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0117 - Der Rattenkönig

0117 - Der Rattenkönig

Titel: 0117 - Der Rattenkönig
Autoren: Jason Dark
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Dämon, sah ich nicht. Er hielt sich noch zurück. Zum Glück, denn gegen ihn wollte ich jetzt nicht gerade kämpfen.
    Die Tiere holten auf.
    Sie waren schnell, so verflucht schnell.
    Dann blieb ich stehen, riß meine Beretta hervor, zielte und jagte drei Silberkugeln in die Masse hinein.
    Ich hatte mit der Waffe die Gangbreite entlanggefächert. Körper wurden in die Luft geschleudert, kippten wieder zurück und vergingen. Mit den drei Kugeln hatte ich mehrere Tiere getroffen, denn die Aufprallwucht durchschlug gleich zwei oder drei Körper.
    »Hund!« brüllte Rocky Koch. »Dein Tod wird furchtbar sein!«
    Das konnte ich mir gut vorstellen. Ich jagte weiter.
    Eine Kurve. Der Gang machte einen scharfen Knick, fast hätte ich ihn übersehen und wäre gegen eine Wand gelaufen. Im letzten Moment drehte ich nach rechts ab.
    Dieser Gang war schmaler. Er führte leicht bergab, schien in die Tiefe des Hügels zu stoßen.
    Hier brannten auch keine Fackeln. Die Helligkeit blieb zurück, und ich tauchte ein ins Dunkel.
    Verflixt, jetzt wurde es gefährlich. Wenn ich die Ratten nicht sah, erging es mir dreckig, dann konnten sie mich blitzschnell angreifen, und ich merkte es zu spät, um mich wirkungsvoll zu verteidigen.
    Ich ärgerte mich maßlos, daß ich vergessen hatte, mir eine der Fackeln mitzunehmen. Mit Feuer konnte man die kleinen Bestien sicherlich eine Zeitlang verscheuchen.
    Und da hörte ich die Stimme.
    »Hallo, Mister!«
    Ich zuckte zusammen. Es war eine helle Mädchenstimme gewesen, und ich dachte sofort an die kleine Sweety.
    »Wo bist du?« flüsterte ich.
    »Hier.« Ich hörte Schritte, und ich spürte eine kleine Hand in der meinen.
    Willig ließ ich mich mitziehen, denn meine Verfolger hatten inzwischen die Stelle erreicht, wo der Gang den berühmten Knick machte.
    Es ging weiter in die Dunkelheit. Plötzlich zog mich die Kleine nach rechts.
    »Hier rein«, sagte sie, und ich sah auch schon den Lichtschein der Fackel.
    Wir betraten ein Verlies.
    Ich mußte den Kopf einziehen, weil die Tür so niedrig war. Das Mädchen drückte die Tür zu, drehte sich um und lächelte.
    Es mochte etwa fünf Jahre alt sein, trug nur einen Badeanzug aus rotem Stoff und hatte blondes Haar.
    »Du brauchst keine Angst zu haben«, sagte die Kleine. »Sie sind alle meine Freunde.« Dabei deutete sie auf die etwa 20 Ratten, die sich ebenfalls in dem Verlies befanden…
    ***
    »Sie packen uns noch. Sie schaffen es!« kreischte eine hysterische Frau und schüttelte wild ihren Kopf. »Diese Biester schaffen alles. Die nagen sogar durch Beton.«
    »Seien Sie ruhig!« fuhr Jane die Frau an.
    »Nein!« schrie sie der Detektivin entgegen. »Ich will aber nicht ruhig sein, verdammt!«
    Jane schlug ihr ins Gesicht.
    Die Frau wurde blaß und verstummte.
    Jane wandte sich an die anderen. »Es tut mir leid, doch es gab keine andere Möglichkeit.«
    »Schon gut«, sagte ein älterer Mann.
    Shao war zur Tür geschlichen und lauschte. Sämtliche Anwesenden sahen die Gänsehaut, die dabei ihren Körper bedeckt hatte. Es mußte schlimm sein, das mitzubekommen, was sich hinter der Tür abspielte.
    Die Ratten würden wie die Wilden nagen, innerhalb von Minuten hatten sie die Tür geschafft.
    Und die Polizei? Kam sie rechtzeitig?
    Immer wieder sprangen Tiere gegen die Tür. Die dabei entstehenden Geräusche versetzten die Hoffenden in Angst und Schrecken. Wann endlich hatte der Horror ein Ende.
    Jane Collins hatte wirklich in ihrem Leben bereits einiges mitgemacht, doch in diesen Minuten hatte auch sie Angst. Noch immer stand das Bild vor ihren Augen, wie sich die Ratten über den Hoteldirektor gestürzt hatten.
    Ein grauenhafter Anblick.
    Nur nicht so enden, dachte sie.
    Ein paar Menschen waren zum Fenster gelaufen und schauten hinaus. Sie wollten sehen, wann die Polizei kam. Auch dieses Fenster ließ sich nicht öffnen. Wenn alles nichts nützte, mußten sie eben die Scheibe einschlagen.
    Dann ein Schrei.
    »Draußen sind sie auch!«
    Damit war dieser Fluchtweg ebenfalls versperrt.
    Die Angst steigerte sich.
    Dann geschah es.
    An der unteren Türgrenze hatten sich die Ratten durchgenagt.
    Holz splitterte, wurde herausgerissen, und im nächsten Augenblick drang die erste Ratte in den Raum.
    Die Polizei war noch nicht da.
    Schreie.
    Die Menschen drängten sich noch weiter zurück. Eine zweite Ratte kam, eine dritte.
    Das Loch wurde größer.
    Jane Collins handelte. Sie hatte einen Brieföffner vom Schreibtisch genommen, packte ihn wie ein Messer und
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