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0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen

0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen

Titel: 0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen
Autoren: kalte Duschen
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haben. Plötzlich jedoch kam mir wie ein Blitz die Erleuchtung. Es gab einen derartigen Mann, und ich war ihm in den letzten Tagen zweimal begegnet, einmal, als er mit Hardy sprach, kurz bevor der Krach im Spielsalon losging, und zum zweitenmal bei meinem verunglückten Besuch bei der Casco in der PARISIANA. Nur ob er ein Goldkettchen mit einem Amulett trug, wußte ich nicht, aber das würde sich wohl feststellen lassen.
    Meine Zweifel an der Schuld Percys, der im Keller in der Zelle saß, wurden heftiger. Zu der Zeit, als der Fremde den Whisky kaufte und vergiftete, hatten wir Margard bereits kassiert. Außerdem war er zu Hause gewesen und hatte geschlafen.
    Es ist eine alte Erfahrung, daß Verbrecher, besonders Mörder, sich immer derselben Methode bedienen. Wenn ich das auf den vorliegenden Fall anwendete, so mußte der Mörder von Weaver und Grouch noch frei herumlaufen.
    Ich telefonierte an die LIONS Apotheke in der stillen Hoffnung, diese habe Nachtdienst, erhielt aber keine Antwort, und Mr. Wolfe hatte kein Privattelefon, wie ich, nachdem ich eine halbe Stunde lang gesucht hatte, feststellte. Es gab nur eines, das ich noch unternehmen konnte, ich wollte versuchen, ob ich den Mann mit dem südländischen Gesicht im PARISIANA treffen würde.
    Ganz gegen meine Gewohnheit traf ich einige Vorsichtsmaßregeln. Zuerst versuchte ich, Phil zu erreichen, aber der war ausgegangen. Ich fuhr also zum Distriktsbüro und packte mir zwei Boys vom Bereitschaftsdienst in den Wagen. Man hatte mir nun schon zweimal ans Leder gewollt. Ich würde es nicht auf ein drittes Mal ankommen lassen.
    Anstatt meiner Clubkarte zeigte ich dem Diener meinen Dienstausweis. Er sagte gar nichts und wollte sofort im Eiltempo lostigern, aber ich bedeutete ihm, an seinem Platz zu bleiben, und ließ einen der Jungs zurück, damit er auch spurte.
    »Verflucht vornehmer Laden«, meinte mein Kollege Murphy, »muß verdammt teuer sein.«
    »Noch teuerer«, sagte ich. »Seien Sie um Gottes willen vorsichtig. Der Whisky kostet zwei Dollar und der Champagner fünfundzwanzig. Haben Sie überhaupt Geld in der Tasche, für den Fall, daß wir uns verlieren sollten?«
    »Zwölf Dollar«, sagte er verschämt, und ich steckte ihm noch einen Zwanziger zu.
    Zuerst sah ich kein bekanntes Gesicht. Der große, elegante Mann war ebenso wenig da wie mein Freund Hardy, der Blumenkastenschmeißer. Nicht einmal Yvonne trat in Erscheinung. Dagegen bemerkte ich kurz darauf mit viel Vergnügen den tüchtigen Mr. Blund, der pedantisch seine Listen durchging und vorsichtig zwei Dollar-Chips riskierte.
    Ich stellte mich hinter den Manager der Firma Grouch und sah zu. Drei Spiele ließ er vorübergehen. Dann kontrollierte er seine Aufstellung und schob zwei Dollar auf Nummer dreizehn. Dreizehn gewann. Es waren nun siebzig geworden. Er zupfte an seiner Nase und ließ das Geld stehen. Wiederum gewann die Nummer dreizehn. Ein strahlendes Lächeln glitt über das zerknitterte Gesicht, als Mr. Blund die 2450 Dollar kassierte. Es verging wieder kurze Zeit, und dann schob er zu meiner grenzenlosen Überraschung den ganzen Gewinn gut sechsunddreißig. Er starrte auf die Kugel, als wolle er sie hypnotisieren. Klick, klick, klick, klick, sie hüpfte, zögerte, sprang weiter… »Fünfunddreißig gewinnt.« Ich habe noch nie einen unglücklicheren Menschen gesehen, als Mr. Oliver Blund, als der Rechen des Croupiers seine Dollars einzog.
    »Sir!« Ich fuhr herum und sah einen der befrackten Diener vor mir stehen. »Miß Casco läßt Sie an Ihren Tisch bitten.«
    Das war eine unerwartete Einladung.
    »Passen Sie gut auf«, flüsterte ich Murphy zu und folgte dem Mann.
    Yvonne hatte sich in eine versteckte Box gesetzt. Sie machte einen nervösen und unglücklichen Eindruck.
    »Verzeihen Sie mir mein kindisches Benehmen von gestern«, sagte sie und zog mich neben sich. »Jedesmal wenn ich an diese furchtbare Sache denke, gehen mir die Nerven durch. Ich kann einfach nichts davon hören.«
    Sie schwieg, und bevor ich etwas bestellen konnte, kam der dienstbare Geist, einen silbernen Sektkübel schleppend, herbei und füllte unsere Gläser. Ein schneller Blick belehrte mich, daß Yvonne das edelste Getränk des Hauses, Pommery und Greno, Cordon Rouge servieren ließ. Sie mußte also ein ganz besonderes Anliegen an mich haben. Zuerst folgte ich einmal ihrer Aufforderung und probierte den köstlichen Tropfen. Ich bin sonst kein Freund von süßen Sachen, aber die Marke hat mir schon immer
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