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0117 - Der Rattenkönig

0117 - Der Rattenkönig

Titel: 0117 - Der Rattenkönig
Autoren: Jason Dark
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ablief.
    Die kleineren Ratten hatten sich inzwischen um das Monster geschart. Sie sprangen daran hoch, krabbelten über das Fell, kletterten auf die Schulter und rutschten am Rücken herab.
    Einige wollten auch von der Bühne, doch Rocky Koch merkte es früh genug.
    »Bleibt da!« keifte er. »Ich befehle es euch. Bleibt da!«
    Die Ratten gehorchten nicht so recht. Sie blieben weiterhin unruhig. Drei sprangen auch von der Bühne.
    »Weg!« kreischte Rocky Koch. »Weg!«
    Die Ratten, schon auf dem Sprung, zögerten.
    Wir erreichten die Tür.
    Sie war nicht abgeschlossen. Ich griff mit meiner freien Hand an Koch vorbei und öffnete sie.
    Dann stieß ich den Mann nach draußen.
    Wir standen wieder in der Diele. Koch fluchte, ging etwas in die Knie und warf sich zur Seite. Er riskierte es, weil er nicht mehr so direkt bedroht wurde.
    Seine Hand schnellte vor, und da er nah am Kamin lag, griffen seine Finger nach einem Schürhaken.
    Rocky Koch packte so fest zu, daß er das ganze Gestell mit zu Boden riß. Ein Blasebalg und ein kleines Stochereisen schepperten auf den Boden.
    Ich hätte schießen können, unterließ es jedoch, weil ich den Mann nicht töten oder verletzen wollte.
    Er kam hoch.
    Aus geduckter Haltung sprang er mich an. Dabei schwang er den schweren Schürhaken, als wollte er mir damit den Kopf von den Schultern schlagen.
    Ich sprang zurück.
    Die schwere Eisenwaffe wischte an meinem Gesicht vorbei.
    Durch den eigenen Schwung wurde Koch nach vorn geworfen und lief genau in meine Faust.
    Rocky Koch wurde blaß, flog zurück, und seine Arme sanken nach unten. Er blieb jedoch auf den Beinen, schüttelte seinen Schädel und wollte erneut angreifen.
    Den Schürhaken bekam er nicht mehr hoch, weil ihm ein Treffer in die Körpermitte die Luft raubte.
    Auf einmal riß er den Mund auf und würgte die Zunge hervor.
    »Reicht das?« fragte ich.
    Der Schürhaken rutschte ihm aus der Hand, er wollte etwas sagen, da wurde die Tür aufgestoßen.
    Ich kreiselte herum.
    Die Ratten kamen. Eine gewaltige Woge stürzte aus dem Raum.
    Sie zappelten, quietschten und stürmten vor.
    Und mitten unter ihnen befand sich das menschengroße Rattenmonster Dworsch.
    Für den Bruchteil einer Sekunde trafen sich unsere Blicke. Ich sah rote Rattenaugen mit weißen Ringen in den Pupillen. Seine Schnauze lief spitz zu, er hatte sie aufgeklappt und präsentierte die gefährlichen Zähne.
    Ich hätte vielleicht schießen können, doch die Ratten ahnten mein Vorhaben, denn sie wuchteten ihre Körper hoch, so daß sie Dworsch wie einen Vorhang deckten.
    Für mich wurde es höchste Eisenbahn.
    Den Auftrag, das Kind wiederzufinden, hatte ich nicht vergessen, deshalb rannte ich auch nicht nach draußen, sondern sprintete auf eine andere Tür zu.
    Ich war schneller als die gefährlichen Nager. Wuchtig riß ich die Tür auf.
    Da warf Rocky Koch den Schürhaken.
    Irgendwie hatte ich die Gefahr gerochen. Ich zog instinktiv den Kopf ein und hechtete flach über dem Boden nach vorn.
    Der Schürhaken verfehlte mich und donnerte gegen die stabile Tür, wo er lange Splitter aus dem Holzgefüge riß.
    Ich aber schlitterte in einen mit Fliesen belegten Raum hinein, der unschwer als Küche zu identifizieren war.
    Hier lauerten keine Ratten, dafür jedoch sah ich abermals eine Tür. Ich riß sie auf.
    Vor mir lag eine Treppe, die wendelartig in die Gewölbe der Burg führte.
    Mir blieb keine Wahl, ich mußte hinunter, denn hinter mir brachen bereits die Ratten in die Küche ein…
    ***
    Jane Collins und Shao zuckten zurück.
    Sie sahen die Rattenflut und wußten, daß der Weg nach oben versperrt war.
    Aber auch die anderen Menschen hatten die Ratten entdeckt.
    Zwei Frauen schrien gellend.
    Das Startsignal für die braunen Nager. Sie hechteten nach vorn, warfen sich die Stufen hinunter, rollten, überschlugen sich, quiekten und bissen.
    »Weg!« brüllte Jane.
    Im Nu entstand ein furchtbares Durcheinander. Niemand wußte so recht, wohin er laufen wollte.
    Jane hatte das Büro des Hoteldirektors gesehen. Vielleicht konnten sie sich dorthin flüchten.
    »Da rein!« schrie sie und wies mit der Hand auf die Tür.
    Die meisten verstanden sie. Nur einer nicht. Trace Jordan. Niemand wußte, was in ihn gefahren war, er flüchtete nicht auf sein Büro zu, sondern lief den Ratten entgegen.
    »Zurück!« Janes Stimme überschlug sich.
    »Bestien!« kreischte er. »Verdammte Bestien!« Mit bloßen Fäusten warf er sich der Rattenflut entgegen.
    Sie kamen über ihn wie eine
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