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013 - Sieben Tote für die Hölle

013 - Sieben Tote für die Hölle

Titel: 013 - Sieben Tote für die Hölle
Autoren: A.F.Morland
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bloß?«
    »Ich habe eben eine Superkonstitution.«
    »So muß es wohl sein. Habe ich mich gestern danebenbenommen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich habe gut auf dich aufgepaßt.«
    »Meine Güte, wie viele Drinks waren es zuviel?«
    »Eine ganze Menge.«
    »Ich habe einen schrecklichen dicken Kopf.«
    »Wir wollten Kricket spielen. Ich sollte dich abholen.«
    »Das habe ich total vergessen. Ich kann mich überhaupt an nichts erinnern. Hast du mich in meine Kabine gebracht?«
    »Ja.«
    »Und mich ausgezogen?«
    Er grinste. »Leider nein. Du hast darauf bestanden, es selbst zu tun. Und ich mußte zuvor die Kabine verlassen. Es ist nichts passiert.«
    »Dann kann ich also jedermann reinen Gewissens in die Augen sehen?«
    »Kannst du«, bestätigte Balding, und Rebecca atmete erleichtert auf. »Wenn du heute lieber nicht Kricket spielen möchtest…«
    »Nein, nein«, sie wedelte abwehrend mit der Hand. »Versprochen ist versprochen. Setz dich. Ich nehme nur rasch eine kalte Dusche. Das wird meine Lebensgeister auf Vordermann bringen.«
    Sie begab sich ins Bad, zog sich aus und schob den bunten Nylonvorhang zur Seite. Im selben Moment sprang sie das nackte Grauen an.
    ***
    John Balding setzte sich. Er schlug die Beine übereinander und versuchte sich plastisch vorzustellen, was in diesem Moment nebenan passierte. Rebecca ließ die Hüllen fallen. Obwohl er sie noch nie nackt gesehen hatte, glaubte er zu wissen, wie sie hüllenlos aussah.
    Er war verrückt nach ihr. Das hatte er ihr gestanden, und bevor diese Fahrt zu Ende ging, mußte sie ihm gehören. Aber er überstürzte nichts. Er hatte noch sehr viel Zeit.
    Ein markerschütternder Schrei riß ihn jäh aus seinen Gedanken.
    Er sprang auf, als wäre ein Stromstoß durch die Sitzfläche des Stuhls gefahren. Der Schrei kam aus dem Badezimmer. Rebecca hatte ihn ausgestoßen.
    Balding stürmte los.
    Mit wenigen Sätzen erreichte er die Tür, die ins Bad führte. Er riß sie auf. Rebecca Morton war tatsächlich nackt, aber jetzt hatte er keinen Blick dafür.
    Genauso fassungslos und entsetzt wie sie starrte er die Leiche an, die sich in der Duschkabine befand.
    Es war Gus Huston, der Steward. Daß er tot war, stand außer Zweifel. Aber er lag nicht auf dem Boden. Jemand hatte ihm einen Nylonstrumpf um den Hals geschlungen und dessen Ende um den Brausekopf gewickelt. Es hatte den Anschein, als würde der Tote stehen.
    Doch Huston stand nicht, er hing.
    Weit waren seine Augen aufgerissen. Furcht und Panik verzerrten seine Züge. Der Mund war halb offen, die Zunge quoll dick über die Lippen.
    Rebecca riß sich von diesem schrecklichen Anblick los. Sie warf sich zitternd in John Baldings Arme und flüsterte verstört: »Bring mich raus, John. Bitte, bring mich hier raus…!«
    ***
    Es ergab sich, daß sich Lance Selby bei mir befand, als Tucker Peckinpahs Rolls Royce vor meinem Haus stehenblieb. Vicky Bonney, Roxane, Oda und Mr. Silver waren außer Haus, und ich nützte die günstige Gelegenheit für ein Gespräch unter vier Augen. Ich wollte hören, was Lance über Oda zu sagen hatte. Da wir keine Geheimnisse voreinander hatten, gestand er mir, daß er sie liebte, und es war wohl der Zeitpunkt nicht mehr fern, wo Oda nicht mehr in meinem Haus, sondern in seinem wohnen würde. Ich hatte nichts dagegen einzuwenden. Bei Lance war die weiße Hexe bestens aufgehoben.
    Ich nahm mir einen Pernod, als es läutete.
    Peckinpah.
    Die unvermeidliche Zigarre klemmte zwischen seinen Lippen.
    »Hallo, Partner«, sagte ich. »Nett, daß Sie sich mal wieder in meiner bescheidenen Hütte blicken lassen.«
    Der Industrielle, einer der reichsten Männer Englands, hatte keinen Sinn für Humor. Seine Augenbrauen glichen dräuenden Gewitterwolken.
    »Irgendein Problem?« fragte ich.
    »Kann man wohl sagen. Ich brauche Ihre Hilfe, Tony. Das heißt, nicht direkt ich, sondern ein Freund von mir. Der Reeder Frederick Asner. Kommen Sie mit?«
    »Darf ich Lance mitnehmen?«
    »Selbstverständlich.«
    »Hey, Lance«, rief ich in den Living-room. »Möchtest du Frederick Asner, den Reeder, kennenlernen? Man kann nie genug Bekannte im Kreis der oberen Zehntausend haben.«
    »Klar komme ich mit«, sagte Lance und trat aus dem Wohnzimmer. Er reichte Tucker Peckinpah die Hand.
    Wir verließen das Haus und stiegen in den silbernen Rolls, den Peckinpah trotz seiner sechzig Jahre meistens selbst lenkte. Während der Fahrt wollte ich hören, welche Schwierigkeiten es gab.
    »Eines von Asners Schiffen ist die
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