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0113 - Armaras Rückkehr

0113 - Armaras Rückkehr

Titel: 0113 - Armaras Rückkehr
Autoren: Friedrich Tenkrat
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wußte nicht, daß du so komisch sein kannst.«
    »John hat mich dir als Alleinunterhalter mitgegeben, damit du dich nicht langweilst.«
    Jane umarmte den Koloß. »Du bist ein Prachtbursche. Ich mag dich.« Sie küßte ihn freundschaftlich.
    »Tu das nicht noch mal, du!« sagte Suko verwirrt.
    »Warum nicht?«
    »Entstehen so nicht die kleinen Babies?«
    Jane lachte wieder.
    »Wie hoch ist unser Budget?« erkundigte sich der Chinese.
    »Es ist nicht limitiert. Wir können Spesen machen, soviel wir wollen. Dennis Feldon ist nur wichtig, daß wir Noah Rennie kriegen. Was das kostet, ist ihm egal.«
    »Ich werde versuchen, einen Geländewagen für uns aufzutreiben. Bei der Gelegenheit werde ich mich auch gleich ein bißchen nach Noah Rennie umhören. Vielleicht kennt ihn jemand und kann uns sagen, wie wir am gefahrlosesten an ihn herankommen.«
    Suko verließ die Herberge. Er fragte sich zum Haus eines Mannes namens Abdul durch, der angeblich drei Geländewagen besaß und diese auch vermietete.
    Abdul war ein finsterer Geselle mit schwarzem Turban. Seine dunklen Brauen sanken schräg zur Nasenwurzel ab. Er hatte Augen so schwarz wie zwei Kohlenstücke, und sein Alter ließ sich nicht bestimmen. Er konnte 50 sein. Aber auch 60. Oder sogar noch älter.
    »Tut mir leid, Sir«, sagte er in schlechtem Englisch. »Zur Zeit sind alle Wagen vergeben. Wenn Markt ist in Arak, raufen die Leute beinahe um die Fahrzeuge.«
    »Schön für Sie«, sagte Suko enttäuscht.
    Abdul hob die knöchernen Schultern.
    »Ich hätte jeden Preis bezahlt«, sagte der Chinese.
    »Ich kann trotzdem keinen Wagen für Sie auftreiben. Sie sind alle unterwegs.«
    »Wann kriegen Sie voraussichtlich eines der Fahrzeuge wieder herein?« wollte Suko wissen.
    »In drei, vier Tagen. Es kann aber auch eine Woche dauern.«
    »Mist.«
    »Haben Sie es eilig?«
    »Ja.«
    »Darf ich fragen, wohin Sie wollen?«
    »Zum Hoggar. Kennen Sie diese Gegend?«
    »Jedermann in Akar kennt das Gebirge«, antwortete Abdul.
    »In einem der Täler soll es eine Farm geben.«
    »Es gibt dort viele Farmen.«
    »Die Farm, die ich meine, gehört einem Engländer. Sein Name ist Noah Rennie. Schon mal von ihm gehört?«
    Abdul schüttelte langsam den Kopf. »Nein. Wollen Sie zu diesem Mann?«
    »Ja. Er ist ein Verbrecher.«
    »Sind Sie Polizist?«
    »Nein. Ich bin gewissermaßen der Assistent einer Londoner Privatdetektivin. Sie heißt Jane Collins. Diesen Namen können Sie sich merken, Abdul. Das Mädchen ist wie Dynamit. Es wird Noah Rennie hochgehen lassen!«
    »Nun tut es mir noch mehr leid, Ihnen nicht helfen zu können, Sir.«
    »Haben Sie einen Tip für mich, wie wir den Hoggar erreichen, ohne zu Fuß laufen zu müssen?« fragte Suko.
    »Sie könnten reiten.«
    »Gibt es denn Pferde in Akar?«
    »Pferde nicht, aber Kamele.«
    »Großer Gott, nein! Also das will ich mir wirklich nicht antun. Auf so einem schaukelnden Rücken würde ich glatt seekrank werden.«
    »Daran gewöhnt man sich.«
    »Ja. Nach einem Jahr. Hören Sie, eine andere Frage: Was ist mit den Menschen in Akar los? Sie sehen aus, als wüßten sie, daß der Weltuntergang bevorsteht.«
    Abdul zuckte kaum merklich zusammen. Er senkte den Blick und sagte leise: »Vielleicht steht er wirklich bevor.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, dann will ich über dieses Thema lieber schweigen. Es ist nicht gut, über alles zu sprechen. Es gibt Dinge, über die man besser kein Wort verliert.«
    Suko sah Abdul an, daß dieser es gern gesehen hätte, wenn er sein Haus verlassen hätte. Er machte dem Mann die Freude.
    Als sich die Dämmerung über die Oase breitete, verkrochen sich die Menschen. Suko und Jane Collins aßen in der Herberge zu Abend. Ein Gericht aus Hirse und Hammelfleisch.
    Der Chinese versuchte, auch Raghubir über Noah Rennie auszuhorchen, doch auch dieser kannte den Engländer nicht.
    Nach dem Essen sagte Jane: »Na schön, dann werden wir eben zwei Kamele mieten.«
    Suko erschrak. »Ich bitte dich, tu mir das nicht an. Mir wird schon übel, wenn ich nur daran denke, dort oben zu sitzen – auf einem ständig schaukelnden Höcker, 2,30m über dem Sand!«
    »Wir haben keine andere Wahl.«
    »Ich bin selbst ein Kamel!« stöhnte der Chinese. »Als John mich fragte, ob ich dich nach Algerien begleiten möchte, hätte ich antworten sollen: ›Ich will nicht!‹«
    Jane lächelte. »Jetzt ist es für einen Rückzieher zu spät, mein Lieber. Nun bist du da, und du wirst die Zähne
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