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010 - Satansmesse

010 - Satansmesse

Titel: 010 - Satansmesse
Autoren: Heinrich Graat
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Frühstück vielleicht mal einen Moment Zeit hast, könntest du mir vielleicht erklären, was hier eigentlich los war. Mir hast du nämlich noch gar nichts erzählt. Ich habe es nur von den anderen aufgeschnappt.«
    »Dann wird es aber höchste Zeit«, erwiderte Ben lachend und warf ihr eine Kusshand nach.
    Am Nachmittag, als alle sich ausgesprochen hatten, fuhr Carl nach Hause. Jason half Beverley, Ben in ihr Auto zu bringen. Ben freute sich, endlich einmal wieder in seinem gemütlichen Wohnzimmer sitzen zu können, ohne die Sorge, dass ein böser Geist durch den Schornstein kommen könnte. Auch Beverley atmete auf. Sie half Ben, sich in seinen behaglichen Sessel am Fenster zu setzen, wo er in den Garten schauen konnte oder auf den Fernsehschirm. Dann fuhr sie schnell zum Einkaufen, weil sie in den letzten Tagen alles aufgegessen hatten, was im Hause gewesen war.
    Als sie zurückkam, schlief Ben schon wieder. Sie ließ ihn schlafen und braute einen guten Kaffee, dessen Duft Ben bald aufweckte.
    Es folgte eine ruhige Woche für die beiden Camdens. Carl Hendricks hatte dafür gesorgt, dass Ben zu Hause blieb, bis er wieder laufen konnte. Er würde noch ein paar Tage mit dem Stock in die Vorlesung gehen müssen, aber das war nicht weiter schlimm. Hier waren neugierige Fragen nicht zu befürchten. Es brachte auch niemand die Zerrung an Bens Fußgelenk mit der Sensation in Crawford in Verbindung. Jason hatte schon mehr unter der Neugier zu leiden. Aber er wehrte alle Fragen mit der Bemerkung ab, dass sein Haus weit vom Ort entfernt liege, so dass er nicht bemerkt habe, was dort geschehen sei. Die Fragen hörten auch bald auf, denn es ereignete sich in der Nähe ein großer Brand, der die Neugier der Menschen ablenkte.
    Nach einigen Wochen saßen die beteiligten Familien bei Ben und Beverley zu einem Sonntagsbesuch beisammen. Beverley hatte einen köstlichen Kuchen gebacken und bewirtete mit Charme ihre Gäste.
    Ben konnte schon wieder herumlaufen und hatte keine Beschwerden mehr.
    Wie zu erwarten war, kam nach einiger Zeit das Gespräch auf die Ereignisse in Crawford. Beverley fragte Carl, ob er denn nun die letzten Hintergründe dieser merkwürdigen und gruseligen Geschichte schon erfahren habe.
    Carl schüttelte den Kopf.
    »Nein, ich habe mich nicht mehr darum gekümmert. Vielleicht sollte man es aber doch tun.«
    »Frank hat den Mord an seiner Mutter ja gestanden. Das heißt also, dass auch sie lebend aus der Kirche entkam. Es ist erstaunlich, dass diese ungeheuren Kräfte, die sich dort ausgetobt haben, nicht mehr Opfer forderten.«
    »Ja, die kleine Barbie war das einzige Opfer. Aber sie war von vornherein nicht zu retten. Ihre Großmutter hatte gehofft, sie durch Beezrah zu heilen, aber sie hatte sie mit dieser Beschwörung zum Tode verurteilt.«
    »Eigentlich ist die alte Frau ein Opfer ihres Aberglaubens geworden. Denn sie glaubte ja felsenfest, ihrer Enkelin helfen zu können. Sie hatte in Wirklichkeit keine Ahnung, was sie mit diesen Beschwörungen hervorrief. Das ist so merkwürdig, dass ich immer wieder darüber nachdenken muss«, meinte Beverley ernst.
    »Sie war imstande, Geister aus der Unterwelt zu rufen, aber sie hatte keine Erfahrung. Es hat ihr auch niemand etwas darüber erzählt, sonst wäre sie nicht so unvorsichtig gewesen.«
    Carl sah nachdenklich auf seine Hände.
    »Das ist wahr, an dieser Sache ist noch ein Geheimnis. Ich werde doch einmal zu Harry hinauffahren. Er wird sehr einsam sein und mich nicht sofort hinauswerfen. Vielleicht kann ich etwas von ihm über die Hintergründe dieser Geschichte erfahren.«
    Beverley, die gerade mit der vollen Kanne herumging und die Tassen wieder auffüllte, nickte ihm eifrig zu. Auch Jason und Sarah nickten beifällig.
    Als sich diese nach dem Kaffee von ihren Gastgebern verabschiedeten, sagte Ben zu Carl, dass er gern mit ihm kommen würde, wenn er Harry besuchte. Doch das lehnte Carl freundlich, aber entschieden ab.
    »Wenn wir beide kommen, wird er zu sehr an die unruhigen Tage vor der Katastrophe erinnert. Dann erzählt er vielleicht gar nichts. Lassen Sie mich allein gehen, Ben, so erfahre ich mehr.«
    Einige Tage später kam Carl zu Ben, als dieser gerade in seinem Arbeitszimmer saß und eine Vorlesung für den nächsten Tag vorbereitete. Beverley machte Carl die Tür auf. Sie sah bezaubernd aus, wie Carl ihr versicherte, obwohl sie mit Staubtuch und Schürze vor ihm stand.
    Carl setzte sich bequem zurecht und fragte Beverley, ob er rauchen dürfe.
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