Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0117 - Der Rattenkönig

0117 - Der Rattenkönig

Titel: 0117 - Der Rattenkönig
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Stufe, hörte das Ächzen des Holzes und verzog das Gesicht. Ob die Treppe sein Gewicht hielt, war fraglich.
    Durch schießschartenartige Öffnungen fiel Licht in den Turm.
    Suko sah in den hellen Streifen zahlreiche Spinnennetze zittern, und unzählige Staubpartikel flogen durch die Luft.
    Von den Ratten ließ sich keine blicken.
    Wie diese alte Holztreppe in den Turm gekommen war, das interessierte Suko wirklich. Normalerweise fand man in Gebäuden dieser Art Steintreppen. Sukos Ansicht nach war die Holzstiege sicherlich später eingebaut worden.
    Er schaute sich um.
    Auch von oben stürzten sich keine Verfolger auf ihn herab. Es war wie die berühmte Ruhe vor dem Sturm. Daß Suko noch längst nicht außer Gefahr war, das wußte er selbst. Irgendwann würden ihn die Biester wieder angreifen.
    Sie brauchten nur den Befehl zu bekommen. Nur – wo steckte der Befehlsgeber?
    Diese Frage interessierte Suko brennend. Er hoffte, ihn bald zu finden und auch seinen Partner zu treffen, denn Suko machte sich auch Gedanken um mich.
    Jede Wendel lag in etwas hellerem Lichtschein. Danach wurde es wieder dunkler. Das durch die Spalten fallende Licht reichte nicht aus, um das gesamte Turminnere zu erhellen.
    Zum Glück waren noch alle Stufen vorhanden. Es gab keine großen Zwischenräume, die Suko überspringen mußte, denn das hätte die morsche Treppe sicherlich nicht ausgehalten.
    Suko wurde die Zeit lang. Jede Stufe mußte er abtasten, bevor er sie betrat. Zudem war es im Innern des Turms unerträglich heiß.
    Die dicken Mauern, einmal aufgeheizt, strahlten die Wärme nun wieder ab. Ein richtiger Brutkasten.
    Einmal blieb Suko stehen, als er glaubte, ein Geräusch gehört zu haben.
    Irgendein Kratzen oder Schaben.
    Das Geräusch wiederholte sich nicht, und der Chinese ging weiter.
    Zehn Minuten vergingen. Eine Zeit, in der Suko sich voll konzentrierte. Er machte keinen Fehler, obwohl es ihn eine ungeheure Beherrschung kostete, so langsam weiterzugehen.
    Dann hörte er wieder das Geräusch.
    Diesmal lauter, und er lokalisierte es.
    Vor ihm!
    Schlagbereit hielt der Chinese seine Dämonenpeitsche in der Hand. Er war jeden Moment darauf gefaßt, abermals angegriffen zu werden.
    Der nächste Schritt, dann noch einer…
    Da blieb Suko stehen.
    Er sah die Ratten!
    Sie hockten fünf Stufen vor ihm, am nächsten Wendel. Die Sonnenstrahlen fielen durch die Schießscharte und wärmten ihr graubraunes Fell.
    Doch sie saßen nicht nur auf der Treppe, sondern waren damit beschäftigt, das Holz anzunagen.
    Daher die Geräusche.
    Zwei Sekunden schaute Suko zu.
    Die Zähne der Tiere fraßen sich in das alte Material.
    Und es würde nicht mehr lange dauern, dann kippte ein Teil der Treppe.
    Der Chinese setzte alles auf eine Karte.
    Er sprang vor, schwang die Peitsche, ließ die Riemen zwischen die Ratten klatschen und fühlte plötzlich, wie ihm der Boden unter den Füßen weggerissen wurde.
    Etwas knackte und knirschte, die Treppe brach zusammen. Inmitten von morschen Holzteilen und gefräßigen Ratten fiel Suko in die unbekannte Tiefe…
    ***
    Ich hatte die Tür zwar hinter mir zugerammt, wußte jedoch, daß dies nur ein kurzer Aufschub war.
    Sekunden, mehr nicht.
    Ich stürmte in den Keller.
    Es war nicht völlig dunkel, denn an den Wänden brannten in unregelmäßigen Abständen Fackeln. Für mich ein Zeichen, daß die Verliese der Burg benutzt wurden.
    Drei, vier Stufen nahm ich auf einmal. Hinter mir hörte ich bereits das häßliche Fiepen und Kreischen der Ratten. Geräusche, die mir eine Gänsehaut über den Rücken jagten.
    Rocky Koch feuerte seine Tierchen an. »Packt ihn! Macht ihn fertig! Reißt ihn in Stücke!«
    Keine optimistischen Aussichten. Zudem zweifelte ich nicht daran, daß die Ratten dem Befehl auch nachkommen würden.
    Noch hatten sie mich nicht.
    Ich erreichte einen Gang.
    Er war ziemlich breit, und auch hier unten brannten Fackeln, so daß ich mich mühelos orientieren konnte.
    Die Decke war gewölbt. Manchmal fielen Wassertropfen auf den Boden, der mit dicken Steinplatten belegt und deshalb ziemlich eben war.
    Ich jagte weiter.
    Wohin der Gang führte, wußte ich nicht. Es war mir auch egal.
    Hauptsache, daß ich irgendwo Deckung finden konnte.
    Einmal nahm ich mir die Zeit und schaute mich um.
    Die Ratten waren mir auf den Fersen. Die Masse schob sich voran, ein widerliches Gewimmel, das zuckte, sich bewegte, quiekte und voller Gier war.
    Ich schüttelte mich.
    Inmitten der Ratten lief Rocky Koch. Dworsch, den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher