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0122 - Der Tod des Lordadmirals

Titel: 0122 - Der Tod des Lordadmirals
Autoren: Unbekannt
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niemand ihm zugetraut hätte, kniete Nike Quinto sich an den Rand des Loches und sah, wie das herausgeschnittene Stück langsam in der finsteren Tiefe verschwand.
    „Ein Antigravschacht!" stieß er hervor. „Das ist der Fluchtweg."
    Er sah auf. Ein paar Sekunden lang starrte er Meech Hannigan an. Ron bemerkte seinen Blick und er wußte, was in Nike Quinto vorging.
    Bei gefährlichen Unternehmungen war es üblich, einen Roboter vorauszuschicken - wenn einer vorhanden war. Wie wertvoll ein Roboter auch immer sein mochte, er blieb eine Maschine. Wenn sie vernichtet wurde, konnte man eine neue bauen. Das war das erste Gesetz, das man die Leute lehrte, die in ihrer Laufbahn Roboter als Untergebene haben würden.
    Diesmal jedoch entschied Nike Quinto gegen das erste Gesetz.
    Ron wußte warum. Meech hatte die Anlagen unter der Kuppel fotografiert. In sich trug er einen ganzen Film mit Bildern der merkwürdigen, fremdartigen Maschinen. Die anderen, Nike, Ron und Lofty, hatten sie zwar aus der Nähe gesehen, aber sie würden sie niemals so gut beschreiben können, wie Meech das vermochte.
    Er war zu einem Informationsspeicher höchster Wichtigkeit geworden. Man durfte sein „Leben" nicht aufs Spiel setzen.
    „Zuhören!" befahl Nike. „Ich gehe als erster da hinunter. Ich schalte den Strahler auf Fächerleistung, und wenn sie mir nicht gerade Roboter entgegenschicken, wird keiner so schnell an uns herankommen können. Sie drei folgen mir. Bemühen Sie sich, auf gleicher Höhe zu bleiben."
    Es war alles ruhig, als Nike sich über den Rand des Loches schwang.
    Wenige Minuten, nachdem Melaal das Wort TERRA geschrien hatte, um den Schacht zu öffnen, befand er sich mit den beiden Arkoniden sicher an Bord des Raumschiffes.
    Er atmete auf. Die Lage während der letzten Stunden war gefährlicher gewesen, als er sie sich zuvor ausgemalt hatte.
    Aber er hatte es geschafft. Carba, im Augenblick der wichtigste Mann, befand sich in Sicherheit. Die Besatzung des Schiffes begegnete ihm mit der Hochachtung und der Unterwürfigkeit, die er als Mitglied einer der ältesten arkonidischen Familien erwartete.
    Das war nicht verwunderlich. Die Unteroffiziere und Mannschaften wußten nichts von der Rolle, die Carba zugedacht war. Selbst von den Offizieren hatten nur wenige eine Ahnung davon, an welcher Stelle Carba, der Arkonide, in den großen Plan hineinpaßte, der von den Leitern der Revolution aufgestellt worden war.
    Melaal wußte es natürlich. Der große Plan war eine gewaltige Maschine. Carba war ein Teil dieser Maschine. Nicht irgendein Teil. Ein Element aus kostbarer Platinplastik. Ein Stück, ohne das die Maschine nicht arbeiten konnte. Aber eben doch nur ein Maschinenteil.
    Die Verantwortlichen dagegen standen draußen und steuerten die Maschine - von der Carba ein Teil war.
    Also gut, das war Carba. Und die Terraner?
    Melaal lächelte verächtlich, als er daran dachte, wie gut für sie gesorgt war. In einer halben Stunde würde es außer denen, die es wissen durften, niemand mehr geben, der eine Ahnung von Kusma und seiner merkwürdigen Kuppelstation hatte. Schade um die Station, dachte Melaal, aber anders läßt es sich nicht machen.
    Ohne, daß man es im Innern merkte, setzte sich das Schiff in Bewegung. Mit rasch wachsender Geschwindigkeit glitt es durch den Hunderte von Kilometern langen Stollen und verließ die Oberfläche von Kusma an einer Stelle, die von dem terranischen Schiff aus nicht eingesehen werden konnte. Xminus siebenundzwanzig.
    Der Schacht endete auf einem viereckigen Platz, von dem aus Gänge in acht verschiedene Richtungen abzweigten. Nike Quinto befahl Meech, nach Energiequellen Ausschau zu halten. Meech besaß ein Organ, das die Streufelder hypertropher Energieerzeuger oder -Verbraucher erkennen konnte.
    Meech brauchte weniger als eine Sekunde, um den Motor des Schiffes auszumachen, das von dieser Stelle etwa drei Kilometer weit entfernt war. Natürlich wußte er nicht, daß es sich um ein Schiff handelte. Er registrierte nur die Streufelder. Er machte Nike Quinto Meldung.
    „Diese Richtung, sagen Sie?" wiederholte Nike. „Los!"
    Mit Eifer wandte er sich dem Gang zu, auf den Meech gedeutet hatte.
    „Bitte noch einen Augenblick, Sir", rief der Roboter hinter ihm her.
    „Was gibt es noch?" fragte er. „Gamma-Strahlung, Sir", antwortete Meech knapp.
    „Na und? Überall gibt es Gamma-Strahlung, Hannigan. Warum halten Sie uns damit auf?"
    „Sie kommt von dort, Sir", erklärte Meech und deutete auf die
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