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01 - Neptun kann warten

Titel: 01 - Neptun kann warten
Autoren: Jeffrey A. C arver
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stellen?
    ///Später wird für all das noch genügend Zeit sein.///
    Bandicut schüttelte den Kopf. /Nein, ich … ich meine, ich … erzähl mir bitte … /Er atmete tief ein und fragte fast traurig: /Wie zum Teufel hast du so leicht in meinen Verstand eindringen können?/
    Die Stimme in seinem Verstand schien zu stocken.
    ///Nun, ich … es ist schwierig, das physisch zu erklären.
    Das hat der Translator gemacht.///
    Der Translator. Bandicut spürte, dass sich die Stimme auf die Maschine bezog, vor der er stand. /Dieses Ding?/ Er empfing eine bestätigende Antwort. /Ist dieses Ding ein Teil von dir? Bist du ein Teil von ihm?/, fragte er dann, um Verständnis ringend. ///Nein. Der Translator ist … eine Maschine.
    Ich habe zuvor … in seiner Raum-Zeit residiert.
    Jetzt … lebe ich … in dir.///
    In dir. Lebe.
    Bandicut lief es kalt den Rücken herunter. /Ich … / Er hatte geglaubt, die Situation bereits verstanden zu haben, hatte gedacht, er … ein außerirdisches Hintergrundprogramm … eine Programmerweiterung wie das NeuroLink; er hatte geglaubt, so etwas könne er ganz gut akzeptieren. Natürlich war es erschreckend, ja, aber zugleich aufregend. Ein außerirdisches Programm. Information. Datenpunkte. Aber nicht … Lebendig. In meinem Verstand.
    ///Ja, ich lebe.///
    Bandicut spürte, dass er wieder zu hyperventilieren begann. Er konnte sich auch nicht dazu zwingen, damit aufzuhören. Sein Helmvisier beschlug mehr und mehr. Er hörte die Stimme flüstern:
    ///Ich habe SO LANGE gewartet.///,
    und irgendwie beendete diese Aussage jäh seinen Drang zu hyperventilieren. Er verspürte ein sonderbares Gefühl, als blättere jemand raschelnd die Seiten seines Verstandes durch und suche dort nach einem fehlenden Zusammenhang. Bandicut fiel wieder ein, dass er diese Höhle verlassen musste, doch die Außenwelt erschien ihm eine Millionen Meilen entfernt.
    ///Es tut mir Leid, wenn das hier …
    für dich erschreckend ist.///
    Bandicut brach in meckerndes, fast hysterisches Lachen aus. /Erschreckenderem … nein … überhaupt nicht./ Fast musste er würgen. /Du wirst doch nicht … dauerhaft in mir sein, oder?/ Er ballte die Fäuste, schloss die Augen, schluckte und riss sich zusammen, um nicht zu schreien: WAS WILLST DU VON MIR? ///Eine Zeitlang schon, doch.///
    Bandicut taumelte lautlos ein wenig zurück.
    ///Was ich will? Ich …
    zunächst einmal will ich dich besser kennen lernen.///
    /Mich kennen lernen/, flüsterte er. /Mich kennen lernen? Würde es dir etwas ausmachen … mir zu verraten, was zum Teufel du eigentlich bist …?/
    ///Quarx.///
    /Quarx/, wiederholte er. /WAS BEDEUTET DAS DENN?/
    Die fremdartige Maschine flackerte plötzlich auf, und irgendetwas erschien neben ihr in der Luft. Die Erscheinung glich einem Hologramm – und doch war es keins. Es schien eher ein Hohlraum aus Dunkelheit zu sein, und in dieser Dunkelheit war etwas Helles, Funkelndes, das man kaum im Blick behalten konnte. Es wirkte gespenstisch und erschreckend, wie ein flüchtiger Blick in das Innere einer Kernreaktion. Er starrte die Erscheinung kurz schweigend an, dann blinzelte er und rief: »Anzugskontrolle!« Piep.
    »Das Bild vor mir analysieren.« Hup. »›Bild‹ spezifizieren.«
    »Das Bild genau vor mir, verdammt! Aufzeichnen -alle Frequenzbereiche!« In diesem Moment verschwand das Bild. Was immer es gewesen sein mochte, er hatte es verscheucht.
    Piep. »Aufzeichnung beginnt. Laut Analyse Stickstoff-und Methan-Eis, das sich in einer Entfernung von viereinhalb Metern befindet.«
    »Nicht die Wand! Hast du das andere nicht gesehen, dieses …« Das Quarx unterbrach ihn.
    ///Besser kann ich nicht … ///
    Verärgert konzentrierte Bandicut sich auf die Stimme in seinem Kopf. /Was?/ Wäre er wirklich mit dem Datennetz verbunden gewesen, hätte er einen Standbild-Befehl gegeben, damit er eine Chance hatte zu verstehen, was hier los war.
    ///Du hast gefragt … was ich bin.
    Ich habe versucht …
    Ich existiere in einem partiellen,
    man könnte sagen …
    einer fraktalen Verschiebung deines physischen Kontinuums.
    Aber ich benötige einen Bezugspunkt,
    eine Überschneidung in dieser Raum-Zeit, um kohärent zu überleben … ///
    /Wovon zum Teufel redest du da?/, flüsterte Bandicut, während unbegreifliche Bilder in seinem Verstand aufflackerten. Die Stimme klang jetzt ein wenig gedämpfter.
    ///Es tut mir Leid. Es ist schwierig … die Worte.
    Ich wollte es dir zeigen … nicht klar genug.///
    Er bemühte sich, das alles zu
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