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010 - Skandal in Waverly Hall

010 - Skandal in Waverly Hall

Titel: 010 - Skandal in Waverly Hall
Autoren: Brenda Joyce
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hätte er den alten Mann umarmt. Seine Augen wurden feucht, und seine Stimme klang belegt. „Bin ich froh, daß es dir bessergeht", stieß er hervor.
    „M... mein Sohn", sagte der Herzog heiser.
    Dominick strahlte ihn an und deutete auf Anne. „Es wird dich gewiß freuen, daß wir uns versöhnt haben, Großvater."
    Der Herzog sah Anne freundlich an. Sie trat näher, beugte sich zu ihm und küßte ihn auf die Wange. Anschließend schmiegte sie sich in Dominicks Arme. „Es ist viel mehr als eine Versöhnung, Euer Gnaden", sagte sie leise und warf ihrem Mann einen vielsagenden Blick zu.
    „Ja", erklärte Dominick. „Ich gebe zu, daß ich ein entsetzlicher Dummkopf war. Ich liebe meine Frau unendlich."
    „Sehr gut", stimmte der Herzog ihm zu. „S... setzt euch."
    Dominick zog einen Fauteuil für Anne und einen Stuhl für sich heran. „Streng dich unseretwegen bitte nicht zu sehr an", bat er den Großvater.
    „Dominick", stieß Rutherford hervor. „Du... bist... mein ... S... Sohn."
    Dominick sah ihn verständnislos an. „Was hast du gesagt?" fragte er endlich. Er war sicher, daß er den Großvater nicht richtig verstanden hatte.
    „Mein Sohn!" schrie der Herzog beinahe. „Du - mein Sohn."
    Dominick wurde blaß und bekam keinen Ton heraus.
    Anne stand langsam auf. „Euer Gnaden?" begann sie atemlos. „Wollen Sie sagen, daß Dominick Ihr Sohn ist? Daß Ciarisse und Sie ..." Ihre Stimme erstarb, und sie wußte nicht weiter. Sollte sie jetzt entsetzt sein oder überglücklich?
    „Ja. Caldwell!" rief Rutherford.
    Der Butler trat näher. „Mylord, Seine Gnaden möchte, daß ich Ihnen alles erkläre", wandte er sich an Dominick.

    Dominick sah seinen Großvater an. Der Herzog war sein Vater? Nein, das war nicht möglich. Er konnte es nicht glauben. Ciarisse sollte Philip mit Rutherford betrogen haben? „Ich verstehe das nicht", flüsterte er.
    „Caldwell!" befahl der Herzog erneut.
    Der Butler räusperte sich verlegen, und Dominick drehte sich benommen zu ihm.
    „Ihre Mutter hatte eine Liaison mit Seiner Gnaden, bevor sie Philip kennenlernte. In dieser Zeit wurde sie schwanger. Seine Gnaden hatte kein Interesse an einer Ehe, weder mit ihr noch mit einer anderen Frau. Außerdem glaubte der Herzog nicht, daß sie wirklich in anderen Umständen sei, als sie zu ihm kam und auf eine Heirat drängte. Er hielt ihre Behauptung für eine Falle, um ihn zur Ehe zu zwingen. Mit diesem Trick hatten es schon zwei andere Frauen nach dem Tod von Herzogin Sarah bei ihm versucht."
    Langsam wurde Dominick alles klar. Er begann zu zittern und sah den Herzog an - seinen Vater. „Meine Güte ..." flüsterte er.
    „Ihre Frau Mutter, Mylord, war furchtbar wütend über die Zurückweisung durch Seine Gnaden", fuhr Caldwell fort. „Kurz darauf brannte sie mit seinem Sohn Philip durch. Philip erkannte die Wahrheit erst, als Sie ein Jahr alt waren, Sir. Er mußte Geheimhaltung schwören, adoptierte Sie und machte Sie zu seinem rechtmäßigen Erben. Ihre Mutter wußte nichts von der Adoption. Es war ausschließlich eine Sache zwischen dem Herzog und dem Marquess."
    Dominick blickte seinen Großvater durch einen Tränenschleier an. „Groß... Vater.
    Davon hast du mir nie etwas erzählt. Ich ... ich bin restlos überwältigt."
    Der Herzog weinte stumm. „Ich liebe dich so sehr", sagte er mit ungewöhnlich klarer Stimme.
    Tränen liefen Dominicks Wangen hinab. „Und ich liebe dich - Vater." Im nächsten Moment kniete er neben Rutherford, ergriff die Hand des alten Mannes und drückte sie an sein Herz. „Das erklärt alles", flüsterte er.
    „Bitte", sagte der Herzog. „Verzeihst... du ... mir?"
    „Ja, natürlich!" rief Dominick.
    „Öffentlich machen!" erklärte Rutherford.
    Dominick wischte seine Tränen fort. „Öffentlich machen?"
    „Die... W... Welt... soll... alles w... wissen!" stieß der Herzog hervor. „W... will... nicht sterben. Vorher ... nicht!"
    Dominick stand auf und umarmte seinen Vater herzlich.
    Rutherford legte die Arme federleicht auf seinen Rücken.
    Anne schluchzte, und Caldwell weinte ebenfalls. Er bot ihr sein Taschentuch an und eilte hinaus, um ein weiteres zu holen.
    „Mutter!" drängte Dominick. Er stand auf der Türschwelle und sah zu Ciarisse hinüber. Caldwell hatte ihm berichtet, die Dowager Marchioness wäre nach ihrem gestrigen Gespräch mit dem Herzog nicht wieder heruntergekommen, sondern hätte sich in ihrem Zimmer eingeschlossen. Zum Glück hatte sie ihm geöffnet.
    Ciarisse stand am
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