Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0122 - Hallo, ich bin wieder da!

0122 - Hallo, ich bin wieder da!

Titel: 0122 - Hallo, ich bin wieder da!
Autoren: Heinz Werner Höber
Vom Netzwerk:
Steckbriefe anfertigen und verteilen. Seither wurde überall nach Nick gefahndet. Und wir hätten ihn auch gekriegt, das können Sie glauben. Sobald wir Nick hatten, war auch der andere nicht mehr sicher. Früher oder später hätte Nick den Mund aufgemacht und seinen Komplicen verraten. Das wollte dieser verhindern. Er brachte Nick um, bevor wir ihn verhaften konnten.«
    Sie schwieg ein paar Sekunden nachdenklich. Dann warf sie ruckartig den Kopf hoch und sagte:
    »Der andere ist John Gails. Er wohnt in der 32sten Straße. Die Hausnummer weiß ich nicht. Es ist ein billiges Boarding-Haus.«
    Wir standen auf.
    »Vielen Dank«, sagte ich. »Das ist alles, was wir wissen wollten.«
    Wir verbeugten uns und verließen schnell die zweifelhafte Dame. Mit dem Jaguar brausten wir schnell hinab, bis wir das Boarding-Haus gefunden hatten.
    Wir gingen hinein. Unten stand an einem hohen Pult ein kahlköpfiger Mann mit einem grünen Lichtschirm vor den Augen. Er warf uns einen mißtrauischen Blick zu und knurrte:
    »Was gibt es?«
    Ich hielt ihm meinen FBI-Ausweis hin.
    »Bei Ihnen wohnt ein gewisser Mister Gails, John Gails?«
    Er rümpfte die Nase. Dann knurrte er:
    »Zimmer 216, dritter Stock. Ich will nichts damit zu tun haben!«
    »Womit?« fragte ich lächelnd.
    Er zuckte die Achseln:
    »Ich kann ja nicht wissen, was Sie mit ihm Vorhaben, nicht? Jedenfalls lassen Sie mich gefälligst aus dem Spiel! Ich vermiete Zimmer und Schlafstellen. Meine Mieter interessieren mich nur insofern, als sie pünktlich zu zahlen haben. Sonst kümmere ich mich nicht um sie.«
    »Das war deutlich«, nickte ich. »Okay. Sollte Zimmer 216 zufällig ein eigenes Telefon haben, dann würde ich Ihnen sehr raten, nicht gerade jetzt anzurufen, während wir hinaufgehen. Wir könnten das als Behinderung unserer Arbeit auffassen.«
    »Ich werde mich hüten, mich mit dem FBI anzulegen«, sagte er.
    »Sie sind ein vernünftiger Mann«, lobte ich.
    Dann stieg ich mit Phil die Treppe hinauf. Zimmer 216 war leicht zu finden, denn es lag der Treppe genau gegenüber. Wir lauschten an der Tür, hörten aber nichts. Ich klopfte.
    Es rührte sich nichts.
    Ich klopfte noch zweimal. Als sich immer noch niemand meldete, probierte ich die Türklinke. Phil hatte seine Pistole gezogen.
    Die Tür war nicht verschlossen, und ich stieß sie auf. Wir sprangen hinein. Unsere Vorsicht war überflüssig.
    Die Schranktüren standen offen, die Schubladen einer Kommode ebenfalls. Alle Fächer waren leer.
    Der Vogel war ausgeflogen.
    Wir fuhren zurück zum Districtgebäude. Im Archiv suchten wir Gails Karte heraus. Da wir den Namen wußten, war sie leicht zu finden. Allein die Tatsache, daß es eine Karte von ihm gab, bezeugte schon, daß er vorbestraft sein mußte.
    Daß er eine ganze Liste von Vorstrafen abgesessen hatte, ergab sich aus seinem Criminal Record, wie wir die Liste der Vorstrafen nennen.
    Da der Fall offiziell von der Stadtpolizei bearbeitet wurde, war es das beste, wenn der Steckbrief auch von dort herausgegeben wurde. Wir nahmen also die Unterlagen mit und fuhren zu Peek.
    »Wir haben den Mann, der zusammen mit Nick Ronnedy die Frau ermordete«, sagte ich ihm. »Oder vielmehr, wir haben seine Karte. Hier ist sie. Wahrscheinlich ist er auch der Bursche, der Nick umlegte.«
    Peek studierte die Karte:
    »Das ist großartig«, sagte er. »Ihr seid doch ein paar verdammt schnelle Burschen. Habt ihr euch schon in seiner Wohnung umgesehen?«
    »Ja. Er ist ausgeflogen.«
    »Also Bundesfahndung. Weit kann er nicht kommen. Spätestens übermorgen klebt sein Steckbrief in jeder Polizeistation und jedem Sheriff’s Office der Vereinigten Staaten.« .
    Das Telefon klingelte. Er nahm den Hörer, meldete sich und sagte dann:
    »Ja, sie sind bei mir. Ich übergebe.«
    Er hielt mir den Hörer hin.
    »Ja, hier ist Cotton, Was ist los?«
    »Die State National Bank hat angerufen. Sämtliche eingereichten Fünfzig-Dollar-Noten sind Fälschungen.«
    ***
    Jetzt kam erst die richtige Aufregung in die Sache. Falsche Fünfzig-Dollar-Noten im Umlauf, das kann eine große Gefährdung der Volkswirtschaft mit sich bringen.
    Wir fuhren sofort zur Bank und ließen uns von den Spezialisten die genauen Fälschungsmerkmale erklären.
    Es waren kleine und kleinste Kennzeichen, die man ohne Mikroskop überhaupt nicht erkennen konnte.
    »Das macht die ganze Sache noch gefährlicher«, sagte Phil. »Wenn man die Fälschungen nur unter dem Mikroskop erkennen kann, ist es für die Gangster ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher