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0119 - Der Weiße Magier

0119 - Der Weiße Magier

Titel: 0119 - Der Weiße Magier
Autoren: Jason Dark
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hineinleuchten konnte.
    Die Entdeckung war schrecklich.
    Weitere Tote lagen im Schiffsbauch, und beide Männer erkannten, daß einige von ihnen gefesselt waren.
    »Verstehst du das?« fragte Dr. Dorland.
    »O ja.« Bill nickte heftig. »Ich weiß jetzt, was wir hier für einen Kahn vor uns haben. Das ist ein Schmugglerschiff. Menschenschmuggel. Du kennst das doch. Es gibt Banden, die damit Geld verdienen, Menschen aus Lateinamerika in die USA zu schaffen. Viele erreichen die Staaten nicht, denn wenn Polizeiboote eine Razzia durchführen, dann öffnen die Gangster kurzerhand die Luken.«
    »Das ist ja schrecklich.« Der Wissenschaftler schluckte. »Ob das hier auch der Fall war?«
    »Nein, dieses Schiff ist gesunken.«
    »Mit dem Bermuda-Dreieck hat das nichts zu tun«, meinte Dr. Dorland.
    Bill schüttelte den Kopf. »Bestimmt nicht.«
    »Und dabei wolltest du das Rätsel des Dreiecks lösen«, bemerkte Dennis Dorland nicht ohne Spott.
    »Das habe ich nie behauptet. Ich wollte mir die Sache nur einmal anschauen. So vermessen, zu glauben, das Rätsel lösen zu können, bin ich nicht.«
    »War ja nur ein Gedanke.« Dr. Dorland beugte sich zur Seite so gut es ging. »Es ist schon seltsam zu wissen, was hier tief im Meer herumschwimmt.«
    Bill nickte. Er warf einen Blick auf die Instrumente. »Schätze, wir müssen auftauchen.«
    »Okay, der zweite Ausflug hat sich gelohnt.«
    »Das hat er in der Tat.« Vorsichtig lenkte der Reporter das U-Boot weg von der Felswand in freies Gewässer hinein. Die Schraube wühlte das Wasser auf. Im schrägen Winkel glitten sie der Oberfläche entgegen.
    Es wurde ein wenig heller. Sie schalteten den Scheinwerfer aus und tauchten Sekunden später auf.
    Die Schraube durchwühlte das Wasser. Es schäumte und spritzte.
    Bill öffnete die kleine Ausstiegsluke.
    Frische Luft drang in das Boot. Und mit der Luft ein gellender Schrei!
    ***
    Der Reporter zuckte zusammen. Im ersten Augenblick glaubte er, jemand von Bord der »Seabird« habe geschrien. Das war nicht der Fall. Der Schrei klang in ihrer Nähe auf, und Bill erkannte ein Mädchen, das in einem Schlauchboot kniete und wild den Kopf schüttelte.
    »Mann, wer ist das denn?« fragte Dr. Dorland.
    »Das werden wir gleich haben«, erwiderte der Reporter und lenkte sein U-Boot dicht an die Backbordseite des Schlauchbootes. Wellen rollten heran, überspülten das kleine Boot und näßten die beiden Männer durch.
    Als Evita Torres die beiden Männer erkannte, beruhigte sie sich.
    Es war also doch kein Monster, das aus der Tiefe des Meeres an die Oberfläche stieg, um sich dort Opfer zu holen.
    Bill deutete auf die abseits dümpelnde Yacht. »Wir nehmen Sie mit an Bord, Señorita«, sprach er sie auf spanisch an.
    »Danke, Señor.«
    Bill gab die Kommandos. Dr. Dorland stieg um in das Schlauchboot, was gar nicht so einfach war, denn fast wäre er abgerutscht.
    Bill schoß eine grüne Signalrakete ab.
    Die Patrone stieg in den Himmel, zerplatzte dort, und ein grüner Funkenregen rieselte dem Wasser entgegen.
    Auf der »Seabird« hatte man verstanden. Starke Bordscheinwerfer leuchteten die Wasseroberfläche ab und erfaßten die beiden Boote.
    Die Lichtkegel ließen das Schlauchboot nicht mehr los.
    Dennis Dorland und Evita ruderten bereits los.
    Bill ließ den Motor an. In langsamer Fahrt und über Wasser steuerte er auf die Yacht zu.
    Am Heck der »Seabird« war ein Hebekran befestigt, der das U-Boot in die Höhe hievte.
    Die Besatzung stand bereits erwartungsvoll an der Reling. Bill befestigte die starken Eisenhaken in den dafür vorgesehenen Öffnungen an der Außenseite des U-Boots und ließ sich hochfieren.
    An Bord atmete er erst einmal auf.
    Auch Kapitän Romero Adams war zur Stelle. »Wer ist das Mädchen?« fragte er.
    Bill hob die Schultern. »Wahrscheinlich eine Schiffbrüchige.«
    »Nein, dann wäre sie nicht mit solch einem Boot unterwegs.«
    Bill wagte nicht zu widersprechen. Der Kapitän hatte mehr Ahnung als er. Aber eine Zigarette zündete er sich an. Bill blies den blaugrauen Rauch in die laue Sommernacht und schaute dem Boot entgegen, das mit Hilfe der langen Dünung immer näher an die »Seabird« herangetragen wurde.
    Drei Leute der Besatzung standen an der Reling und hielten Taue bereit. Geschickt warfen sie die Leinen dem herannahenden Boot entgegen. Dr. Dorland fing sie auf.
    Der Rest war ein Kinderspiel. Über eine außenbords befestigte Leiter kletterte zuerst das Mädchen an Bord, wo es von dem Kapitän und Bill Conolly
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