Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0110 - Auf den Spuren der Antis

Titel: 0110 - Auf den Spuren der Antis
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
war. „Wenn Sie weitergehen, werden Sie sterben", drohte der Priester. Entkräftet sank er in sich zusammen.
    Emery beachtete ihn nicht länger. Er rannte den Gang hinunter. Seine Schritte erzeugten ein rollendes Echo. Der Gang beschrieb einen scharfen Knick, und plötzlich stand Emery vor einem Schacht, der in vollkommenes Dunkel gehüllt war. Emery ließ sich auf den Boden sinken und lauschte.
    Täuschte er sich, oder war da tatsächlich das Plätschern von Wasser zu hören? Was mochte sich am Grunde des Schachtes befinden? Er löste die Lampe vom Gürtel des Kampfanzuges und schaltete sie ein. Die Wände, die von dem Licht getroffen wurden, waren vollkommen glatt. Emery dachte angestrengt nach. Der Lichtkegel reichte nicht bis zum Grunde der Öffnung.
    Die Warnung des sterbenden Priesters fiel ihm ein. Lauerte hier wirklich eine unbekannte Gefahr?
    Entschlossen biß Emery die Zähne aufeinander. Dann ließ er sich mit Hilfe des Kampfanzuges in den Schacht gleiten.
     
    *
     
    Perry Rhodan hob den Arm. Die drei heftig umkämpften Kuppeln waren gefallen. Überall waren die Kampfroboter dabei, mit ihren schweren Waffen letzte Widerstandsnester auszuheben. Die Kuppelstadt mit ihren 67 Gebäuden war praktisch zerstört. Einer der abgekämpften Männer, die sich um Rhodan versammelten, sagte mit dumpfer Stimme: „Ich möchte wissen, wohin sie plötzlich verschwunden sind, Sir."
    Von einer Minute zur anderen hatten die Priester in dieser für sie offenbar so wichtigen Kuppel ihre Gefechtsplätze verlassen. Es schien, als hätten sie sich in Luft aufgelöst. Rhodan schätzte, daß mindestens zweihundert Priester an einen unbekannten Ort geflüchtet waren. Thomas Cardif mußte sich bei den Flüchtlingen befinden.
    Die Kuppel war vollkommen abgeriegelt. Wohin hatten sich die Antis gewendet? Gab es vielleicht einen unterirdischen Geheimgang?
    Rhodan rief einen Soldaten mit Funksprechgerät zu sich. „Stellen Sie Verbindung mit der IRONDUKE her", befahl er.
    Gleich darauf hörten sie Oberst Claudrin mit donnernder Stimme rufen: „Gratuliere, Sir. Sie haben es geschafft" Claudrin, der von der Kommandozentrale des Schiffes die gesamte Station überblicken konnte, mußte ein vollkommenes Bild der Anti-Niederlage sehen nach dem triumphierenden Klang seiner Stimme zu schließen. „Eine größere Gruppe ist uns entwischt, Oberst", sagte Rhodan müde. „Wahrscheinlich existiert ein Geheimgang. Sie können viel besser als wir feststellen, wenn die Antis irgendwo auftauchen."
    „Die IRONDUKE wird ihnen einen heißen Empfang bereiten", versicherte Claudrin grimmig. Ein deutlicher Ärger war aus seinem Tonfall herauszuhören -Ärger darüber, daß er die ganze Zeit praktisch nur Zuschauer gewesen war.
    Rhodan überblickte die um ihn versammelten Soldaten. Es waren mehrere hundert. Die anderen hielten sich in den restlichen Kuppeln auf und waren sicher bereits unter der Führung erfahrener Offiziere dabei, alles gründlich zu untersuchen.
    Da war eine Aufgabe, die auch Rhodan bevorstand. „Wir werden uns jetzt hier umsehen", rief er den Männern zu. „Systematisch wird jeder Raum durchsucht. Alles, was uns Hinweise auf die Rauschgiftherstellung geben könnte, ist sofort sicherzustellen."
    Bevor er weitersprechen konnte, entstand eine Bewegung unter den Soldaten. Rufe wurden laut. Dann teilte sich die Menge, und zwei Männer führten einen Anti zu Rhodan. Der Administrator sah sofort, daß der Priester verwundet war. Die beiden Wachen salutierten. „Wir haben acht Antis gefangen, Sir", sagte einer von ihnen. „Sieben sind gesprächig wie Holzklötze.
    Nur unser junger Freund hier scheint eine Geschichte für uns zu haben."
    Der verletzte Anti war verhältnismäßig jung. „Sie haben uns im Dreck sitzenlassen", rief er Rhodan zu. „Sie sind einfach geflohen, als es zu gefährlich wurde."
    Zweifellos galt seine Empö rung den entkommenen Priestern, bei denen sich Thomas Cardif aufhalten mußte. „Regen Sie sich darüber nicht auf", meinte Rhodan gelassen. „Das ändert nichts an der Tatsache, daß wir sie auch festnehmen werden."
    Der Anti lachte spöttisch. Er schien Rhodans Zuversicht nicht zu teilen. „Ich nehme an, daß Sie sich für unser Produkt, das Liquitiv, interessieren?"
    Rhodan dachte an die Verluste an Menschenleben, die die Eroberung von Okul gekostet hatte. Er benötigte seine ganze Willenskraft dazu, dem Anti nicht die Faust ins Gesicht zu schlagen. „Sprechen Sie", forderte er mit belegter Stimme.
    Der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher