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0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen

0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen

Titel: 0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen
Autoren: kalte Duschen
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daran zweifle, es werde jemals gelingen, sie endgültig lahmzulegen. Ja, ich weiß, Sie haben schon manchen gefaßt, und doch ist es uns noch niemals geglückt, diese Organisation auszurotten.«
    »Das, Mr. High, fürchte ich, geht hier in New York über unsere Kräfte«, antwortete ich, »Dazu gehörte eine sorgfältig vorbereitete Aktion, nicht nur in den Staaten, sondern auch in anderen Ländern.«
    »Ich weiß es, Jerry, aber wir müssen unser Möglichstes tun. Verfügen Sie über jede Hilfe, die Sie brauchen. Ich werde auch die City Police entsprechend anweisen.«
    Dann saßen wir wieder mit rauchenden Köpfen im Office. Wenn es nach Neville gegangen wäre, so hätten wir Henry Hardy und Yvonne Casco einkassiert und sie unter Druck gesetzt, aber ich war dagegen. Die beiden würden absolut nichts sagen, und wir hätten innerhalb 24 Stunden einen Anwalt mit der Habeas Corpus Akte unter dem Arm hier, der uns die Hölle heiß machen würde. So ging das nicht. Wir mußten Beweise haben.
    Wer steckte eigentlich hinter der PARISIANA? Das Syndikat natürlich, aber es gab ja auch so etwas wie ein Handelsregister und eine Aufsichtsbehörde für alle Plätze, an denen Alkohol ausgeschenkt wurde. Dort mußten die Inhaber registriert sein.
    Ich telefonierte eine halbe Stunde herum, bis ich endlich die Adresse des bevollmächtigten Geschäftsführers erfahren hatte. Es war ein Rechtsanwalt namens Kuttner, ein Mann von nicht gerade bestem Ruf. Im allgemeinen war er Strafverteidiger und gefürchtet wegen der faulen Tricks, mit denen er versuchte, seine Klienten herauszuholen.
    Ich setzte mich mit ihm in Verbindung, aber er lehnte es rundweg ab, die Geldgeber zu nennen.
    »Ich habe alle nötigen Vollmachten«, sagte er. »Ich bezahle meine Steuern, aber es gibt kein Gesetz in den Vereinigten Staaten, das mich zwingen kann, die Namen meiner Auftraggeber preiszugeben, solange diese keiner strafbaren Handlung beschuldigt werden.«
    »Vielleicht ist gerade -das der Fall«, versuchte ich aufzutrumpfen.
    »Das müssen Sie mir erst beweisen«, antwortete er hochfahrend. »Ich zweifle jedoch, daß Sie es können.«
    Ich konnte es nicht, und das wußte der Kerl. Wütend warf ich den Hörer auf die Gabel, um ihn gleich wieder abzunehmen, als der Summer schnarrte.
    Es meldete sich Sergeant Good vom Falsch- und Glücksspieldezernat.
    »Ich habe so etwas läuten hören, als ob Sie ein besonderes Interesse an diesem Laden am Broadway nahe der 54ten Straße hätten.«
    »Die PARISIANA meinen Sie?«
    »Ja, die meine ich. Mir fällt da eine Anzeige in die Hände, die vor vierzehn Tagen bei uns einging und liegen blieb. Eine Frau mit Namen Ellen Grouch behauptet, sie sei dort wochenlang schändlich geneppt worden und erst durch einen Zufall dahintergekommen, daß sich an der Roulettetafel eine Vorrichtung befinde, durch die der Croupier den Lauf der Kugel beeinflussen könne. Sie schreibt sogar von elektromagnetischen Tricks, und das ist es, was mich stutzig macht. Wir erhalten derartige Anzeigen sehr oft von Leuten, die mehr verloren haben, als sie vertragen können und sich rächen wollen. Elektromagnetismus jedoch ist etwas ganz Neues, das bis vor wenigen Monaten in den Staaten noch nicht angewendet wurde. Wir hatten seinerzeit einmal eine Anfrage darüber von Interpol in Paris, die uns davor warnte. Was ich übrigens noch sagen wollte. Ist diese Ellen Grouch nicht ungefähr zu gleicher Zeit ermordet worden?«
    »Ja, und zwar nach einem Besuch in dem Lokal und keine fünfzig Meter davon entfernt.«
    Ich hörte den Pfiff, den der Sergeant ausstieß, und hatte selbst das Gefühl der Lösung des Rätsels, das den Tod Ellens umgab, einen Schritt näher gekommen zu sein.
    »Stecken Sie die Anzeige in die Tasche und kommen Sie sofort zu mir«, sagte ich. »Die Sache ist ungeheuer wichtig. Ich finde es unerhört, daß wir erst heute davon erfahren.«
    »Nicht meine Schuld. Der Wisch ist fehlgelaufen und erst auf Umwegen heute an mich gekommen.«
    Noch bevor der Sergeant eingetroffen war, meldete sich Mr. Parker.
    »Ich will morgen abend wieder eröffnen«, sagte er. »Glauben Sie, ich könnte das riskieren?«
    »Haben Sie denn noch nichts von den Racketeers gehört?«
    »Nein. Ich setzte, wie verlangt das Inserat in die Zeitung und seitdem ist alles ruhig.«
    »Täuschen Sie sich nicht, Mr. Parker. Ich bin fest davon überzeugt, daß die Burschen morgen versuchen werden, Zu kassieren.«
    »Was soll ich denn dann tun?«
    »Auf alle Fälle bezahlen.
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