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011 - Die Nacht der Affen

011 - Die Nacht der Affen

Titel: 011 - Die Nacht der Affen
Autoren: James R. Burcette
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die Schädeldecke.
    »Eine Bartos-Säge!« war Ragors nächster Befehl.
    Und dann hob er auf einmal den oberen Teil der Schädeldecke ab. Die harte äußere Hirnhaut lag vor ihm.
    Ragor plauderte weiter. Die ganze Situation kam Dave absurd vor. Ragor musste vollkommen gefühllos sein. Während er eben dabei war, Daves Gehirn herauszuoperieren, unterhielt er sich mit ihm wie mit einem alten Bekannten.
    »Bei Vicky ist die Gehirnverpflanzung tadellos gelungen«, stellte Ragor stolz fest. »Mit Vickys Verlobtem hatte ich den ersten Erfolg. Er wurde nicht wahnsinnig.«
    »Wie kamen Sie zu Vicky?« fragte Dave.
    Er wunderte sich, dass er noch sprechen konnte.
    Ragor schnitt jetzt in die äußere Gehirnhaut. Er arbeitete aufmerksam. Er durfte nicht zu tief schneiden. Zu leicht konnte er das Gehirn verletzen.
    »Auf Umwegen«, sagte Ragor. »Vickys Verlobter, Dr.
    Cumberland, war ein gottbegnadeter Arzt. Ich wollte ihn für meine Experimente gewinnen, doch er lehnte ab. Da ließ ich ihn entführen, aber er weigerte sich weiterhin. So beschloss ich, auch Vicky zu entführen und ihn auf diese Weise gefügig zu machen. Doch alles half nichts. Ich konnte Vicky so quälen, wie ich wollte, er war von seinem Entschluss nicht abzubringen. Ewig schade! Ich verpflanzte sein Gehirn in einen Gorilla. Seinen Körper präparierte ich und legte ihn auf Eis. Ich hätte jederzeit Cumberlands Gehirn zurückverpflanzen können. Das war auch meine Absicht. Ich wollte ihn einige Zeit schwitzen lassen. Doch Vicky befreite Curnberland, und beide flohen. Wir nahmen sofort ihre Spur auf, aber es gelang den beiden, einen Wagen zu stehlen. Sie fuhren in Richtung London. Wir hefteten uns an ihre Fährte. Dann kam die Straßensperre. Wir durchbrachen sie, doch Curnberland starb, und Vicky wurde schwer verletzt. Ich musste sie zurückbekommen. Sie durfte nichts aussagen. Deshalb ließ ich sie erneut entführen. Es war Ihr Pech, Merrick, dass Sie Ihre Nase da hineinstecken mussten.«
    Jetzt wurde Dave einiges klar.
    »Was werden Sie mit meinem Körper machen?« erkundigte er sich.
    »Ich präpariere alle Körper. Unter Umständen habe ich später dafür Verwendung.«
    Ragor schwieg und konzentrierte sich auf die Operation.
    Er zog die Hirnhaut nach vorn, und dann lag Daves Gehirn frei.
    Bis jetzt war alles nur einfache Spielerei gewesen, nun wurde es komplizierter. Ragor musste die einzelnen Nervenstränge lösen.
    Er presste die Säge an das Hinterhauptbein. Alle schwiegen. Nur gelegentlich verlangte Ragor einen Gegenstand von Elenore.
    Elenore befestigte einen Gummischlauch an einer rotierenden Pumpe und schaltete das ultraviolette Licht ein.
    Ragor hob schließlich das Gehirn aus der Hirnschale heraus und legte es in ein aquariumartiges Gefäß, das mit einer durchsichtigen Flüssigkeit gefüllt war.
    Daves Körper war tot. Die Krankenschwester schaltete den Herzschrittmacher ein und führte Sauerstoff zu. Dann injizierte sie eine dunkelbraune Flüssigkeit in Daves Rückenmark und ergriff eine neue Spritze, mit der sie in alle Gliedmaßen von Dave stach. Den Schädel füllte sie mit kleinen schwammartigen Gebilden, dann legte sie die Schädeldecke darauf und bandagierte den Kopf.
    Ragor befestigte die Gummischläuche an den Arterien und setzte die Pumpe in Gang. Die Pumpe versorgte die Hauptpartien mit Blut.
    Elenore schob den Enzephalographen an den Behälter und trat zurück.
    Ragor warf einen flüchtigen Blick auf Daves Körper.
    »Schaffen Sie den Körper fort!« sagte er.
    Dann wandte er sich wieder dem Gehirn zu. Er befestigte drei Elektroden am Gehirn und drehte einen Schalter um. Sofort begann der Apparat lautlos zu arbeiten. Aus einem schmalen Schlitz schob sich ein weißer Papierstreifen. Eine Feder schrieb eine schwache Linie auf das Papier. Ragor verstärkte die Stromzufuhr zum Gehirn und beobachtete den Streifen. Die Linien wurden deutlicher, stärker. Er nickte zufrieden. Wieder hatte er es geschafft.
    Ragor hielt Elenore die Hände hin, und sie zog ihm die Handschuhe aus. Er wusch sich die Hände, trocknete sie an einem sterilisierten Handtuch ab und verließ den Operationssaal. Elenore folgte ihm schweigend.
    »Du hast deine Sache gut gemacht«, sagte er freundlich.
    Elenores Gesicht strahlte dankbar. Ragor war mit sich sehr zufrieden. Elenore gehorchte ihm bedingungslos. Sie würde sich nie mehr gegen ihn erheben.
    Jetzt wollte er sich einige Zeit Ruhe gönnen. Er würde erst in einigen Stunden Daves Gehirn in einen Affen verpflanzen.
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