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010 - Der Derbysieger

010 - Der Derbysieger

Titel: 010 - Der Derbysieger
Autoren: Edgar Wallace
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Pentridge«, erwiderte Sir George. »Ihre Anwesenheit könnte auffallen.«
    Der angebliche Geistliche zog seinen Talar aus und legte den weißen Kragen ab.
    »Ich kann dieses Zeug nicht leiden. Es hat furchtbar in die Haut eingeschnitten. Nun, wie habe ich die Trauung vollzogen?« fragte er lachend.
    »Großartig haben Sie Ihre Sache gemacht«, entgegnete der Baronet und klopfte ihm befriedigend auf die Schulter. »An Ihnen ist direkt ein Schauspieler verlorengegangen, Penty. Haben Sie das Geld dabei?«
    »Ja, ich habe es bei mir. Hier sind zweitausend Pfund. Das ist allerdings eine ziemlich hohe Anleihe für jemand, der erledigt ist.«
    »Aber ich leihe es doch nur für ein paar Tage von Ihnen, Mr. Pentridge«, sagte Sir George lächelnd, als er die Scheine nahm und sie in seine Brieftasche legte. »Wir werden ja bald beweisen können, daß Sands gelogen hat, und dann schwimme ich in Geld.«
    »Hoffentlich gelingt Ihnen das. Und wenn Sie keinen Erfolg haben sollten -«
    »In diesem Fall werde ich durch meine Heirat ein Vermögen in die Hand bekommen. Für den Dienst, den Sie mir erwiesen haben, sollen Sie einen reichlichen Anteil erhalten. Übrigens sind die Papiere wiedergefunden worden, die Sie an Soltescu verkauft haben.«
    Pentridge sah ihn schnell an.
    »Hat er die Sache aufgegeben?«
    »Wen meinen Sie denn?« fragte Sir George überrascht.
    »Natürlich Milton Sands. War es Ihnen denn nicht von Anfang an klar, daß er sich die Papiere angeeignet hatte?«
    »Milton Sands!« wiederholte Sir George ungläubig.
    »Ja!« Bud Kitson schlug mit der Faust auf den Tisch. »Das stimmt. Kein anderer konnte sie genommen haben. Mir ist jetzt alles klar. Er fuhr in demselben Zug wie wir nach Paris. In Monte Carlo hatte er sein ganzes Geld verspielt und mußte nun irgend etwas beginnen. Toady Wilton sah doch, wie er das Kasino verließ, und sprach mit ihm. Dann kommt er nach London zurück und hat plötzlich genügend Geld, um ein Detektivbüro in der Regent Street zu eröffnen -«
    »Aber dann möchte ich nur wissen, warum er überhaupt ein Detektivbüro aufgemacht hat!« sagte Sir George.
    »Das war doch die einzige Möglichkeit, sich die Belohnung für die Wiederbeschaffung der Papiere zu sichern, ohne Argwohn und Verdacht zu erregen. Die Sache ist vollkommen klar und durchsichtig!« »Also so verhält es sich«, meinte Sir George und nickte. »Dann hätte ich ja eventuell noch eine Chance, mich mit Milton Sands zu vergleichen. Aber nach alledem wird es wohl sehr schwer sein.«
    »Ich habe auch noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen!« rief Kitson wild. »Ich lasse mich nicht umsonst nach Portland ins Gefängnis schleppen!«
    Sir George sah den wütenden Mann nachdenklich von der Seite an. Wahrscheinlich konnte er ihn noch bei der Durchführung seiner Pläne brauchen, bevor er ihn ganz fallenließ.
    Er verabschiedete sich von Pentridge, der zur Stadt zurückkehrte.
    »Ist das Fenster gesichert? Sie kann doch hoffentlich nicht durch das Kabinenfenster entkommen?«
    »Nein, das ist unmöglich«, entgegnete Bud. »Ich habe Eisenstangen daran befestigt.«
    »Gut«, erwiderte Sir George befriedigt.

22
    »Die Sache hat Sie schwer mitgenommen«, meinte Eric Stanton.
    Milton saß teilnahmslos am Tisch und starrte ins Leere. Die Zigarre zwischen seinen Fingern war ausgegangen.
    »Ja, da haben Sie recht«, sagte er jetzt. »Mir hat noch nichts im Leben so sehr zugesetzt.«
    »Kommen Sie mit in die Stadt und erholen Sie sich.«
    Auf dem Heimweg hatten sie in der Nähe eines Vergnügungsparks einen Reifenschaden. Während der Chauffeur das Rad wechselte, gingen sie durch die Reihe der Würfelbuden und Schießstände und blieben schließlich vor einem größeren Zelt stehen. Ein auffallend bemaltes Schild verkündete, daß hier eine wandernde Theatergruppe Vorstellungen gab. Die Schauspieler und Schauspielerinnen standen in ihren Kostümen auf einer erhöhten Plattform.
    »Der Mann dort kommt mir so bekannt vor«, sagte Eric plötzlich und wies auf einen Schauspieler, der mit lauttönender Stimme die Umstehenden zum Besuch des Theaters aufforderte.
    »Und die Frau dort muß ich auch schon gesehen haben«, erwiderte Milton und zeigte auf eine reichlich ge schminkte Dame, die auf einem Stuhl saß und mit einem Kollegen sprach.
    »Es ist doch merkwürdig, daß man sich manchmal einbildet, gewisse Leute schon zu kennen, die man plötzlich trifft«, fuhr Milton fort. »Jedem von uns ist das schon begegnet.«
    Er folgte einer plötzlichen
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