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0122 - Der Tod des Lordadmirals

Titel: 0122 - Der Tod des Lordadmirals
Autoren: Unbekannt
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Felswand zu seiner rechten Seite. „Durch mehrere Meter Gestein, und ich kann sie trotzdem noch deutlich empfangen. Es muß sich um recht harte Strahlung handeln." Nike Quinto wurde aufmerksam.
    „Können Sie die Quelle definieren?"
    Eine Zeitlang war Meech schweigsam.
    „Nur in gewissen Grenzen, Sir", antwortete er schließlich. „Es handelt sich um einen rasch zerfallenden radioaktiven Stoff. Die Zerfallskonstante beträgt zwischen ein- und zweimal zehn hoch minus fünf pro Sekunde."
    „Rechnen Sie das selbst um!" befahl Nike Quinto ungeduldig.
    „Eine Halbwertzeit zwischen zehn und zwanzig Stunden, Sir."
    Nike Quinto kam sofort zurück. „Räumen!" schrie er. „Auf dem schnellsten Wege zurück zum Schiff! Da läuft eine Zeitbombe!"
    Melaal hatte nicht damit gerechnet, daß einer der Terraner ein Roboter war. Sonst hätte er die Bombe an eine andere Zeituhr angeschlossen. Ein normaler Mensch konnte die harte Gammastrahlung von Natrium-24 nicht erkennen.
    Aber ein Roboter konnte es. Mehr noch - er konnte nach der Zerfallsrate die Halbwertszeit und damit mit einiger Sicherheit das Element bestimmen, das da zerfiel.
    Die Technik der Zeitbombenauslöser, deren Uhr ein zerfallendes, radioaktives Element war, war in der Galaxis weit verbreitet. Es gab viele Arten der Ausführung. Aber die einfachste benutzte ein Metall, das sich während des Zerfalls in ein anderes Metall verwandelte. Die beiden Metalle hatten verschiedene spezifische Leitfähigkeiten. Der Widerstand des Werkstückes änderte sich mit der Zeit, rascher oder langsamer, je nach der Halbwertszeit des radioaktiven Stoffes. Das Werkstück war in einen elektronischen Schaltkreis eingebaut. Überschritt der Widerstand einen gewissen Grenzwert oder sank er unter einen kritischen Wert, dann sprach die Uhr an, und die Bombe wurde gezündet.
    Als radioaktives Metall verwendete man Natrium-24 mit Vorliebe.
    Es war leicht zu beschaffen und billig. Mit einer Halbwertszeit von fünfzehn Stunden zerfiel es in Magnesium-24, einen stabilen Stoff.
    Die Halbwertszeit erlaubte es, verläßliche Uhren mit Laufzeiten zwischen einer und hundert Stunden zu bauen.
    Der Spielraum war weit gewählt. Die Bombe, die Meech entdeckt hatte, mochte erst in vier Tagen explodieren - oder auch in ein paar Sekunden.
    Mit höchstmöglicher Geschwindigkeit trieben Nike Quinto und seine Begleiter durch den Schacht nach oben. Meech Hannigan war der erste, der den Rand des Schachtloches erreichte. Er schwang sich hinaus und reichte Nike Quinto eine Hand, um ihm nachzuhelfen.
    Der schimmernde Kreis des Tores leuchtete noch rings um Thekus verbrannte Überreste. Nike Quinto schickte sich an, das Tor zu durchqueren. Er befand sich jetzt beinahe in Sicherheit. Nur ein Schritt noch und er stand an Bord der K3605, fast hunderttausend Kilometer von Kusma entfernt, wo ihn die Gewalt keiner Bombe mehr erreichen konnte. Da schrie Ron Landry hinter ihm: „Halt! Lofty ist nicht mitgekommen!"
    Es war erstaunlich, wie schnell Nike Quinto reagierte. Er hob den Arm und setzte den kleinen Sender in Betrieb, den er wie eine Armbanduhr um das Handgelenk trug.
    „Patterson!" sagte er scharf. „Kommen Sie sofort herauf! Das ist ein Befehl. Ich verbiete Ihnen, dort unten Unsinn zu machen."
    Eine Weile verging. Dann meldete sich Lofty.
    „Bitte um Verzeihung, Sir, aber im Augenblick habe ich meine eigenen Pläne. Wenn jemand diese verdammte Bombe finden kann, dann bin ich es. Ich denke, Kusma ist uns wichtig genug, daß wir dafür ein Risiko eingehen. Wenn es schiefgeht was verlieren Sie dann? Einen alten Mann. Fahren Sie nach Passa, und Sie werden noch eine Menge von meiner Sorte finden. Ich bin zu ersetzen. Wenn ich aber ..."
    „Hören Sie auf mit dem Gerede!" schrie Nike Quinto. „Kommen Sie sofort herauf!"
    „Nein, Sir, ich komme nicht", antwortete Lofty. „Ich glaube, ich habe die Spur schon gefunden."
    Ron wußte, daß Nike Quinto ihn nicht würde umstimmen können.
    „Ich komme hinunter, um Sie zu holen, Patterson!" schrie Nike.
    Lofty wurde wütend. „Das lassen Sie bleiben, Sie Narr. Lassen Sie einen alten Mann tun, was er für nötig hält!"
    Nike Quinto bekam ein glühendrotes Gesicht. Dann drehte er sich abrupt um, ging auf das Tor zu und sprach in das Armbandmikrophon: „Also gut, Sie Querkopf. Wir lassen das Tor offen! Wenn Sie noch können ... kommen Sie so schnell wie möglich an Bord."
    Mit einem weiten Schritt durchquerte der Oberst das Tor und verschwand vor Ron Landrys Augen. Ron
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