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0106 - Wir sprengten die Garde

0106 - Wir sprengten die Garde

Titel: 0106 - Wir sprengten die Garde
Autoren: Wir sprengten die Garde
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wurde mir wieder besser.
    Draußen auf dem Gang wurden Stimmen laut. Man riss die Tür zu meiner Kabine auf. Ein Schiffsoffizier trat herein. Er sah mich nicht besonders geistreich an. Auf dem Gang drängten sich Neugierige. Ich ging an dem Offizier vorbei und schloss die Tür.
    »Was soll das bedeuten?«, fragte er mich.
    »Der Mann wollte meine Juwelen rauben«, erklärte ich ihm, nahm meine Smith & Wesson vom Boden und steckte sie wieder weg.
    »Das ist ein Sicherheitsbeamter von uns«, fuhr mich der Offizier an. »Sie werden mir das etwas genauer erklären müssen.«
    Ich kniff etwas die Augen zusammen. »Holen Sie den Kapitän.«
    Er zögerte, dann ging er zu dem Bordtelefon, das auf dem Rauchtisch stand, wählte eine Nummer und wartete. Am anderen Ende meldete sich jemand.
    »Bitten Sie Kapitän Millard, dass er sofort in die Kabine 108 kommt. Es ist sehr dringend. Aber machen Sie es unauffällig. Die Passagiere dürfen nicht aufmerksam werden.« Der Offizier legte auf.
    Er blickte mich finster an. »Sie haben sicher einen Waffenschein?«
    »Habe ich.« Ich steckte mir eine Zigarette an und hielt ihm die Packung hin.
    Er lehnte ab. »Ich bin im Dienst. Und so lange ich nicht ganz genau weiß, was sich hier zugetragen hat, nehme ich von Ihnen nichts.«
    ***
    Es dauerte knapp vier Minuten, da erschien Kapitän Millard. Er sah genau so aus, wie man sich einen Kapitän vorstellt und wie man ihn in den Filmen angeboten bekommt.
    »Sie haben mich rufen lassen?«, wandte er sich an den Offizier. Der tote Jonny Snyder schien ihn nur am Rande zu interessieren.
    »Der Herr hier behauptet, unser Sicherheitsmann habe ihn berauben wollen«, meldete der Offizier.
    Kapitän Millard blickte mich fragend an.
    »Das stimmt«, nickte ich. »Ich möchte Ihnen das gern etwas näher erklären. Ganz unter vier Augen.«
    Der Offizier sah mich misstrauisch an, doch Kapitän Millard schickte ihn hinaus.
    »Lassen Sie uns allein«, sagte er. Der Offizier grüßte kurz und verschwand.
    Ich holte meinen Ausweis aus der Tasche und reichte ihn Kapitän Millard. Dieser studierte ihn sehr aufmerksam.
    »Sie sind also Jerry Cotton vom New Yorker FBI. Das freut mich. Und was ist mit dem Mann hier, den Sie erschossen haben?«
    »Das ist Jonny Snyder, ein lange gesuchter Gangster. Wir haben Wind von einer Sache bekommen und sollen dafür sorgen, dass nichts passiert«, erklärte ich kurz.
    »Sie haben bereits dafür gesorgt«, sagte er anerkennend. »Ich nehme an, dass sich noch mehr Gangster auf dem Schiff befinden?«
    »Das stimmt. Wir werden ihnen jetzt eine saubere Palle stellen. Wir kennen leider nur die Namen der Kerle. Das erschwert den Fkll natürlich. Ich kann mich darauf verlassen, dass Sie schweigen?«
    »Das brauche ich Ihnen nicht erst zu versprechen.« Kapitän Millard zog eine Zigarre hervor, biss das Mundstück ab und setzte sie in Brand. »Ihr Bekannter, mit dem Sie bei Ihrer Ankunft so zusammengeraten sind, gehört sicher auch dazu?«
    »Richtig, es ist Phil Decker. Das muss aber unbedingt geheim bleiben. Ich möchte das noch einmal betonen. Die Bande ist ungeheuer gefährlich. Wir versuchen schon seit mehr als einem Jahr, an sie heranzukommen. Es ist uns bis jetzt noch nicht gelungen. Die kleinste Unsicherheit könnte die Leute misstrauisch machen. Sie haben ja gesehen wie raffiniert sie vorgehen. Ein Gangster als Sicherheitsmann. Ist doch ein guter Witz.«
    »Einstellungen nimmt mein Zahlmeister vor. Ihr Plan?«
    »Passen Sie auf. Offiziell geben wir bekannt, dass dieser Mann hier versucht hat, mich zu berauben. Ich habe ihn dabei erschossen. Sie haben sich davon überzeugt, dass ich in Notwehr gehandelt habe. Wir sagen aber nicht, wer der Mann in Wirklichkeit ist.«
    »Ist mir klar. Und weiter?«
    »Da der Wert der Schmuckstücke, die ich bei mir führe, aber enorm ist, gebe ich sie in den Schiffssafe zur Aufbewahrung. Das wird nur intern verbreitet. Sozusagen als Flüsterpropaganda. Den Umzug lassen wir auch ziemlich geheimnisvoll vor sich gehen, doch immerhin so, dass es nicht ganz verborgen bleibt. Wir passen dann nachts auf, wenn die'übrigen Gangster versuchen sollten, den Safe zu knacken.«
    »Unseren Safe wollen die Leute knacken?« Kapitän Millard lachte. »Das ist unmöglich.«
    »Haben Sie eine Ahnung. Die Burschen sind schon an ganz andere Sachen herangekommen. Sind Sie mit meinem Plan einverstanden?«
    »Bin ich. Sie glauben bestimmt, dass die Gangster versuchen werden, an Ihre Schmuckstücke
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