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0130 - Der Unheimliche aus Lemuria

0130 - Der Unheimliche aus Lemuria

Titel: 0130 - Der Unheimliche aus Lemuria
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Übersinnlichen suchte weiter. Irgendwann mußte er doch wieder auf Nicole stoßen…
    ***
    Am Pier waren zwei schwere Kranwagen aufgefahren worden. Mit versteinertem Gesicht sah Commander Corwell zu, wie Taucher unter Wasser die großen Magnethaken an die zerfetzten Überreste des U-Bootes anschlossen. Balder Odinsson hatte angeordnet, das Wrack unverzüglich zu heben. Auf dem Trockenen war eine Untersuchung der kärglichen Überreste wesentlich einfacher als unter Wasser. Zudem mußte der U-Boot-Schrott ohnehin irgendwann verschwinden - dazu kam die Möglichkeit, daß der Reaktor undicht wurde…
    Die beiden Männer standen nebeneinander in sicherer Entfernung. Hin und wieder warf der Colonel dem U-Boot-Kommandanten einen raschen Seitenblick zu. Doch Corwell hatte sich in der Gewalt, zeigte nichts von den Gefühlen, die ihn bewegten angesichts des Wracks, das in wenigen Augenblicken gehoben werden würde.
    Ein Wrack, das noch vor ein paar Stunden ein stolzes, schnelles Boot der US-Navy gewesen war, voll von Leben…
    Die Taucher erschienen wieder an der Oberfläche und kletterten an Land. Gespannt sah Odinsson hinüber. Auf ein lautes Kommando hin begannen die Motoren der beiden riesigen Kranwagen zu arbeiten. Die Stahltrossen spannten sich.
    Das Wasser geriet in Bewegung. Dort unten stieg jetzt etwas an die Oberfläche empor. Die Wagen standen auf den Stegen links und rechts des U-Bootes, würden, sobald das Boot hoch genug war, anrollen. Die Stege waren verstärkt worden, speziell jener, der durch die Explosion teilzerstört worden war.
    Jetzt kamen die ersten Metallfragmente zum Vorschein.
    Odinsson sah wieder zu Corwell. Die Gesichtsmuskeln des Commanders spannten sich. Woran dachte Corwell in diesem Augenblick?
    Immer höher stieg das Wrack. Deutlich war zu erkennen, wie verheerend die Explosion gewirkt hatte. Sie war im vorderen Teil des Bootes erfolgt, hatte den Turm förmlich abgerissen und an Land geschleudert. Die Medo-Kammer mußte total verwüstet sein, ebenso der Feuerleitraum. Corwell und Odinsson wunderten sich etwas, daß die Munition nicht mit in die Luft gejagt worden war.
    Sie ahnten nicht, daß sich kein einziger Torpedo, keine Rakete mehr an Bord befand! Bevor die Unsichtbaren die U 412 sprengten, hatten sie die Munitionsdepots restlos ausgeräumt, hatten sich unter den Nagel gerissen, was nicht niet-und nagelfest war…
    Dann schwankte der zerfetzte, deformierte und an vielen Stellen aufgerissene U-Boot-Körper frei in der Luft, zwei Meter über der Wasseroberfläche. Aus den Lecks strömte Wasser heraus. Der Druckkörper schaukelte bedenklich im Griff der beiden Kranwagen.
    »Langsam anrollen«, kam das Kommando.
    Balder Odinsson, trotz seines skandinavischen Namens waschechter Kalifornier, preßte die Lippen zusammen. Die ganze Aktion gefiel ihm nicht, erschien ihm zu unsicher. Ein starker Bergungshubschrauber wäre angebrachter gewesen als diese beiden schweren Kranwagen, die jetzt zu rollen begannen.
    »Diese Idioten«, stieß jetzt auch Corwell hervor. Er ahnte plötzlich das nahende Unheil.
    »Die Wagen - sie sind in Bewegung, sind nicht mehr gesichert! Damned, das geht ins Auge!« keuchte er.
    Odinsson ballte die Hände zu Fäusten. Es mußte schief gehen! Das Wrack schwankte infolge der Bewegung immer heftiger. Die beiden Wagen zogen nicht gleichmäßig an! Die Schaukelbewegung übertrug sich auf die Fahrzeuge.
    Zur Hälfte befand sich das U-Boot jetzt über festem Boden.
    Da stellten die Fahrer die Ungleichmäßigkeit ihres Fahrens fest. Beide tippten gleichzeitig die Bremsen an, um zum Stillstand zu kommen und ihre Fahrt neu zu koordinieren.
    »Nicht bremsen!« schrie Odinsson auf, der das Unheil kommen sah.
    Noch heftiger schaukelte das Wrack!
    Metall kreischte und schrie - und brach…
    Im Zeitlupentempo brach das Wrack des Atomkreuzers genau in der Mitte durch, sackte ab. Das Heck stürzte donnernd ins Wasser zurück. Der Vorderteil schlug auf der Kaibefestigung auf und zerschellte mit ohrenbetäubendem Lärm. Die beiden Kranwagen stürzten bedächtig um, walzten einige Blechfragmente des zerschellenden Boots-Bugs einfach flach.
    Dann setzte atemlose Stille ein.
    Direkt an der Kante zum Wasser hing der Atomreaktor, bereit, jeden Moment ins Wasser zurückzustürzen. Odinsson konnte nicht sehen, mit wie vielen Verstrebungen er noch am Bootskörper befestigt war. Doch durch die Stille klang jetzt ein unheilvolles Knistern und Knacken brechenden Metalls.
    Und der Colonel sah noch
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