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0122 - Hallo, ich bin wieder da!

0122 - Hallo, ich bin wieder da!

Titel: 0122 - Hallo, ich bin wieder da!
Autoren: Heinz Werner Höber
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nichts.«
    »Das werden wir ja sehen«, sagte ich. »Kommen Sie mit, Peek?«
    »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie das ohne mich erledigen könnten«, sagte der Lieutenant. »Ich muß mich um die Routinearbeiten der Mordkommission kümmern. Kleider durchsuchen, Geschosse prüfen lassen und so weiter. Aber unterrichten Sie mich bitte, wenn Sie irgend etwäs in Erfahrung bringen.«
    Ich versprach es ihm. Danach fuhr ich mit Phil zum 182. Revier. Wir hatten Glück. Einer der Cops vom Nachtdienst wußte, wo der Narbige gewohnt hatte. Es war ein Haus, das genau drei Türen von dem entfernt lag, in dem wir den Sterbenden gefunden hatten.
    Wir fuhren den ganzen Weg zurück, fanden das richtige Haus und erhielten von einem anderen Hausbewohner Bescheid, wo wir das Zimmer des Mannes mit der sternförmigen Narbe finden konnten. Es lag unterm Dach und war mehr eine Zelle als ein Zimmer.
    Wir durchsuchten es. Schon beim zweiten Anzug, dessen Taschen ich umdrehte, fand ich etwas.
    »Sieh dir das an!« sagte ich zu Phil. »Was hältst du davon?«
    Ich zeigte ihm meinen Fund. Es war ein Bündel von Fünfzig-Dollar-Noten.
    ***
    Mittlerweile war es fast elf Uhr nachts geworden. Es war beim besten Willen nicht möglich, um diese Zeit die Fälschungsspezialisten irgendeiner großen Bank zu erreichen.
    Denn eines war mir inzwischen klargeworden: Ob die letzten bekannten Fälschungen von Fünfzig-Dollar-Noten nun zwanzig Jahre oder nur fünf zurücklagen, das war völlig unerheblich. Vielleicht waren diese Fünfzig-Dollar-Scheine gefälscht, die wir nun schon zum zweitenmal bündelweise antrafen, und vielleicht waren diese Fälschungen noch so brandneu, daß sie bisher noch nicht bekanntgeworden waren.
    Ich brachte Phil nach Hause und legte mich selbst sofort zu Bett, als ich ebenfalls zu Hause angekommen war.
    Am nächsten Morgen brachten Phil und ich die Fünfziger-Päckchen zur State National und baten um eine gründliche Untersuchung.
    Wir erhielten eine genaue Quittungsliste mit den aufgeführten Nummern der von uns zur Untersuchung eingereichten Noten.
    Vom Jaguar aus rief ich über Sprechfunk Peek an und sagte ihm, daß wir noch einmal hinaus zur Wohnung des Ermordeten fahren wollten, um uns mit den Hausbewohnern zu unterhalten.
    Peek war sofort einverstanden, da seine Leute wegen Arbeitsüberlastung bisher noch nicht dazu gekommen waren.
    Das Haus verriet bei Tageslicht schon durch sein Äußeres, daß hier Leute wohnten, die zu den unteren Einkommensschichten gehörten.
    Wir klingelten aufs Geratewohl an einer Wohnung und gerieten an eine stocktaube Alte, mit der wir uns nur ein paar Minuten herumschrien, dann gaben wir es auf und flüchteten eine Etage tiefer.
    Dort hatten wir mehr Glück. Eine redselige Frau in den Vierzigern öffnete uns. Wir gaben uns als Agenten einer Versicherungsgesellschaft aus und ließen durchblicken, daß der Verstorbene eine Lebensversicherung abgeschlossen hatte, deren Auszahlung für den Empfänger ein hübscher Gewinn wäre.
    »Nur leider wissen wir nicht, an wen die Summe auszubezahlen ist«, seufzte Phil.
    Die Frau fuhr auf:
    »Was? Aber das gibt es doch gar nicht! Muß man denn das nicht angeben, wenn man eine Versicherung abschließt?«
    »Eigentlich schon«, sagte ich geheimnisvoll. »Aber bei gewissen Beträgen sind natürlich Sonderregelungen möglich.«
    »Aah«, sagte sie und faltete die Hände über ihrem wohlgenährten Leib. Aber ihrem Gesicht sah man es an, daß sie gar nichts verstand.
    »Ja«, nickte sie. »Es ist ein Stichwort vereinbart worden. Wer sich unter diesem Stich wort bei uns meldet, bekommt den Betrag ausgezahlt. Nun möchten wir natürlich wissen, ob eine solche Meldung erfolgen wird oder nicht. Deshalb versuchen wir, ein paar Nachforschungen in dieser Hinsicht durchzuführen. Wissen Sie vielleicht, ob der Verstorbene eine ihm besonders nahestehende Person hatte, von der man vermuten darf, daß sie als Begünstigter einer Lebensversicherung in Erscheinung treten wird?«
    »Eine besonders nahestehende Person«, wiederholte sie die für ihre Zunge ungewöhnte Formulierung. »Eine besonders nahestehende Person… Meinen Sie jemanden, den er gern hatte?«
    »Ja, so etwas Ähnliches.«
    »Dann käme vielleicht Milly in Frage.«
    »Milly? Wer ist das?«
    »Seine Freundin. Die beiden kennen sich schon seit elf Jahren.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Er hat mir’s erzählt, wie er mal gerade ziemlich viel getankt hatte. Er saß auf der Treppe und weinte, weil er einen
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