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0090 - Jagd auf die Dämonenwölfe

0090 - Jagd auf die Dämonenwölfe

Titel: 0090 - Jagd auf die Dämonenwölfe
Autoren: Jason Dark
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Tür, Für ihn war das Gespräch abgeschlossen. Bevor er die Kabine verließ, drehte er sich, noch einmal um. »Mach nur keinen Unsinn, Süße. Wenn du versuchst, dich zu befreien, wirst du sterben!« Mit diesen Worten knallte er die Tür hinter sich zu und betrat den schmalen Gang, wo noch immer der Werwolf stand.
    »Gib gut auf sie acht!« befahl Rapp.
    Die Bestie öffnete ihr Maul und zeigte die scharfen Zähne. Das war Antwort genug.
    Auf Deck traf den Sergeant wieder der kalte Wind. Das Boot näherte sich bereits der Themse. Inzwischen waren die beiden Uferseiten zusammengerückt. Selbst in der Dunkelheit konnte man sie sehen. Sie glichen grauen Streifen.
    Bis London waren es noch rund vierzig Meilen. Während der Fahrt würden sie einige Städte und Dörfer passieren.
    Das Wasser gurgelte schmatzend an der Bordwand entlang. Der Sergeant spie in den Fluß. Er steckte eine Hand in die Hosentasche. Seine Finger fühlten etwas Kaltes, Metallenes.
    Das Kreuz!
    Rapp zog es hervor und betrachtete es sinnend. Er ließ es dabei vor seinen Augen pendeln und spielte auch mit dem Gedanken, es kurzerhand ins Wasser zu werfen.
    Doch dann sagte er sich, daß es vielleicht gut war, wenn er es behielt. Die Werwölfe hatten eine höllische Furcht vor diesem silbernen Talisman. Wenn die Sache nicht so lief, wie man es sich vorgestellt hatte, konnte das Kreuz vielleicht noch einmal sehr wichtig für ihn werden.
    Rapp steckte es wieder ein.
    Mit sich und der Welt zufrieden, wandte er sich wieder der Brücke zu. Noch zwei Stunden Fahrt, dann hatten sie ihr Ziel erreicht. In den Morgenstunden wollten sie in London einlaufen und dort eine Hölle entfachen…
    ***
    Captain George Miller schaute die zwölf Männer an, die vor ihm saßen.
    Es waren ausgesuchte Beamte der Rauschgiftpolizei, im Volksmund Heroin-Bobbys genannt. Diese Truppe war vor drei Jahren gebildet worden, als London von einer Rauschgiftwelle überschwemmt wurde.
    Immer mehr Jugendliche wurden drogenabhängig. Und die Dealer verdienten an den Süchtigen.
    Die Bosse aber lachten sich ins Fäustchen. Ihre Villen wurden immer prächtiger. Das so verdiente Geld legten sie gewinnbringend an, finanzierten damit ihre legalen Tarngeschäfte und führten ein Leben in Saus und Braus.
    Die Polizei war machtlos. Sie schaffte es nicht, der Flut des Rauschgiftes Herr zu werden. Zwar gingen hin und wieder einige Dealer ins Netz, doch die Spur zu den Bossen blieb versperrt.
    Das wurde erst anders, als die Sonderkommission auf den Plan trat. Diese Truppe war speziell ausgebildet worden, kannte sämtliche Tricks und Kniffe und trat nie in Uniform auf. Manchmal wirkten sie wie die letzten Penner aus Soho, und gerade diese Tarnung war der Wegbereiter für den außergewöhnlichen Erfolg der Truppe.
    Allerdings hatten zwei Polizisten im Dienst ihr Leben lassen müssen. Rauschgifthändler kennen kein Erbarmen.
    Captain George Miller wußte, welche Verantwortung ihm mit der Sondertruppe aufgebürdet worden war. Trotz seiner fünfundvierzig Jahre sah er um zehn Jahre älter aus. Zwei harte Falten durchzogen sein Gesicht von den Nasenflügeln bis hin zu den Mundwinkeln. Aber die Augen unter dem braunen Haar blickten nach wie vor klar und scharf. Darin stand der unbändige Wille zu lesen, das Verbrechen überall dort zu bekämpfen, wo es auftrat.
    Miller war kein Mann, der die Verbrecher haßte, er verachtete das Verbrechen. Trotzdem fiel es ihm oft schwer sich zu beherrschen, wenn er die Dealer vor sich sah, die arrogant und spöttisch ihre Anwälte riefen und nach wenigen Tagen Haft durch eine Kaution auf freien Fuß gesetzt wurden. Diese Anwälte fanden immer wieder eine Lücke im Gesetz, Sie konnten aber nichts machen, wenn der Dealer auf frischer Tat ertappt wurde.
    Die Truppe hoffte, einen dieser Dealer in der Nacht zu fangen. Er hieß Mel Djaffir und war Libanese.
    In London arbeitete er offiziell als Geschäftsmann. Er verkaufte orientalische Antiquitäten aus seiner Heimat und hatte einen kleinen Laden in Soho.
    Es war seine Tarnexistenz. In Wahrheit, so hatte die Rauschgift-Brigade in mühevoller Kleinarbeit herausbekommen, gehörte Djaffir zu den Großhändlern in Sachen Heroin.
    Captain Miller hatte seine Leute in wenigen Worten über den Rauschgiftboß informiert und bat nun einen der Männer, den Raum zu verdunkeln.
    Die Rollos fuhren herab.
    Letzte Zigaretten wurden ausgedrückt. Ein Ventilator an der Decke quirlte den Rauch durcheinander. Die Leinwand war ausgefahren worden, der
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