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0116 - Duell unter der Doppelsonne

Titel: 0116 - Duell unter der Doppelsonne
Autoren: Unbekannt
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können es sich wohl nie abgewöhnen, anderen Leuten zu mißtrauen."
    „Es kommt nicht wieder vor. Bitte, was haben Sie ermitteln können? Haben Sie den Namen des Planeten in Ihren positronischen Speichern gefunden?"
    „Nein, er ist sowohl den Regenten als auch den Akonen unbekannt."
    Bull stieß eine Verwünschung aus, um sich sofort darauf zu entschuldigen.
    Ich schritt an ihm vorüber zur Bildschirmgalerie und klopfte ihm dabei auf die Schulter.
    „Schon gut, alter Freund, machen Sie Ihrem Herzen nur Luft. Als der Regent keine Anhaltspunkte in seinem Gedächtnisspeicher finden konnte, wandte ich mich an die Akonen. Sie wissen, daß Rhodans Angriff zu einer Beseitigung des blauen Energieschirms führte. Nachdem ich die Lieferung von tausend Raumschiffen zugesagt hatte, erklärte man sich bereit, die akonischen Archive zu öffnen. In diesen Aufzeichnungen waren sogar die Namen jener Männer und Frauen festgehalten worden, die vor etwa zwanzigtausend Jahren das heutige Arkonidenimperium gegründet hatten. Ich ging bei den Nachforschungen von der Annahme aus, die Antis brauchten nicht unbedingt Nachkommen arkonidischer Auswanderer zu sein, sondern solche, die direkt von der gemeinsamen Heimatwelt gekommen sein könnten. Diese Vermutung erwies sich als richtig." Mercant atmete tief ein. „Mein Kompliment! Daran hat niemand außer Ihnen gedacht."
    Ich verneigte mich spöttisch. Es war erstaunlich, daß er es nicht getan hatte.
    „Bei der exakten Geschichtsschreibung der Akonen konnte es möglich sein, den Planetennamen Trakarat zu finden. Es gelang nicht, wohl aber stieß man auf Daten über eine seltene rote Doppelsonne. Beide Sterne sind von fast gleicher Masse. Eine ungewöhnliche Erscheinung, wie Sie zugeben werden. Außerdem besitzt der Doppelstern sechzehn Planeten! Das genügte mir. Ich habe die akonischen Unterlagen dem Robotregenten zur Berechnung eingereicht. Das Ergebnis muß - wie erwähnt - in wenigen Minuten einlaufen."
    Keiner sprach ein Wort. Nur Bulls schwere Atemzüge waren zu hören. Mercant ließ wieder seine Fingergelenke knacken. Es war eine Angewohnheit, die ich früher nicht bemerkt hatte. Also war auch dieser Mann nervös.
    „Wieso kommt es, daß man den Namen der roten Sonne kennt, nicht aber den des Planeten?"
    „Dafür kann es viele Gründe geben", sagte ich. „Im Verlauf der Jahrtausende wird man die ursprüngliche Bezeichnung geändert haben. Zu jenem Zeitpunkt dürfte bereits keine Verbindung mehr zu den Akonen bestanden haben. Dagegen wissen wir aber nun, daß die Antis keine Nachkommen meines Volkes sind. Sie stammen direkt von dem akonischen Urvolk ab. Ich bin davon überzeugt, daß die Baallos ihre eigenartigen Fähigkeiten erst viele tausend Jahre nach der Auswanderung erlangt haben. Von da an begann ihre Ausbreitung über die Welten der bekannten Milchstraße. Wir haben erfahren, wie gefährlich diese Intelligenzen sind. Ihre paraphysischen Antifähigkeiten heben die Kräfte der terranischen Mutanten auf, Mercant. Stellen Sie es sich nicht zu einfach vor, Trakarat anzugreifen."
    „Wir haben einige Spezialwaffen entwickelt, Sir", sagte er gleichmütig. Ich horchte auf, und da lächelte er wieder.
    „Ich werde mir erlauben, Ihnen einen Kombilader zu überlassen.
    Die Waffe wurde erstmals vor einigen Wochen eingesetzt. Wir haben nicht geschlafen, Sir!"
    Das glaubte ich ihm bedingungslos. Die Terraner hatten noch niemals geschlafen, seitdem sie den ersten Schritt in den Raum getan hatten. Sie waren ein bewundernswertes Volk, und ich wußte, daß ich mehr mit den Menschen als mit den Arkoniden sympathisierte.
    Ungeduldig werdend, sah ich auf die Uhr. Meine Zeit war knapp bemessen. Auf Arkon l, der Kristallwelt des Reiches, wartete eine akonische Abordnung. Mein Ausflug zum Planeten Saos hatte bereits das Protokoll umgeworfen.
    Bull folgte meinem Blick. Draußen begann eine Maschine zu summen. Die Zentrale des Kreuzers lag neben der Kommandantenkajüte. Auf einem Bildschirm der Außenbordbeobachtung war mein Robotschiff zu sehen. Die höhersteigende Sonne überschüttete die Trümmerberge mit gleißendem Licht. Die letzten Schatten verschwanden. Die Konturen der nur halb eingestürzten Tempelpyramide hoben sich scharf gegen die kahlen Bergwände ab.
    Ich deutete auf den Bildschirm. „Sie haben ganze Arbeit geleistet. Wozu aber? Haben Sie etwa Hilfe für Rhodan finden können?"
    „Vielleicht", meinte Marshall. „Immerhin haben wir einige Informationen über Trakarat
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