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010 - Der Derbysieger

010 - Der Derbysieger

Titel: 010 - Der Derbysieger
Autoren: Edgar Wallace
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und so fiel ihm auf, daß der Mann sehr viel gestikulierte und mit einer wohlklingenden, gepflegten Stimme sprach.
    »Ich suche nach einer jungen Dame«, erkärte er, einer gewissen Miss Symonds.«
    Der Mann schüttelte den Kopf und zuckte bedauernd die Schultern.
    »Sie ist nicht auf unserem Boot«, entgegnete er höflich. »Wenn Sie wollen, können Sie an Bord gehen und sich persönlich davon überzeugen.«
    Milton wußte, daß das zwecklos sein würde.
    »Erwarten Sie noch jemand?«
    »Nein, niemand.«
    »Entschuldigen Sie dann bitte, daß ich Sie gestört habe«, erwiderte Milton.
    Die beiden kehrten zu ihrem Wagen zurück.
    »Ich war eigentlich fest davon überzeugt, daß wir sie hier finden würden«, erklärte Milton mutlos. »Es ist nicht die ausgesetzte Belohnung, die mich anspornt - ich habe mich vor einiger Zeit mit Janet verlobt.«
    Stanton reichte ihm die Hand, und Milton drückte sie schweigend.
    »Wir wollen in Reading zu Abend essen, dann können wir nachher um so eifriger unsere Nachforschungen fortsetzen.«
    Sie hatten bald ein geeignetes Hotel gefunden und setzten sofort Telegraf und Telefon in Bewegung. Scotland Yard hatte bereits alle Maßnahmen getroffen, aber bis jetzt war kein Bericht über den gesuchten Wagen eingelaufen. Detektive waren nach Pennwaring geschickt worden, um das Herrenhaus und alle anderen Orte zu beobachten, wo sich Sir George hätte verstecken können.
    »Es wird besser sein, wenn wir die Nacht über hierbleiben«, erklärte Milton. »Reading ist für unsere Zwecke durchaus geeignet. Frodmeres Interessen konzentrieren sich ja in der Hauptsache auf Westengland.«
    Eric Stanton stimmte zu. Es war dasselbe, ob sie hierblieben oder zur Stadt zurückkehrten.

21
    Östlich von Reading liegt ein uninteressanter, eintöniger Landstrich, der an die Themse grenzt. Es sind fast ausschließlich niedrig liegende Wiesen, die stets überschwemmt werden, wenn der Fluß über die Ufer tritt. Seit langer Zeit hatte das Hausboot keine Fahrt mehr auf dem Strom unternommen, weil man allgemein der Ansicht war, daß ein derartiger Ausflug wahrscheinlich seinen Untergang bedeuten würde.
    Janet Symonds wußte nicht, warum das Auto, in dem sie fuhr, in der Nähe von Reading von der Straße abbog und über einen holperigen Feldweg dem Ufer zusteuerte. Es war ihr klar, daß sie eine Gefangene war. Buncher hatte sie das fühlen lassen, als er bei einer Tankstelle halten mußte.
    »Sie haben vor allem den Mund zu halten und ruhig zu sein«, sagte er drohend. »Ich habe den Auftrag bekommen, Sie zu Mr. Milton Sands zu bringen. Wenn Sie das nicht glauben wollen, dann lassen Sie es bleiben. Aber ich dulde unter keinen Umständen, daß Sie mir Scherereien machen.«
    Als der Wagen am Ufer hielt, zog er sie aus dem Auto. Sie trat einen Schritt zurück, als sie das Hausboot sah, aber Bud Kitson und seine Frau waren sofort zur Stelle und redeten auf sie ein.
    Sie führten Janet in den großen, geräumigen Salon, der hellerleuchtet und schön möbliert war. »Wo ist denn Mr. Sands?« fragte sie. Sie klammerte sich noch immer an diese Illusion. »Sie müssen noch etwas warten«, entgegnete Kitson unfreundlich. »Nicht nur Sie wollen Mr. Sands sprechen. Ich will ihn mir auch kaufen. Er ist daran schuld, daß ich ins Kittchen gekommen bin. Drei Tage habe ich im Portland-Gefängnis gesessen, bis man herausfand, daß Mr. Sands mir nur einen Streich gespielt hatte. Glauben Sie mir, ich habe ebenso dringend den Wunsch, ihn zu sehen, wie Sie. Aber das hat noch Zeit.«
    »Wer hat mich denn hierhergebracht?« fragte sie schwach.
    »Sie sind aus einem guten Grund hierhergekommen. Wenn Sie vernünftig sind, können Sie das Boot sehr schnell wieder verlassen«, sagte die Frau. »Es gehört einem Herrn, der sich in Sie verliebt hat. Warum er sich soviel Umstände mit einer gewöhnlichen Stenotypistin macht, verstehe ich allerdings nicht«, fügte sie geringschätzig hinzu. »Es wäre besser, wenn Sie jetzt in Ihre Kabine gingen.«
    Sie begleitete sie in einen Raum, der halb so groß war wie der Salon. Auch dieses Zimmer war neu ausgestattet und für ihren Empfang vorbereitet.
    Die Tür wurde hinter ihr verschlossen. Das einzige Fenster der Kabine lag nach dem Ufer zu, und sie sah sofort, daß ein dunkler Streifen Wasser sie vom Lande trennte. Sie hätte wohl die Aufmerksamkeit der Leute erregen können, die zufällig am Ufer vorbeigingen, aber sie wußte instinktiv, daß ein solches Verhalten gefährlich sein würde.
    Es
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