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0124 - Das Flammenschwert

0124 - Das Flammenschwert

Titel: 0124 - Das Flammenschwert
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vermochte keinen Schaden mehr anzurichten. Mit übermenschlicher Kraft riß der Fremde die verzogene Tür des Wagens auf, griff ins Innere. In jeder Klaue hielt er anschließend einen der beiden Menschen.
    Wie überlegend sah er auf sie hinab. Dann pendelten seine Fühler wieder den unheilvollen Rhythmus.
    Abermals wurden magische Kräfte frei. Augenblicke später begannen die Konturen des Wesens und seiner Opfer zu verwischen, verschwammen bis zur Unkenntlichkeit…
    Nur ein zerbeulter, umgestürzter Kleinwagen blieb am Rand des Waldweges zurück, Zeuge eines unfaßbaren Geschehens…
    ***
    Ein dumpfes, eigentümliches Vibrieren riß den Sergeant der Royal Air Force aus seiner Bewußtlosigkeit. Mühsam öffnete er die Augen und hob den Kopf etwas.
    Seine verschleierten Augen vermochten keine Einzelheiten zu erkennen. Ein dumpfes Stöhnen entrang sich seiner Kehle, als er den pochenden Schmerz in seiner rechten Schläfe verspürte. Mit einer heftigen Bewegung versuchte er, den Schleier förmlich abzuschütteln. Abermals stöhnte er gequält auf.
    Peggy…
    »Heavens«, murmelte Percy Bowden betroffen. »Das Girl, Peggy, sie…« Vor seinem geistigen Auge entstand jenes entsetzliche Bild wieder neu, als das Mädchen mit einem furchtbaren Ruck nach vorn geschleudert wurde, ihr Kopf gegen die Frontscheibe prallte…
    Bowden riß seine Augen überweit auf, konzentrierte sich. Jetzt endlich konnte er wieder einigermaßen klar sehen, nahm die Umgebung in sich auf.
    Peggy lag direkt neben ihm. Seine Hand schoß vor, tastete über ihre Stirn. Er fühlte die leiçhte Schwellung, die Beule, und sah das Girl unter der Berührung zusammenzucken. Nur eine Beule! Erleichtert stieß er die eingesogene Luft wieder aus den Lungen. Peggy lebte, hatte nicht viel abbekommen, nur die Beule…
    Er wollte sich aufrichten. Doch im gleichen Augenblick wurde er mit einem heftigen Ruck auf den Boden zurückgeworfen. Kalter, harter Steinboden, registierte er blitzartig, während eine erneute Schmerzwelle durch seinen Körper schoß.
    Das Insekt!
    Jäh durchfuhr ihn der Schock. Jenes furchtbare, unverwundbare Wesen, das unaufhaltsam auf sie zugekommen war, das schlußendlich auch den Unfall verursacht haben mußte, denn von alleine konnte nichi so plötzlich eine Flammenwand aus dem Nichts hervorstoßen, von alleine entstehen keine Waldbrände…
    Er sah das Monstrum direkt über sich stehen, ein Zweibeiner, menschengroß, mit einem klobigen Insektenschädel. Die Beißzangen knackten bedrohlich, böse glitzerten die Facettenaugen die beiden Menschen an. Bowden nahm das unheilvolle Pendeln der beiden mächtigen, peitschenartigen Fühler wahr, die aus dem entsetzlichen Kopf aufragten, spürte, wie eine unfaßbare Kraft nach seinem Gehirn zu tasten begann.
    Jetzt erst war er in der Lage, seine weitere Umgebung zu erfassen. Es mußte eine alte, längst vergessene Kapelle sein, in der Peggy und er auf dem nackten Boden lagen. Die Kälte begann seinen Körper zu durchdringen.
    Hinter dem breitflächigen Steinaltar stand ein eigenartiges Wesen, dessen Konturen nur undeutlich zu erkennen waren. Doch je stärker die fordernden, tastenden Impulse des Insektenwesens sich in sein Gehirn bohrten, desto klarer vermochte Sergeant Bowden jenes unheimliche Wesen hinter dem Altar zu erkennen.
    Es war ein Titan, ein über zweieinhalb Meter großer Mann in einem wallenden schwarzen Umhang, aus dem bei jeder Bewegung kleine Funken hervorsprangen. Die Luft in seiner direkten Umgebung knisterte, flimmerte wie in der Nähe einer starken Wärmequelle. Eine Kapuze hüllte seinen Kopf ein, ließ nur das Gesicht frei, das halb im Schatten lag. Ein dünnlippiger, zynisch wirkender Mund, eine scharf hervortretende Adlernase, darüber aus der überschatteten Gesichtshälfte hervorleuchtende gelbe Katzenaugen.
    Percy Bowden erschauderte. Das konnte niemals ein Mensch sein, ebensowenig wie jene anderen furchtbaren Kreaturen, die er nunmehr gewahrte, die ringsum an den Wänden der kleinen Kapelle standen. Vier, fünf dämonische Wesen, unbeschreibbar in ihrem Aussehen, starrten auf die beiden gefangenen Menschen. Über ihnen flackerten Fackeln an den Wänden, verbreiteten ein ständig wechselndes Zwielicht.
    Percy erkannte sieben schwarze Kerzen, die am Kopfende des Altars brannten. Blutrot war der Stein und erweckte grauenhafte Assoziationen, Entsetzt begriff Bowden, daß das Kreuz, das einstmals hinter dem Altar gehangen hatte, verschwunden war, daß dort jetzt ein
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