die Cops und veranlaßten in aller Eile alles Nötige. Der Verwundete wurde abtransportiert. Den anderen wollte ich im Jaguar mitnehmen. Eigentlich sollte Rock mit dem ersten ins Hospital fahren, um sich selbst behandeln zu lassen, aber er schüttelte den Kopf.
    »No. Den Kratzer kann der Doc im Districtsgebäude verbinden. Nicht der Rede wert.«
    Ich sagte nichts. Ich wußte, daß er in dem Augenblick die Aufmerksamkeit der Gangster auf sich gerichtet hatte, als ich zehn Yards freien Hof hatte überqueren wollen. Es hätte anders ausgehen können, wenn er nicht toll kühn eingesprungen wäre.
    ***
    6.58 Uhr, nachmittags.
    Wir waren gerade ins Districtsgebäude zurückgekommen. Rock ließ sich nicht davon abhalten, zuerst in mein Office zu kommen und Phil zu fragen, der inzwischen zurückgekehrt war von seiner Fehlmeldung:
    »Etwas Neues über das Kind?«
    Phil schüttelte müde den Kopf.
    »Geh jetzt zum Doc, Rock«, sagte ich. »Irgendwann finden wir es noch, verlaß dich drauf!«
    Er sah mich eigenartig an. Dann sagte er rätselhaft:
    »Ich werde es finden! Darauf kannst du Gift nehmen.«
    Dann drehte er sich um, verschwand im Flur. Phil sah mich an und zuckte die Schultern. Verständlich, dachte ich. Er spricht ja von seinem Kind.
    ***
    »Ich weiß nicht, Joe, aber ich finde, du solltest doch den FBI anrufen. Sie haben noch immer keine Spur von dem Kind, sonst würden die doch im Rundfunk nicht immer noch die Durchsage bringen.«
    Joe Efferland rieb sich nachdenklich seine knochigen Finger.
    »Ich weiß nicht«, sagte er unentschlossen. »Ich kann mir nicht denken, daß ausgerechnet ich die Kidnapper gesehen haben soll. Es war bestimmt ein anderer Wagen.«
    »Das kannst du nicht wissen!« widersprach seine energische Frau. »Und jeder andere würde auch sagen: ausgerechnet ich?«
    »Ja, das ist schon richtig, aber —«
    »Nichts aber, Joe! Stell dir nur mal vor, was wir uns für Vorwürfe machen würden, wenn du die Polizei nicht angerufen hättest und es würde sich herausstellen, daß es doch der Wagen der Kidnapper war, den du gesehen hast!« Marry duldete keinen Widerspruch mehr. Sie holte bereits ihrer beiden Mäntel und brummte:
    »Los, wir gehen zu Brock. Da kannst du telefonieren, und bei der Gelegenheit hast du gleich einen Grund, dein Bier zu trinken.«
    Das war eine Versuchung, der Joe Efferland nicht mehr widerstehen konnte. Für die Möglichkeit, mit Genehmigung seiner Frau ein Bier zu trinken, hätte er noch ganz etwas anderes getan, als nur mal jemand anzurufen.
    ***
    7.04 Uhr.
    Jemand aus , der Funkleitstelle kam in mein Office. Er hielt das abgerissene Blatt aus einem Fernschreiber in der Hand.
    »Jerry, in der Fingerabdrucksache—« Ich unterbrach ihn.
    »Okay, gib schon her!«
    Ich nahm ihm das Blatt weg. Washington hatte also bereits die Antwort auf meine Anfrage wegen Rocks Fingerabdrücken geschickt. Jetzt mußte es sich ja zeigen, daß sich alles harmlos
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