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0126 - Die Schatten greifen an

Titel: 0126 - Die Schatten greifen an
Autoren: Unbekannt
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ihre Formen. Es waren ausnahmslos Kugelraumer, angefangen vom kleinsten Typ mit sechzig Metern Durchmesser bis zum Flaggschiff der Imperiumsklasse, einem Schwesterschiff der CÄSAR.
    Ihre Relativgeschwindigkeit war nun fast Null, in Wirklichkeit aber legten sie immer noch viele tausend Kilometer in der Sekunde zurück. Der Raum hinter ihnen war schwarz. Nur einige verschwommene Nebelflecke zeugten davon, daß jenseits des riesigen Abgrundes andere Milchstraßen standen. Dazwischen war nach dem bisherigen Wissen nichts als grausige Leere; keine Sonnen, keine Planeten - und wahrscheinlich auch keine Schiffe.
    „Einwandfrei robotgesteuerte Einheiten außer Betrieb, Sir."
    Oberst Sukril nickte. „Auch meine Meinung, Leutnant. Ich denke, wir können sie übernehmen. Bedenken?"
    „Nein, Sir. Es ist ja meine Aufgabe, eins der Schiffe mit meinen Leuten zu übernehmen und nach Terra zu bringen. Geben Sie den Einsatzbefehl, Sir, und wir werden handeln." Sukril lächelte flüchtig. „Nichts überstürzen, Leutnant. Zwar sind garantiert keine fremden Einheiten in unmittelbarer Nähe, aber das kann sich ändern. Die Springer benötigen nur eine Weit-Transition, um plötzlich hier aufzutauchen." Er seufzte. „Nehmen Sie einen Fernaufklärer und fünf Mann, Leutnant. Vorkommando. Nehmen Sie sich das Flaggschiff vor. Die Hauptschleuse läßt sich von außen manuell öffnen, wenn die elektronische Sperre außer Betrieb ist - und das ist sie jetzt. Dringen Sie bis zur Kommandozentrale vor. Von dort erwarte ich Ihren Funkbericht. Ist alles klar, können die Mannschaften ausgeschleust werden und den Pulk übernehmen."
    Leutnant Germa vergewisserte sich.
    „Normaler Übernahmevorgang also, Sir? Keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen?"
    „Bis auf die Tatsache, daß Sie zuerst allein an Bord gehen."
    Germa zögerte. „Noch etwas, Leutnant?"
    „Nur eine Frage, Sir. Was ist mit dem Teleporter Gucky?"
    „Der Mausbiber?" Oberst Sukril runzelte die Stirn. „Wozu brauchen wir ihn, wenn alles in Ordnung ist? Wir setzen ihn erst dann ein, wenn nicht alles wie vorgesehen läuft - sozusagen als Notbremse."
    „Ich dachte nur, Sir..."
    „Sehen Sie eine zwingende Veranlassung, den Mutanten schon jetzt einzusetzen, Leutnant?"
    „Nein, natürlich nicht, Sir."
    „Na also! Dann begeben Sie sich mit Ihren Leuten in den Hangar und nehmen eine der Gazellen. Fliegen Sie damit direkt in die Hauptschleuse des Robotraumers. Und nun - viel Glück, Leutnant."
    Germa salutierte und verschwand. Er suchte fünf Männer des Einsatzkommandos aus und eilte mit ihnen zum Hangar. Dort wartete das Flugpersonal bereits auf sie. Eine der Gazellen war vorbereitet worden. Der Diskus - immerhin achtzehn Meter hoch und in der Waagrechten dreißig Meter im Durchmesser - war mit Transitions-Antrieb ausgerüstet, der Sprünge bis zu fünf Lichtjahre erlaubte.
    Germa kletterte als letzter in die Schleuse, aber als er die Luke schließen wollte, materialisierte dicht vor ihm im Hangar der Mausbiber. Gucky winkte Germa zu und watschelte näher.
    „Ich bin also überflüssig", stellte er fest.
    „Unsinn, Gucky! Der Kommandant will dich nur im Fall einer Gefahr einsetzen, gewissermaßen als Notbremse."
    „Ich bin aber keine Bremse - im übrigen habe ich eure Unterhaltung mitangehört. Möchte wissen, warum auf der angeblich so wichtigen Konferenz beschlossen worden ist, daß Mutanten mitkommen sollen. Wozu habe ich Iltu trainiert? Nur damit sie jetzt mit mir herumsitzt und Däumchen dreht..."
    „Ich habe keine Zeit mehr", sagte Germa und sah besorgt auf die Uhr. „Der Startbefehl kann jede Sekunde gegeben werden" Gucky sah den Leutnant fest an.
    „Sei vorsichtig, Germa! Bei den Schiffen ist irgend etwas nicht in Ordnung. Ich spüre es."
    Auch Oberst Sukril hatte es gespürt, aber er gab nichts auf unsichere Gefühle. Gucky, der Sukril telepathisch überwacht hatte, war diese Unsicherheit nicht entgangen. Sie hatte ihn dazu veranlaßt, die Robotschiffe flüchtig abzuespern. Das Ausbleiben eines Ergebnisses beruhigte ihn keineswegs. Zwar hielten sich in den Schiffen keine Intelligenzen auf, aber etwas stimmte nicht.
    „Ich rufe dich, wenn etwas passiert, Kleiner."
    „Ich werde kommen", versprach Gucky, der sich nun einmal fest vorgenommen hatte, diesen Flug ohne dienstlichen Ärger zu überstehen. Sonst wäre er nämlich schon längst in die Robotschiffe teleportiert, um nach dem Rechten zu sehen.
    Immerhin nahm er sich vor, ein ernstes Wort mit Oberst Sukril zu reden.
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