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013 - Der Mann, der alles wußte

013 - Der Mann, der alles wußte

Titel: 013 - Der Mann, der alles wußte
Autoren: Edgar Wallace
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Ich weiß nicht, sind alle anderen oder bin ich verrückt geworden?«
    »Hier gibt es überhaupt kein Geheimnis«, entgegnete Cole kühl, der seine Schwester immer noch festhielt. »Kennen Sie diese Dame hier genau?«
    »Ich habe sie noch kaum gesehen«, behauptete Frank, »aber sie besteht hartnäckig darauf, daß ich sie geheiratet habe, und ihr Mann sein soll. Jasper, ist das etwa wieder eine neue Intrige, die Sie gegen mich gesponnen haben?«
    »Sie kennen die Dame trotz aller Ableugnungsversuche«, sagte Cole mit unerschütterlicher Ruhe.
    Frank zuckte die Schultern.
    »Sie wiederholen sich mit wenig Geschmack. Ich kann darauf nur dasselbe erwidern, was ich eben gesagt habe.«
    »Nun, dann muß ich alles erklären«, entgegnete Jasper.
    Er machte sich sanft von Marguerite frei, wandte sich an May und flüsterte ihr etwas zu. Die beiden Damen verließen darauf das Zimmer und gingen in den Nebenraum.
    »Sie waren lange Zeit der Privatsekretär John Minutes, Merril«, begann Jasper dann, »und in dieser Stellung haben Sie manche Tatsachen erfahren, besonders, daß Sergeant Smith meinen Vater erpreßte. Ach, tun Sie doch nicht so, als ob Sie nicht wüßten, daß John Minute mein Vater war«, sagte er, als Frank ihn mit unverhohlenem Erstaunen ansah. »Smith zog Sie ins Vertrauen, und Sie heirateten seine angenommene Tochter. John Minute kam dahinter, aber er wußte nicht, daß es seine eigene Tochter war, die Sie geheiratet hatten. Auch glaubte er nicht, daß sein Neffe so gemein sein könnte, auf diese Weise gegen ihn zu intrigieren. Sie hielten die Zeit noch nicht für gekommen, sich als seinen Schwiegersohn auszugeben, und so warteten Sie, bis Sie sein Testament gesehen hatten. In dem Testament war aber nichts von einer Tochter erwähnt. Das erklärt sich daraus, daß meine Schwester erst geboren wurde, nachdem meine Mutter John Minute verlassen hatte, und er weigerte sich zunächst, Marguerite als sein Kind anzuerkennen.
    Später kamen ihm Zweifel, ob er nicht ungerecht handelte, und er machte große Anstrengungen, seine Tochter aufzufinden. Sie hätten uns damals viel helfen können, denn Sie haben gewußt, wie sehr wir nach ihr suchten. Sie haben sie aber nur geheiratet, um dadurch einen Anteil an dem großen Vermögen meine Vaters zu erhalten. Als Sie sahen, daß Sie auf diese Weise keinen Erfolg hatten, wollten Sie Bigamie begehen, um doch noch Ihr' Ziel zu erreichen. Die Millionen Ihres Onkels hatted Sie geblendet.«
    Jasper wandte sich jetzt an Mr. Mann.
    »Sie glauben, daß ich die Nachforschungen nach dem Mörder meines Vaters nicht energisch genug betrieben hätte? Nun, meine Rücksichtnahme erklärt sich aus den Verhältnissen. Sehen Sie, Frank ist doch der Mann meiner Schwester. Wenn ich ihn ruiniert hätte, so hätte der Schlag auch Marguerite getroffen. Zuerst glaubte ich, sie wären glücklich verheiratet. Erst in den allerletzten Tagen habe ich erfahren, wie entsetzlich er sie behandelt hat.«
    Frank schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, ob ich über solchen Wahnsinn weinen oder lachen soll. Das ist ja unerhört!«
    Er machte eine Bewegung zur Tür, aber Jasper ahnte seine Absicht und lehnte sich mit dem Rücken dagegen, während er ihn scharf beobachtete.
    »Sie sollen noch mehr zu hören bekommen«, fuhr er eisig fort. »Ich werde Ihnen sagen, wie der Mord an meinem Vater ausgeführt wurde und wer der geheimnisvolle Mr. Rex Holland war.
    Es ist leider eine bekannte Tatsache, daß Ihr Vater ein Betrüger und Fälscher war. Die verbrecherische Anlage hat sich auf Sie vererbt, denn auch Sie haben schon seit mehreren Jahren Unterschriften gefälscht. Sie selbst sind Rex Holland. Sie kamen am Abend des Mordes nach Eastbourne und sicherten sich durch einen genialen Plan schon vorher eine Zeugenaussage zu Ihren Gunsten. Sie gaben vor, daß Sie ihre Fahrkarte verloren hätten, und sie forderten den Stationsbeamten auf, Ihre Taschen zu durchsuchen. Er konnte deshalb später unter Eid aussagen, daß Sie keine Waffe bei sich trugen. Sie fuhren darauf in einem Mietauto bis zum Parktor, und nachdem der Chauffeur gesehen hatte, daß Sie durch das Parktor gingen, schlichen Sie sich zu der Stelle, wo Sie hinter einem Gebüsch, nicht weit vom Haus entfernt, Ihr eigenes Auto versteckt hatten.
    Sie waren dort schon früher am Abend angekommen und dann nach Polegate Junction gegangen, wo Sie in den Zug einstiegen. Vorsichtigerweise hatten Sie Ihre Rückfahrkarte in London lochen lassen, so daß dieser Trick
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