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0108 - Die fliegenden Skelette

0108 - Die fliegenden Skelette

Titel: 0108 - Die fliegenden Skelette
Autoren: Hans Joachim von Koblinski
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hinter dem Schloß landen.«
    »Dann wollen wir mal, Nicole«, meinte Zamorra. »Raffael, du brauchst dich nicht zu bemühen. Das schaffen wir allein. Wir haben ja nicht viel Gepäck.«
    Nicole trug einen leichten Safarianzug mit einer hellblauen Bluse. Zamorra war ähnlich gekleidet. Er nahm seine beiden Koffer auf und verließ den Salon durch die Terrassentür. Nicole folgte ihm leichtfüßig. Sie hatte nur eine Reisetasche bei sich.
    ***
    Die Concorde hatte Zamorra und Nicole Duval sicher nach New York gebracht. Leider war Bill Fleming nicht in der Stadt. Zamorra hätte ihn gern dabeigehabt. Da der Professor zu den Menschen gehörte, die nie etwas anbrennen ließen, hatte er sofort nach seiner Ankunft auf einer Brainstorming-Session bestanden.
    Sie fand im Dienstzimmer von Rufus B. Williams statt. Der Sicherheitschef hatte für einen kleinen Imbiß gesorgt, zu dem es Mokka und Sekt gab - etwas, wozu Nicole niemals nein sagte. In diesem Fall schon mal gar nicht, denn es gab nur kalorienarme Delikatessen, wie sie sachkundig feststellte.
    Man saß ganz zwanglos zusammen: Professor Zamorra, Nicole, Williams, Professor Bergman und drei bekannte Parapsychologen, die Bergman herbeigebeten hatte. Eine Viertelstunde später erschien Flugkapitän Alec Moore.
    Nachdem dieser seinen Bericht wiederholt hatte, der Richard Mason wie ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht vorgekommen war, richteten sich die Augen aller Anwesenden - außer Nicole, die sich mit einem Roastbeef-Sandwich beschäftigte - auf Zamorra.
    »Viel Zeit hatte ich nicht«, führte er aus. »Aber ich habe nachgelesen, was über die Azteken-Dämonen bekannt ist. Viel ist es nicht. Vor mehr als dreitausend Jahren herrschten sie über ein Gebiet, das von Chihuahua in Mexiko bis zu den westlichen Kordilleren, also bis zum heutigen Kolumbien, reichte. Seltsamerweise hörte ich von diesen Dämonen auch auf Guadeloupe und Martinique. Zumindest ist Uztapioc dort bekannt, auf Barbados übrigens auch. Das Zentrum der Macht jedoch muß sich irgendwo im Norden Mexikos befinden. Ich vermute daher, daß die beiden Maschinen sich während der zwei Stunden irgendwo zwischen Mexico-City und Ciudad Juarez befunden haben müssen. Genaueres kann ich natürlich nicht sagen, es ist lediglich eine vage Vermutung.«
    »Verzeihen Sie, Professor«, ließ sich Rufus B. Williams vernehmen, »angenommen, es wäre so, wie Sie annehmen: Was sollte das alles? Und hat es irgend etwas mit den Menschen an Bord zu tun?«
    Zamorra nickte.
    »Zweifellos. Das war der Sinn. Ich kann mir vorstellen, was Uztapioc und seine Helfer mit den Menschen gemacht haben. Der Bericht Mr. Moores zwingt mich zu der Deutung, daß diejenigen, die er als Skelette sah, jetzt Zombies sind. Zombies oder Untote. Dabei bleibt die Frage offen, ob Mr. Moore tatsächlich Skelette gesehen hat. Es wäre ebenso möglich, daß in diesem Fall eine astrale Projektion vorliegt. Ist es so, gibt es wiederum zwei Möglichkeiten: entweder war Mr. Moore das Medium, oder es waren die anderen. Aber das dürfte vorerst von sekundärer Bedeutung sein, meine Herren. Momentan kann ich noch nichts weiter sagen. Um etwas möchte ich nur bitten: Ich hätte bis morgen früh gern eine Liste der beiden Crews und aller Passagiere. Mit den Adressen, soweit sie sich auf New York beziehen.«
    »Wozu, Professor?« wollte Williams, der Sicherheitschef, wissen.
    »Um Stichproben zu machen«, lautete die Erwiderung. »Stichproben, die mir verraten sollen, ob ich Untote vor mir habe. Und vielleicht finde ich dabei auch irgendeinen Hinweis, der uns schnell weiterbringt.«
    Rufus B. Williams schloß die kleine Gehirntrust-Konferenz und sagte Zamorra zu, ihm die gewünschten Unterlagen bis zum kommenden Morgen zu beschaffen.
    Wenn sie in New York waren, stiegen Zamorra und Nicole meistens im »Sheraton-Atlantic«, am Broadway Ecke Vierunddreißigste ab. Natürlich konnte er sich auch das »Plaza«, das »Waldorf-Astoria« oder das »Hilton« leisten, aber Zamorra hatte etwas gegen diese Luxus-Herbergen.
    Sie bekamen ein Vier-Zimmer-Apartment in der sechsten Etage. Es hatte den Vorzug, eine Diele zu haben, von dem alle Zimmer abgingen. Das Bad, die beiden Schlafzimmer und der Living-room.
    Man kannte sie beide hier, wußte auch, womit sich Professor Zamorra beschäftigte. Niemand störte sich daran. Im Gegenteil, für das Hotelpersonal war er ein interessanter Mann. Und Nicole pflegte die Blicke aller Männer auf sich zu ziehen, wenn sie auf ihren langen Beinen
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