Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0114 - Rufer aus der Ewigkeit

Titel: 0114 - Rufer aus der Ewigkeit
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
kann."
    Professor Manoli verstand nicht, warum ihn der Chef mit flackernden Augen ansah - ein gehetzter Mensch, der nicht mehr ein noch aus wußte. Manoli sah auch die Schweißperlen auf Rhodans Stirn und beobachtete die zuckenden Lippen. Und nun hörte er den Mann, der das Solare Imperium in unermüdlicher Arbeit aufgebaut hatte, sagen: „Nehmen Sie eine Zellgewebsuntersuchung an mir vor, meine Herren."
    Die Vorbereitungen dazu waren schon getroffen. Die Abnahme nahm nur eine Minute in Anspruch. Unter dem aufgesprühten Aramittel verschwand die kleine Wunde an Cardif-Rhodans Unterarm und war binnen drei Stunden narbenlos verheilt.
    Die Untersuchung des entnommenen Gewebes lief an. Der Chef hatte sich wieder angekleidet, stand am Fenster, das den Blick auf den Innenhof der Klinik freigab.
    Er konnte den Ärzten nicht mehr ins Gesicht sehen. Er wußte, daß seine Züge von Angst gezeichnet waren. Er fürchtete sich vor dem Resultat der Untersuchung, wie er sich in seinem ganzen Leben noch nie gefürchtet hatte.
    Die flüsternde Stimme in seinem Innern, die ihm sagen wollte, woran er litt, wurde lauter und lauter. Bald besaß er nicht mehr die Kraft, sie noch länger zu unterdrücken.
    Ich bin plötzlich um drei Zentimeter dicker geworden, dachte er und fühlte, wie seine Handflächen schweißnaß wurden, aber er mußte einfach diesen Gedanken zu Ende denken. Die Angst trieb ihn gegen seinen Willen dazu.
    Und danach bin ich in wenigen Tagen um einen Zentimeter gewachsen! Überall spannt die Uniform schon, und sie fängt an, zu kurz zu werden.
    Das harte Pochen des Zellaktivators unterbrach für Augenblicke die quälenden Gedanken. Ein Strom, der in ihm ein erfrischendes Gefühl auslöste, ging durch seinen Körper und gab ihm die Kraft, sich ruckartig aufzurichten. Mit der Energie eines Verzweifelten klammerte er sich an den Gedanken: Der Zellaktivator garantiert dir das ewige Leben!
    Hinter seinem Rücken war eine Tür ins Schloßgefallen. Drei Ärzte hatten soeben den großen Untersuchungsraum betreten und näherten sich ihm. Da erfaßte ihn wieder wilde Panik, doch mit einer bewundernswürdigen Willensanstrengung überwand er sie.
    Er drehte sich um und sagte beherrscht: „Bitte?"
    „Sir", begann Professor Redstone, „ich habe die schwere Aufgabe, Ihnen mitzuteilen, daß Sie an einer explosiven Zellspaltung leiden!"
    In diesem Moment glaubte Thomas Cardif die Stimme des Fiktivwesens von Wanderer rufen zu hören: Perry Rhodan lege den Zellaktivator ab, sonst wirst du zu groß und zu stark!
    Jetzt erst begriff er diesen Satz! Jetzt verstand er, daß ihn das Gemeinschaftswesen über eine Frist von fünfzig Tagen tagtäglich gewarnt hatte. Immer wieder war er mit Perry Rhodan angesprochen worden! ES hatte ihn jedoch immer wieder daran erinnern wollen, daß er in Wirklichkeit nicht Perry Rhodan war!
    Nur er, Cardif, hatte die Warnungen nicht verstehen wollen.
    Explosive Zellspaltung! Er wußte, was das hieß. Der normale Vorgang der Zellteilung hatte in seinem Körper ein explosives Stadium erreicht, das von Dauer war. Und ausgelöst wurde alles durch den Aktivator, der mit seinem gesamten Nervensystem eine Verbindung eingegangen war!
    „Sir", hörte er Professor Redstone wie aus weiter Ferne sagen, „vorbehaltlich aller Irrtümer glauben wir sagen zu können, daß diese Zellwucherungen nicht bösartiger Natur sind. Nur was diese überschnelle Zellteilung hervorruft, ist uns zur Stunde noch unbekannt!"
    Thomas Cardif mußte sich zusammennehmen, um den Ärzten nicht in seiner Verzweiflung zuzurufen: Die Ursache meiner Zellteilung ist mit meinem Brustkorb verwachsen! Hier, das Ding, das mir das ewige Leben bringen sollte, bringt mir nun den Tod!
    Statt dessen sagte er mit brüchiger Stimme: „Danke!"
    „Sir", glaubte Professor Redstone ihm den Trost mit auf den Weg geben zu müssen, „wir sind fest davon überzeugt, die Zellwucherung in wenigen Tagen zum Stehen bringen zu können."
    Er ahnte nicht, daß er zu einem Arzt sprach, der wie jeder Arzt wußte, daß es dagegen kein Mittel gab, denn er war der erste Mensch in der Galaxis, der an explosiver Zellteilung erkrankt war.
    Bis zum Tag war diese Krankheit unbekannt gewesen!
    „Danke. Professor", sagte Cardif-Rhodan noch einmal, verhielt den Schritt und lauschte.
    Die große Hyperfunkstation Terranias hatte eine wichtige Nachricht für den Chef.
    Der schnelle Kreuzer GANGES, der mit den Flotten des Solaren Imperiums im arkonidischen Sternenreich operierte, gab
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher