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013 - Sieben Tote für die Hölle

013 - Sieben Tote für die Hölle

Titel: 013 - Sieben Tote für die Hölle
Autoren: A.F.Morland
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stürzte sich auf ihn. Gus Huston konnte vieles ausgezeichnet: Tennis, Geräteturnen, Basketball, Kricket, Golf – aber kämpfen konnte er kaum. Er war ein verträglicher Mensch, der mit allen Leuten auszukommen versuchte und jedem Streit aus dem Weg ging. Er war der Auffassung, Menschen, die sich prügelten, wären primitiv. Deshalb war er im Gebrauch seiner Fäuste ungeübt.
    Das konnte nicht gutgehen.
    Das Skelett hämmerte ihm die Knochenfaust gegen den Rippenbogen. Er stieß einen heiseren Schrei aus, der jedoch im Maschinenlärm unterging. Huston prallte – von der Wucht des Schlages zurückgeworfen – mit den Schulterblättern gegen eine silberglänzende Ölleitung. Sein Gesicht verzerrte sich. Jetzt erst ballte er die Hände zu Fäusten, und als der Knochenmann in seine Reichweite vortauchte, schlug er zurück.
    Wider Erwarten traf seine Rechte auch.
    Sie landete am Schädel des Unheimlichen.
    Das Skelett pendelte den Treffer aus, blockte Hustons zweiten Schlag ab und konterte. Knochenhart – im wahrsten Sinne des Wortes. Der Treffer rüttelte den Steward gewaltig durch. Huston klammerte sich an die bleichen, kalten Knochen des Schrecklichen. Für Fragen wie: Woher kommt er? Wieso kann ein Skelett leben? Was bezweckt der Knochenmann mit seinem Auftauchen? –, für diese Fragen war keine Zeit.
    Es widerte Huston an, die Knochen seines gefährlichen Gegners zu berühren, aber er wußte nicht, wie er anders mit ihm fertigwerden sollte. Er nahm all seinen Mut zusammen und riß das Gerippe auf sich zu. Der Knochenbrustkorb prallte gegen ihn.
    Huston schlang die Arme blitzschnell um das Skelett. Er bog sein Kreuz nach hinten. Damit hob er das Gerippe hoch. Unbewußt sichelte er dem Knochenmann die Beide weg, und dann fielen sie beide.
    Sie rollten über den öligen Gitterrost. Kleine schwarze Quadrate zeichneten sich auf der weißen Uniform des Stewards ab.
    Er bringt dich um! hämmerte es hinter Hustons Stirn. Wenn du ihn nicht besiegst, tötet er dich!
    Aber wie? Wie wurde man mit einer solchen Kreatur fertig, die die Hölle eingesetzt hatte.
    Huston ließ das Skelett los. Er wälzte sich von ihm fort und sprang atemlos auf die Beine. Sein Herz trommelte aufgeregt gegen die Rippen. Er befürchtete, in wenigen Augenblicken schlapp zu machen. Das Gerippe verlangte ihm zuviel ab. Nicht so sehr an Kraft wie an nervlicher Substanz. Der Steward war diesem Horror kaum noch gewachsen.
    Er wollte die Entscheidung erzwingen.
    Das Skelett erhob sich. Nicht so schnell wie Gus Huston. Es schien Zeit zu haben. Es schien zu wissen, daß ihm dieses Opfer sicher war.
    Da ließ Gus Huston den Fuß hochschnellen. Das Gerippe wurde hochgerissen und zurückgeschleudert.
    Das bedeutete Luft für den Steward.
    Er drehte sich blitzschnell um und ergriff die Flucht. Er wollte Alarm schlagen. Die gesamte Besatzung sollte sich am Kampf gegen den Knochenmann beteiligen. Mit vereinten Kräften würde es ihnen gelingen, den Unheimlichen zu überwältigen und über Bord zu werden.
    Einer allein kämpfte gegen den knöchernen Unhold jedoch auf verlorenem Posten.
    Gus Huston hetzte auf die Tür zu, durch die er den Maschinenraum betreten hatten. Du mußt es schaffen! Du mußt! Du mußt!
    schrie es in ihm. Er gab sein Letztes. Im Laufen war er nicht schlecht.
    Es war nicht unmöglich, daß ihm die Flucht gelang. Verbissen hoffte er auf die Rettung. Wenn er erst mal die Tür hinter sich zugeworfen hatte…
    Es kam nicht dazu.
    Ein Faustschlag traf seinen Rücken. Er schrie auf, warf die Arme hoch und fiel nach vorn. Er schlug mit dem Gesicht auf. Die Oberlippe platzte. Aufgewühlt drehte er sich um.
    Das Skelett ließ sich auf ihn fallen. Huston zog die Beine an. Es gelang ihm, den schrecklichen Gegner noch einmal zurückzustoßen, aber der Knochenmann kam sofort wieder, und diesmal vermochte ihn der Steward nicht mehr abzuwehren. Was von Anfang an vorgezeichnet gewesen war, passierte.
    Harte Knochenfinger legten sich um Hustons Kehle und drückten zu.
    Das Grauen hatte sich sein erstes Opfer geholt…
    ***
    Wir lagen im Bett, und ich war ruhelos. Normalerweise fällt es mir nicht schwer abzuschalten, doch an diesem Abend hatte ich damit Schwierigkeiten. Namen und Gedankenfetzen schwirrten durch meinen Kopf. Erinnerungen an den letzten Fall, der mich zuerst nach Hongkong, in die Höllenbucht, und von da nach Protoc, in die Welt der Pavian-Dämonen, geführt hatte, wo wir gegen Raghoora, den Affenkaiser, einen mächtigen Verbündeten von
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