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0119 - Der Weiße Magier

0119 - Der Weiße Magier

Titel: 0119 - Der Weiße Magier
Autoren: Jason Dark
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Das Material jedoch war gut und hielt auch diesem Gewicht stand.
    »Wir werden bald einen Wechsel der Unterwasserlandschaft erleben«, meldete sich Dr. Dorland. »Es wird ein wenig gebirgiger. Geh höher, Bill!«
    »Aye, aye, Sir«, grinste der Reporter. Ihm gefiel dieser Ausflug in die Tiefe. Das war ein Urlaub, wie er ihn sich vorstellte. Nicht faul am Strand herumliegen, sondern voller Action.
    Langsam stieg das Boot.
    Obwohl der Unterwasserscheinwerfer ziemlich stark war, verlor sich sein Strahl jedoch in der trüben Brühe. Unzählige Mikro-Organismen durchschwammen die tiefe See. Dazwischen wirbelten bunte Fische. Ein Kugelfisch tauchte plötzlich vor der Scheibe auf, glotzte und verschwand wieder.
    Dann geriet das Boot in eine Unterwasserströmung. Es wurde herumgedriftet, und Bill hatte ein wenig Mühe, es wieder auf den ursprünglichen Kurs zu bringen.
    Auf einmal zuckte ein grauer Schatten zur Seite.
    Ein Hai.
    Dicht schwamm er an dem Boot vorbei. Die Männer konnten die tückischen Augen sehen.
    »Mit dem möchte ich nicht gerade in den Clinch«, murmelte Bill.
    »Das war ein Blauhai, ein ziemlich gefährlicher Bursche«, kommentierte Dr. Dorland. »Gib jetzt acht. Nach meiner Karte müßten wir bereits das Unterwassergebirge erreicht haben.«
    Die Karte stimmte.
    Wie aus dem Nichts erschien eine graue Wand vor ihnen. Als sie mit gedrosselter Geschwindigkeit näher heranglitten, sahen sie, daß die Wand gar nicht so grau war.
    Farbige Korallen hatten sich, wie mit tausend Händen versehen, daran festgeklammert. Daß sie so farbig waren, ließ darauf schließen, daß sich die beiden Männer mehr der Oberfläche näherten.
    Bill nahm einen neuen Kurs. Parallel der Felswand glitten sie dahin. Dieser Unterwasserberg wies große Spalten und Risse auf, er war zerklüftet, sogar die Eingänge finsterer Höhlen konnte Bill erkennen.
    »Wir sind in einem Gebiet, wo zahlreiche Schiffe auf Grund liefen«, erklärte Dr. Dorland.
    Bill betätigte den Drehmechanismus des Scheinwerfers. Der scharfe Strahl wanderte hin und her, leuchtete in Höhlen und Spalten und erschreckte die Fische.
    Und dann sahen sie das Schiff.
    Es klebte förmlich an der Wand, war mit dem Bug dagegengeprallt und herumgeworfen worden.
    »Langsamer!« flüsterte der Wissenschaftler.
    Bill Conolly drosselte die Geschwindigkeit. Fast auf der Stelle blieben sie stehen.
    Die Schraube am Heck drehte sich und glich die Unterwasserströmung aus.
    »Kannst du näher ran?« fragte Dennis Dorland.
    Bill nickte. Der Reporter schwitzte. Das wurde nicht nur durch die Wärme im Boot verursacht, sondern dafür zeichnete sich auch die Konzentration verantwortlich.
    Behutsam brachte Bill das kleine U-Boot an das gesunkene Schiff heran.
    Es mußte schon länger hier liegen, denn das Deck war mit einer dicken Algen- und Muschelschicht überwuchert. Fische schwammen zwischen den Aufbauten herum und glotzten mit ihren großen Augen erstaunt in den hellen Scheinwerfer.
    Bill Conolly kippte den Scheinwerfer, so daß der Strahl über Deck wandern konnte.
    Da sahen sie das Grauen.
    Aus irgendeinem unerfindlichen Grund hatte die Besatzung es nicht geschafft, das Schiff zu verlassen. Die Seeleute waren alle ertrunken. Einige befanden sich noch auf dem Deck. Sie hatten sich an der Reling festgebunden, und die dicken Seile hielten auch jetzt noch. Die aufgedunsenen Leichen schaukelten in der langen Unterwasserdünung.
    »Mein Gott«, flüsterte Bill und ließ den Strahl über die Leichen wandern.
    Die Toten trugen noch ihre Kleidung. Sogar das Entsetzen war auf den durch Algenwuchs verfärbter Gesichter zu erkennen. Der Sturm oder Hurrikan mußte sie völlig unvorbereitet überrascht haben.
    »Wir können damit rechnen, daß sich unter Deck noch mehr Leichen befinden«, sagte Dr. Dorland mit gepreßter Stimme.
    »Ich versuche mal, näher heranzufahren«, murmelte Bill. »Vielleicht kann man den Namen des Schiffs erkennen.«
    Der Reporter lenkte das U-Boot bis dicht an den zerstörten Schiffsrumpf. Doch der Leib war so stark mit Algen- und Pflanzenwuchs überwuchert, daß er wirklich keinen Namen lesen konnte.
    Man sah auch keine Flagge.
    »Lenk das U-Boot mal über das Deck«, sagte Dennis Dorland.
    »Okay.«
    Bill schaffte es tatsächlich, ihr Boot zwischen die Aufbauten gleiten zu lassen.
    Nahe der Brücke entdeckten sie eine Luke. Der große, viereckige Deckel war von der Wucht der Kollision hochgeklappt worden. Bill drehte den Scheinwerfer so, daß er in den Schiffsbauch
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