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013 - Draculas Liebesbiss

013 - Draculas Liebesbiss

Titel: 013 - Draculas Liebesbiss
Autoren: Larry Brent
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Brieftasche.
    »Ich möchte zahlen«, sagte er mit
rauher Stimme.
    Das Mädchen sah ihn mit großen
Augen an.
    »Aber Ihr Steak … ich muß es erst
noch servieren. Es ist gleich so weit …« Sie war ratlos und begriff die
Reaktion des Mannes nicht, der eben noch eine Bestellung aufgegeben hatte und
nun ohne zu essen bezahlen wollte.
    »Mir ist gerade eingefallen, daß
ich noch etwas erledigen muß, das keinen Aufschub duldet«, redete er sich
heraus. »Servieren Sie das Steak jemand, von dem Sie wissen, daß er schon lange
keines mehr gegessen hat. Oder essen Sie es selbst und denken Sie an mich!«
    Er legte zwei Pfundnoten auf den
Tisch, bekam zwei Schilling und ein neues Fünf-Cent-Stück heraus. Er schob dem
Mädchen noch die zwei Schilling zu, während er die andere Münze achtlos in
seine Tasche gleiten ließ.
    »Vielleicht komme ich auch noch
mal zurück. Dann servieren Sie mir ein neues.« Callaghan beeilte sich, nach
draußen zu kommen.
    Zwei Minuten später sprang der
Motor des Morris an. Hinter dem Steuer saß ein bleicher, nachdenklicher Mann.
    Richmond hatte sogar die
Anschrift Ropes angegeben, den er einmal besuchte. Dieser Zufall konnte vielleicht
seinen Mörder entlarven!
     
    ●
     
    Rope war im ersten Augenblick wie
gelähmt. Dann aber wirbelte er herum. »Rick«, murmelte er mit bleichen Lippen.
    Sein Gegenüber, jung, unrasiert,
mit fast schulterlangen Haaren, grinste ihn an.
    »Du hattest nicht abgeschlossen,
Vinc. Und da dachte ich, tritt einfach ein.« Ricks Augen waren rotumrändert. Er
zitterte ein wenig. »Außerdem habe ich dadurch die Möglichkeit erhalten, von
dir nicht abgewiesen zu werden. Wenn ich erst angeklopft hätte – sicher hättest
du mich wieder weggeschickt. Er steht dir gut«, fuhr der Eindringling fort und
spielte damit auf den Umhang hin. Rick griff danach.
    Rope wich zurück und schlug
wütend nach Ricks Hand.
    »Laß die Finger davon«, stieß er
hervor.
    Rick winkte ab. »Nanu, seit wann
so nervös? Hängt es damit zusammen, daß du einem alten Freund gegenüber dein
Versprechen noch nicht eingelöst hast? Du bist mir noch etwas schuldig, Vinc.
Vergiß es nicht! Ich warte seit drei Tagen darauf. Mir schließlich hast du es
zu verdanken, daß du diesen Fetzen trägst. Ich habe gelegentlich bei Richmond
ausgeholfen, ich habe dir Abdrücke der Schlüssel besorgt, damit du dort
eindringen konntest. Daß Richmond dich überraschte, das ist nicht meine Sache.
Daß du ihn umgebracht hast, das …«
    »Halts Maul!« Rope wurde puterrot.
    Er stieß Rick wütend zurück.
    Rick ließ sich auf einen der
klapprigen Stühle fallen. » Heute verschwinde ich nicht ohne
Ergebnis, Vinc. Rück den Stoff heraus – und ich geh. Andernfalls aber …«
    »Was ist andernfalls?« Ropes
Stimme wurde um eine Nuance schärfer. Er ging auf den Langhaarigen zu. Es
ärgerte ihn, daß er vorhin vergessen hatte, die Tür wieder abzuschließen. Er
war zu sehr mit seinen Gedanken beschäftigt gewesen. Und es ärgerte ihn, daß
Rick Fermon ausgerechnet in diesem Moment hier auftauchte, wo er sich
entschlossen hatte, das teuflische Spiel zu Ende zu führen.
    »Nun, wir wollen uns nicht
streiten.« Rick erhob sich wieder. Er versuchte ganz ruhig zu erscheinen, aber
es gelang ihm nicht. »Ich brauche das Zeug, Vinc! Umsonst bin ich nicht hier!«
    »Ich habe dir gesagt, ich besorge
dir mehr, als du gebrauchen kannst, aber ich habe dir auch gesagt, daß ich dir
Nachricht gebe.«
    Vincent Rope war gereizt. Er
packte den unliebsamen Eindringling beim Kragen. »Du kriegst den Stoff morgen.
Aber jetzt verschwinde, auf der Stelle!«
    »Ich denke nicht daran. Ich will
jetzt eine Spritze.«
    Fermons Stimme veränderte sich.
Sie klang weinerlich, bittend, hilfesuchend. Kalter Schweiß perlte auf seiner
Stirn. Der Rauschgiftsüchtige war verzweifelt. Sein Körper verlangte nach neuem
Heroin. Seit Wochen beliefert Vincent Rope den Süchtigen mit Stoff und hatte
ihn sich zum Werkzeug gemacht. Nun, am Ziel seiner Wünsche, ließ Rope dieses
Werkzeug einfach fallen.
    Rick wollte den anderen abwehren.
Doch Rope war stärker. Er trieb den Süchtigen einfach Richtung Tür.
    Es gelang Rick Fermon, sich
loszureißen, als Vincent Rope mit seiner Hand die Klinke betätigte.
    Blitzschnell entwand der
unliebsame Besucher sich vollends dem Zugriff Ropes und suchte Schutz hinter
einem Stuhl.
    In seiner Wut griff Vincent Rope
einen anderen Stuhl, riß ihn hoch und schleuderte ihn nach Rick.
    Der andere versuchte, den
unerwarteten
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