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010 - Der Derbysieger

010 - Der Derbysieger

Titel: 010 - Der Derbysieger
Autoren: Edgar Wallace
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Sekretärin gefragt, ob sie nicht ein Muttermal am linken Fuß hätte, und das Mädchen gab zu, daß sie am Knöchel einen gelben, schlangenartigen Streifen hätte.«
    Milton sprang plötzlich auf und gestikulierte wie verrückt.
    »Was?« rief er atemlos. »Sagen Sie mir sofort, was Sie davon wissen.« Er packte Toady an den Schultern und schüttelte ihn heftig. »Ist das die Dame, die er heiraten will?«
    Wilton konnte nur nicken.
    »Wann soll denn die Hochzeit stattfinden?« fragte Sands.
    »Sofort. Er hat sie heute nachmittag in einem Auto entführen lassen.«
    »Was hat denn das alles zu bedeuten?« fragte Eric Stanton verwundert und schaute erstaunt von einem zum ändern.
    »Das bedeutet, daß Janet Symonds Ihre Schwester ist, die wir schon so lange suchen, und wenn Wilton die Wahrheit sagt, dann befindet sie sich jetzt in der Gewalt Sir George Frodmeres.«
    Er eilte hinaus und fand seinen Chauffeur, der bei einigen Kollegen stand.
    »Holen Sie schnell den Wagen. Haben Sie Miss Symonds gesehen?«
    Der Mann nickte.
    »Sie ist vor ungefähr zehn Minuten hier vorbeigefahren.«
    »Wer war in ihrer Gesellschaft?«
    »Soweit ich sehen konnte, war sie allein. Es war ein geschlossener Wagen. Zufällig stand ich an der Ausfahrt.«
    Eine Beschreibung des Wagens konnte Milton im Augenblick nicht viel helfen. Der Autoverkehr wir momentan so groß, daß die Polizei nicht alle Wagen kontrollieren konnte. Milton gab zwar die Beschreibung, die er von seinem Chauffeur erhalten hatte, an den aufsichtsführenden Polizeiinspektor weiter, aber das war alles, was er tun konnte. Er ging zur Loge zurück, wo Eric Stanton ungeduldig auf ihn wartete. Toady Wilton war auch noch nicht gegangen.
    »Sie sind der einzige, der mir noch einige Informationen geben kann«, sagte Milton zu ihm. »Nennen Sie mir alle Plätze, an die Sir George die Dame bringen könnte.«
    Wilton zählte sie der Reihe nach auf, aber Sands schüttelte je-desmal den Kopf.
    »Dann wüßte ich nur noch einen Platz, aber ich glaube nicht, daß er sie dorthin bringen läßt.«
    »Sagen Sie doch schon, was Sie meinen.«
    »Sein Hausboot an der Themse. Es ist aber schon sehr alt und kaum noch seetüchtig. Es liegt einige Meilen östlich von Reading.«
    Auf Miltons Drängen beschrieb Toady den Ankerplatz.
    »Aber ich glaube wirklich nicht, daß Sie die Dame dort finden. Ich war selbst noch vor ein paar Wochen dort. Das Boot ist zwar sehr geräumig, aber nicht mit Möbeln ausgestattet. Es ist außerdem defekt und zieht Wasser. Dauernd muß es ausgeschöpft werden, und es besteht immer die Gefahr, daß es an seinem Ankerplatz untergeht. Die Firma Mayton hat dreihundert Pfund verlangt, um das Boot wieder herzurichten und auszustatten.«
    »Wann hat er bei der Firma angefragt?«
    »Ich habe den Brief von Mayton erst vorgestern gesehen. Er kann etwa eine Woche alt sein. Auf das Datum habe ich nicht genau geachtet.«
    Milton ging sofort zur Garage und fuhr nach Epsom, wo er vor dem Postgebäude haltmachte. Er bekam nicht gleich Verbindung mit London, denn an dem heutigen Renntag war der Telefonverkehr zwischen Epsom und London ungeheuer groß. Aber nach einem unliebsamen Aufenthalt gelang es ihm doch, die Firma Mayton zu erreichen, und er erfuhr, daß sie tatsächlich von Sir George Frodmere den Auftrag bekommen hatte, das Boot neu auszustatten, und daß die Arbeit in kürzester Zeit ausgeführt worden war.
    Milton hängte den Hörer auf.
    »Wir müssen zu dem Hausboot fahren«, sagte er nur kurz zu Eric, der ihn begleitete.
    Nach zwei Stunden Fahrt waren sie in Reading, das sie mit höchster Geschwindigkeit durchführen. Außerhalb der Stadt kamen sie ans Ufer der Themse, wo tatsächlich ein großes Hausboot vertäut lag.
    Eric sprang zuerst aus dem Wagen, und Milton folgte ihm auf dem Fuß. Sie eilten den schlechten Weg entlang, der zum Anlegeplatz führte, aber hier erlebten sie eine unliebsame Überraschung. Das Hausboot war besetzt. Mehrere Damen hielten sich oben an Deck auf, und ein starker, untersetzter Mann stand am Ufer. Er hatte die Hände in die Hosentaschen gesteckt, rauchte eine Zigarre und sah neugierig auf die beiden Herren, die sich dem Boot näherten.
    »Ja, Sie haben vollkommen recht«, erwiderte er auf Miltons Frage. »Das ist das Hausboot von Sir George Frodmere. Aber ich habe es auf einen Monat von ihm gemietet.«
    Miltons Hoffnung sank.
    »Ich bin heute mit meiner Familie hierhergekommen.«
    Gewohnheitsmäßig beobachtete Milton alle Menschen sehr genau,
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