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0097 - Wir sprangen dem Tod ins Genick

0097 - Wir sprangen dem Tod ins Genick

Titel: 0097 - Wir sprangen dem Tod ins Genick
Autoren: Wir sprangen dem Tod ins Genick
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sind eine Menge Plus-Punkie für ihn«, sagte ich. »Da dürfte es doch wirklich nicht einfach gewesen sein, ihn verschwinden zu lassen.«
    »Das war bestimmt nicht einfach! Rock wehrt sich seiner Haut, darauf können Sie sich verlassen.«
    »Haben Sie sich umgehört, ob es irgendwo in Ihrer Gegend in der fraglichen Nacht einen verdächtigen Lärm gab? Wurde gar irgendwo geschossen?«
    »Wir konnten nichts dergleichen ermitteln. Niemand hatte etwas gehört.«
    »War Billing bei den Bürgern beliebt? Oder könnte es sein, daß man ihm ›eine Abreibung‹ gegönnt hätte?«
    »Das glaube ich nicht. Er kam mit den Leuten in Frieden aus. Daß die Gegenseite allerdings nicht gut auf ihn zu sprechen sein kann, liegt auf der Hand, denn Rode griff durch, wenn er auf die Spur eines Verbrechens kam.«
    Wir ließen uns noch einen allgemeinen Überblick über die Situation im Gebiet des 81. Reviers geben. Dann stand ich auf und sagte:
    »Augenblick mal, O'Brien. Ich werde mal mit unserem Districtschef über die Sache sprechen. Sie verstehen, daß ich nicht von mir aus entscheiden kann, ob wir einen Fall übernehmen dürfen oder nicht.«
    »Okay«, brummte er.
    Ich ging hinaus und klopfte an die Tür von Mister High. Unser Chef saß wie üblich hinter seinem großen Schreibtisch, als ich eintrat. Er sah mich fragend an.
    »Na, Jerry? Was haben Sie auf dem Herzen?«
    Er deutete mit seiner schlanken Hand auf den Sessel vor seinem Schreibtisch, und ich ließ mich hineinfallen.
    »Im 81. Revier gibt es eine kleine Kriminalabteilung von vier Mann«, sagte ich. »Leiter ist ein gewisser Rock Billing. Man glaubt, daß dort in der Gegend eine Bande haust, aber man konnte bisher nichts ermitteln, was Beweiskraft gegen die Bande gehabt hätte. In der vorigen Woche versuchte Billing auf eigene Faust, das Home der Bande zu finden. Er verließ am Donnerstagabend seine Wohnung und ist bis heute nicht zurückgekehrt. Sein Kollege Bill O'Brien sitzt bei uns im Office. Er hofft, daß wir in den Fall einsteigen, Chef, nachdem die Bemühungen von Billings Kollegen fehlgeschlagen sind.«
    Mister High hatte mich aufmerksam angehört. Als ich geendet hatte, griff er zum Telefon und sagte:
    »Eine Verbindung mit dem Personalchef der Stadtpolizei, bitte.«
    Er wartete eine Weile, dann sagte er: »Hallo, Gordon! Hier spricht High. Ich habe eine Frage: Im 81. Revier tut ein gewisser Rock Billing Dienst. Was halten Sie von dem Mann?«
    Mister High schwieg eine ganze Weile, dann sagte er nur noch:
    »Danke. Das weiß ich noch nicht. Ich werde Sie auf jeden Fall verständigen, wie meine Entscheidung ausfällt.«
    Mister High legte den Hörer auf und wandte sich wieder mir zu:
    »Die Beurteilungen Billings, die in seinen Personalakten abgeheftet sind, sprechen denkbar gut von ihm, Daß er sich selbst aus irgendeinem Grunde verschwinden ließ, erscheint völlig unwahrscheinlich. Da seit seinem Verschwinden aber immerhin schon fast vier Tage vergangen sind, muß man leider mit der Möglichkeit rechnen, daß Billing in der Ausübung seiner dienstlichen Pflichten ermordet wurde. Dann wäre es ein Kameradenmord, Jerry. Wir sind Bundespolizei und Billing war bei der Stadtpolizei. Der Unterschied ist unerheblich. Mord an einem Polizisten ist für uns ebenso Kameradenmord, als wenn direkt einer von uns umgebracht worden wäre.«
    »Ich bin der gleichen Meinung, Chef«, sagte ich.
    »Ein Kameradenmord wird von uns nicht einfach ignoriert«, entschied der Chef mit einer entschlossenen Geste. »Ich möchte, daß dem Gangsterpack ein für allemal klargemacht wird, daß ein Polizist nicht ermordet werden kann, ohne daß man seine Mörder findet und der gerechten Strafe zuführt. Wenn der Einsatzleiter einverstanden ist, Jerry, dann übernehmen Sie mit Phil den Fall. Erstatten Sie mir innerhalb von vierundzwanzig Stunden Bericht, wie Sie vorzugehen gedenken. Ich lasse Ihnen natürlich wie üblich freie Hand, aber ich möchte informiert sein.«
    »In Ordnung, Chef«, sagte ich und stand auf. Als ich an der Tür war, drehte ich mich noch einmal um: »Vielen Dank, Chef!«
    Mister High wehrte meinen Dank mit einer leichten Handbewegung ab. Ich ging zurück in unser Office und setzte eine unverbindliche Miene auf.
    »Tut mir leid, Mister O'Brien«, sagte ich. »Der Chef bedauert, aber bei uns lägen im Augenblick so viele wichtige Fälle an, daß er keinen G-man entbehren kann.«
    O'Brien furchte die Stirn. Er sah langsam von Phil zu mir. Dann stand er auf und schlug sich
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