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0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen

0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen

Titel: 0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen
Autoren: kalte Duschen
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dagegen.«
    ***
    »Was hatten Sie mit Ellen Grouch?« fragte ich Mr. Blund und ersparte mir jede Einleitung.
    Ich hatte die Absicht, ihn zu überrumpeln, und das gelang mir vollkommen.
    »So«, sagte er, »es ist also endlich soweit. Eigentlich bin ich zufrieden darüber. Früher oder später mußte das ja herauskommen.«
    Die Ruhe dieses Geständnisses war einfach unheimlich. Ich sagte kein Wort. Erstens verschlug es mir die Sprache, und darpi hatte ich das Gefühl, Blund werde jetzt, da er begonnen hatte, auch weiterreden. Ich hatte mich darin nicht getäuscht.
    »Es begann damit, daß Ellen vor ein paar Wochen in Abwesenheit ihres Mannes hier auftauchte. Sie schien sehr enttäuscht zu sein, ihren Gatten nicht vorzufinden, und so fragte ich sie, ob ich etwas für sie tun könne. Sie gestand mir, sie brauche Geld, sie sei in einer scheußlichen Verlegenheit und habe Angst vor ihrem Mann. Es waren tausend Dollar, die ich ihr natürlich nicht ohne die Einwilligung des Mr. Grouch geben konnte. Sie bat und flehte, und dann versprach ich ihr, mir das Geld zu holen und es ihr zu leihen. Wir trafen uns in einer Bar. Das hätte ich nicht tun sollen. Die Einzelheiten will ich übergehen, aber ich gab ihr mehr und immer mehr. Sie verspielte es und machte keinen Hehl daraus. Zum Schluß hatte ich selbst nichts mehr, und da begann ich, es mir aus der Geschäftskasse zu leihen. Ich konnte nicht begreifen, daß sie immer nur verlor und trotzdem nicht davon lassen konnte. Ich ging nun selbst öfters in die PARISIANA, beobachtete den Verlauf des Spiels und kam zu der Überzeugung, daß es möglich sein müsse, auf Grund der Wahrscheinlichkeitsrechnung ein System auszuarbeiten. Ich kam der Lösung immer näher, aber es dauerte zu lange. Als Ellen starb, schuldete ich der Firma schon über 27 000 Dollar. Niemand merkte das und niemand hätte es jemals merken können, solange Mr. Grouch am Leben blieb. Ich war der einzige, der über die Einzelheiten der Buchführung genau orientiert war. Ich konnte Belege ausschreiben und verbuchen lassen. Mein System war vollkommen narrensicher.«
    »Ich begreife das nicht«, sagte ich perplex. »Wie konnten ausgerechnet Sie etwas derartig Verrücktes tun?«
    »Sie überfuhr mich einfach. In meinem ganzen Leben hat sich keine Frau um mich gekümmert; ich bin niemals ein Mann gewesen, der beim weiblichen Geschlecht Glück hatte. Dann kam sie eben und wickelte mich ein. Als ich dann versuchte zu bremsen, weil ich merkte, daß ich die Kontrolle verlor, erklärte sie mir kaltschnäuzig, sie werde ihrem Mann beichten. Ich glaube, sie hätte das sogar getan.«
    »Ellen Grouch hat Sie also erpreßt?«
    »Man kann es so nennen. Sie wiederholte ihre Drohung niemals, und außerdem«, — er senkte beschämt den Kopf — »hätte es dieser Drohung wahrscheinlich gar nicht bedurft… Ich bin froh, daß es zu Ende ist.«
    »Und wie stellten Sie sich die Sache nun weiter vor?«
    »Mrs. Weaver würde erben, und sie, dessen war ich sicher, würde mir die Führung des Betriebes überlassen. Ich hätte dann meine Schulden langsam wieder ausgleichen können. Glauben Sie mir, ich hätte es wirklich getan.«
    »Das war also der Grund, warum Sie sich so sehr für Dorothy Weaver einsetzten, als Sie hörten, sie sei des Mordes verdächtig.«
    »Ja, denn wenn sie schuldig gewesen wäre und man hätte sie verurteilt, so wäre sie der Erbschaft verlustig gegangen. Dann hätte es Buchprüfungen gegeben, und das konnte ich nicht riskieren.«
    »Dann war Hardy wohl neulich bei Ihnen, um Sie zu mahnen?«
    »Ja, Ellen hatte noch fast zweitausend Dollar zu bezahlen, und Hardy hatte gemerkt, wie es zwischen uns stand. Er kam und forderte das Geld. Ich konnte nicht anders, als zahlen.«
    Nun war auch klar, wieso Yvonne so schnell an ihre Dollar gekommen war.
    »Und dann, als Sie sich gar keinen Rat mehr wußten, haben Sie Ellen Grouch ermordet«, stellte ich fest.
    »Nein!« schrie er schrill. »Ich habe sie nicht ermordet. Ich habe geweint, als ich von ihrem Tod erfuhr. Ich konnte niemals von ihr loskommen. Ich kann es heute noch nicht.« Er senkte den Kopf.
    Percy hatte also umsonst gewartet. Ich brauchte sein Zeugnis gar nicht. Blund sprach sein Geständnis ruhig und trocken auf Tonband, als ob es sich um einen Fremden handele. Nur eines bestritt er leidenschaftlich. Er wollte Ellen nicht ermordet haben, und er blieb dabei, trotzdem wir ihm stundenlang zusetzten.
    Als er endlich abgeführt war, wischte ich mir die Schweißtropfen
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