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010 - Skandal in Waverly Hall

010 - Skandal in Waverly Hall

Titel: 010 - Skandal in Waverly Hall
Autoren: Brenda Joyce
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ermordet?"
    antwortete Anne.
    „Ja, das tue ich. Wichtig ist allein, daß wir das furchtbare Mißverständnis bereinigt und unser gegenseitiges Mißtrauen überwunden haben."
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen, und sie legte den Kopf auf seine Brust. „Ich liebe dich so sehr, Dominick."
    Zärtlich streichelte er ihre Wange. „Wir müssen die Vergangenheit hinter uns lassen und gemeinsam an einer wunderbaren Zukunft für uns beide bauen."

    Anne nickte. „Wenn du wüßtest, wie lange ich von diesem Augenblick geträumt habe. Seit meiner Kindheit träume ich von nichts anderem."
    „Und ich habe dir so weh getan, Anne." Dominick setzte sich auf und zog sie an sich.
    „Wie kannst du mir das vergeben?"
    „Ich vergebe dir nicht nur", sagte Anne, ohne zu zögern, „ich begreife sogar, weshalb du so gehandelt hast."
    „Wenn du das begreifst, bist du klüger als ich." Dominick lachte freudlos.
    Anne lächelte sehnsüchtig und streichelte seine Stirn. „Ich glaube, wir beide paßten zu gut zusammen und waren füreinander bestimmt. Diese Vorstellung schreckte dich zu Tode. Du warst ein einsames ungeliebtes Kind. Deine Eltern gaben dir ein abschreckendes Beispiel dafür, wie eine Ehe verlaufen kann. Deshalb hattest du Angst, eine Frau zu lieben."
    „Ja, ich hatte Angst, dich zu lieben", gab Dominick zu. „Ich war sehr lange auf mich allein angewiesen und ahnte, daß du mein Schicksal warst. Dieser Gedanke war mir unerträglich."
    Sie sahen sich tief in die Augen, und ihre Mienen wurden ernst. Anne faßte Dominicks Hand fester. Sie beugte sich vor und drückte ihre Lippen auf seinen Mund. „Keiner von uns beiden wird jemals wieder einsam sein."
    Dominick legte die Hand auf ihren Nacken und küßte sie verzehrend. Es war eine instinktive, besitzergreifende Geste, die Anne sofort erkannte. Als er die Lippen wieder löste, war ihr Gesicht gerötet. Er lächelte schelmisch. „Hat Doktor Cobb eigentlich gesagt, daß wir nicht miteinander schlafen dürfen?"
    Anne sah ihren Mann fassungslos an. „Als ob ich ihn so etwas fragen würde!"
    Dominick lachte leise. „Wann kann ich seiner Ansicht nach wieder reisen?"
    „Gegen Ende der Woche."
    Dominick runzelte die Stirn. „Ich möchte morgen nach Rutherford House zurück."
    „Schon morgen!" rief Anne entsetzt. „Morgen kannst du bestimmt noch nicht fahren, und du wirst es auch nicht tun."
    „Ich mache mir Sorgen wegen Großvater, Anne. Mir geht es gut genug, um die Fahrt zu überstehen."
    Anne wurde ernst. „Du kannst nichts tun, um dem Herzog zu helfen, Dominick.
    Caldwell schickt uns täglich einen Bericht, und der Zustand deines Großvaters hat sich stabilisiert. Allerdings bin ich ebenfalls der Meinung, daß wir nach London zurückkehren sollten, sobald es dir besser geht."
    Er nickte und blickte nachdenklich in die Ferne.
    „Was hast du, Dominick?"
    Er sah sie kurz an und wandte sich wieder ab. „Nichts. Ich bin plötzlich müde, das ist alles. Außerdem mache ich mir Sorgen um die Gesundheit meines Großvaters."
    „Da ist noch etwas, Dominick. Nicht wahr?"
    Er ließ sie nicht aus den Augen. „Ja."
    Anne nahm seine Hand und drückte sie fest an ihre Brust. „Dominick, ich liebe dich, seit ich dich als kleines Mädchen zum erstenmal sah. Ich habe dich immer geliebt und werde nie aufhören, dich zu lieben. Ich weiß, was dir Kummer bereitet. Es ist mir egal, daß Philip nicht dein leiblicher Vater war. Für mich spielt es keine Rolle, wessen Sohn du bist."
    Dominick schwieg eine ganze Weile. „Für mich spielt es durchaus eine Rolle. Eine sehr große sogar", sagte er endlich.
    „Du darfst nicht ständig daran denken. Du bist Philips rechtmäßiger Erbe. Vergiß alles übrige."
    Dominick sah sie hilflos an. „Das würde ich gern tun, wenn ich es könnte. Aber die Frage verfolgt mich ständig und wird mir mein Leben lang keine Ruhe lassen."
    „Tu dir das bitte nicht an." Anne legte den Kopf auf seine Brust. „Es spielt wirklich keine Rolle. Ich würde dich in jedem Fall lieben, ganz gleich, ob du ein Herzog oder ein Habenichts bist."
    Dominick küßte sie aufs Haar. „Ich liebe dich ebenfalls, Anne", sagte er. „Ich liebe dich so sehr, daß es manchmal weh tut."
    Anne und Dominick saßen im Salon und tranken Tee, als ihnen Inspektor Hoppers Besuch gemeldet wurde.
    Anne sprang schuldbewußt auf und wurde blaß. „Du hättest London nicht verlassen dürfen", sagte sie zu Dominick.
    Dominick saß in einem Sessel. Er hatte Anne so lange ge-drängt, bis sie
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