Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0119 - Saat des Verderbens

Titel: 0119 - Saat des Verderbens
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Sichtscheibe erkennen konnte.
    „In diesem Falle hätte Rhodan bestimmt von sich aus eingegriffen", gab er zu bedenken. „Er muß ja annehmen, daß die drei Zerstörer angegriffen wurden und wir bereits tot sind."
    „Es gibt bereits eine traurige Nachricht", sagte Sengu düster. „MacDowell ist tot, er hatte einen Unfall."
    In Noirs Gesicht trat ein grimmiger Zug. Der plötzliche Tod des Wissenschaftlers zeigte ihm, wie gefährlich die Aufgaben waren, denen sie nachgingen - und wie glücklich ein Mann sein konnte, wenn er auf die Dauer überlebte.
    „Ich glaube", sagte Noir leise, „er war ein ziemlich eins amer Mann."
    Sengu nickte und fragte sich im stillen, was sie eigentlich getan hatten, um den Doktor das Einleben in ihre Gemeinschaft zu erleichtern. Nicht viel, gestand er sich ein, aber MacDowell hatte nicht zu erkennen gegeben, daß er nicht als Einzelgänger betrachtet werden wollte.
    „Ich habe ihn dort begraben", sagte der Afrikaner und machte eine vage Handbewegung. „Der Boden war sehr weich, und ich konnte ihn mit einer scharfen Rinde ausheben. Ich denke, daß ihm der Platz gefallen hätte."
    Sie gingen weiter, bis sie in der Ferne die Umrisse des riesigen Saatschiffes erblickten. Es war ein eigenartiges Bild, inmitten dieser Wildnis das Zeichen überragender Technik zu sehen. Einige Saatroboter schwebten gleich Insekten über das Land, und ihre metallischen Körper blitzten in den Strahlen der Sonne Snarf.
    Hundert Meter weiter trafen sie mit Goldstein und Bob Heystens zusammen, die ebenfalls davon berichteten, daß sie keine Funkverbindung zur IRONDUKE bekommen hatten.
    Goldstein, der Telepath, der auf Grund seiner unschätzbaren Erfahrungen mit den Molekularverformern wie viele andere wichtige Mutanten eine Zelldusche erhalten hatte, schüttelte bedauernd seinen Kopf, als er von dem tragischen Ende MacDowells hörte.
    „Seine Gedanken waren stolz und stark", sagte er, und aus dem Munde eines Telepathen war dies das höchste Lob, das man sich nur vorstellen konnte.
    Heystens, der unwillkürlich versucht hatte, nachdenklich an seinem Kopf zu kratzen, stieß mit der Hand gegen den Helm. Hastig ließ er den Arm sinken.
    „Auf dem Weg hierher sind wir mit einigen dieser Saatroboter zusammengetroffen", sagte er. „Sie haben sich merkwürdigerweise nicht um uns gekümmert, sondern ihre Arbeit unbeirrt fortgesetzt."
    „ „Das stimmt", bekräftigte Sengu. „MacDowell und ich haben die gleiche Beobachtung gemacht."
    Heystens schlug gegen seinen Oberschenkel, daß es klatschte.
    „Um so besser", meinte er. „Dort drüben liegt das Walzenschiff, und Ras wird zusammen mit Gucky bei der Arbeit sein. Wir sollten uns beeilen, daß wir sie unterstützen können."
    Wuriu Sengu, der Späher, der durch meterdicke Mauern blicken konnte, musterte seine Begleiter mit einem kurzen Blick. „Gehen wir", sagte er lakonisch. Dann marschierten sie geschlossen auf das mysteriöse Schiff zu.
     
    *
     
    Kakuta hing im Raum und blickte auf die geballte Masse der Sterne, die das Zentrum des Kugelsternhaufens M-13 bildeten, an dessen Randgebiet er sich im Augenblick befand. Der Japaner war noch nie ein besonders gesprächiger Mann gewesen, und er liebte es, an stillen Abenden allein auf der Veranda seines Bungalows auf der Erde zu sitzen und die Nacht abzuwarten. Aber da waren die Geräusche der Tiere um ihn gewesen, das ferne Summen der Stadt und ab und zu das Brüllen eines Triebwerkes im dunklen Himmel über ihm.
    Die Einsamkeit, in der er sich jetzt aufhielt, war vollkommen - sie war endgültig und keinen Veränderungen unterworfen. Kakuta lernte, daß Ruhe schmerzen, daß sie in diesen majestätischen Abgründen erdrückend wirken konnte.
    Er drehte sich gemächlich um seine eigene Achse, aber es war nur sein Verstand, der ihm das sagte, denn sein Gefühl ließ ihn annehmen, daß die Sterne sich um ihn bewegten. Er war der Mittelpunkt einer unendlichen Arena, alles Geschehen lief rund um ihn ab.
    Da geriet der Scout in sein Blickfeld, nicht mehr als ein schwarzer Schatten, dunkler als der Raum selbst, wie ein herausgestanztes Loch.
    Tako Kakuta wußte, daß sein einfacher Schutzanzug auf die Dauer im absoluten Vakuum keine Sicherheit bot. Er mußte an Bord eines fremden Schiffes gelangen, um seine Aufgabe durchzuführen.
    Das Gefühl seiner Winzigkeit drohte ihn plötzlich zu übermannen, und er fühlte sich auf eine unbegreifliche Weise enttäuscht. Dieses Gefühl erstaunte ihn, es schien wie ein Überbleibsel
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher