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0090 - Atlan in Not

Titel: 0090 - Atlan in Not
Autoren: Unbekannt
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Interkomverbindung, die vorhin bei der Bildübermittlung ausgeschaltet war, wurde jetzt von Lemmon in Betrieb gesetzt. „Manners, bringen Sie mir sofort alle Unterlagen über Rabintorge, diesen Bluffer aus Lahore. Es eilt, Manners!"
    Wenn Frank Lemmon diesen Nachsatz benutzte, dann eilte es tatsächlich. Er mußte nicht lange warten. Manners, ein untersetzter Vierziger, legte ihm einen Stoß Archivaufnahmen auf den Schreibtisch.
    „Ist das alles?" vergewisserte sich Lemmon.
    „Alles. Ich habe unseren Bestand mit dem des Hauptarchivs verglichen und..."
    Frank Lemmon winkte ab. Er wollte allein sein. Er las die Stanzstreifen mit ihren Schlüsselzeichen, wie andere ein Buch lesen. Drei Berichte sortierte er aus. Er steckte sie ein, erhob sich und sagte im Vorzimmer Bescheid, daß er eine Besprechung mit Solarmarschall Mercant hätte.
    Die Führungsspitze der Solaren Abwehr befand sich achtzehn Kilometer entfernt in dem gewaltigen Verwaltungshochhaus, das Terranias Wahrzeichen geworden war. Aber gemessen an den Aufgaben, welche das Solare Imperium zu bewältigen hatte, war dieser Büroapparat kein Wasserkopf, in dem einige tausend Mitarbeiter ein bequemes Leben führten.
    Frank Lemmon mit seinen unregelmäßig wiederkehrenden Faulenzerstunden stellte eine seltene Ausnahme dar, doch aufgrund seiner phänomenalen Leistungen, mit denen er manchmal aufzuwarten beliebte, ersetzte er ein sechsköpfiges, eingespieltes Team. In Mercants Vorzimmer mußte er eine gute halbe Stunde warten.
    „Der Chef ist drin!" hatte ihm die stupsnasige, ständig gut gelaunte erste Sekretärin gesagt.
    Dann wird der Chef mich anhören müssen, dachte Lemmon. Es kam ihm dabei nicht zu Bewußtsein, daß er seine Person sehr hoch einschätzte.
    Als die dreißig Minuten Wartezeit vorüber waren und noch nichts auf ein Ende der Konferenz hinter der schweren Tür schließen ließ, machte sich Frank Lemmon bei der stupsnasigen Sekretärin noch einmal bemerkbar. „Geben Sie bitte sofort an den Solarmarschall durch, daß es sich um den LH-Antrieb handelt!"
    Die Abkürzung LH war seine eigene Erfindung und ihm gerade blitzartig durch den Kopf geschossen.
    Weder Mercant noch Perry Rhodan kannten sie, beide waren auch vielleicht nicht in der Lage, ihre Bedeutung zu erraten, aber wenn Lemmon auf der einen Seite damit das Kardinalgebot der Geheimhaltung beachtet hatte, so konnte er andererseits Rhodan vielleicht beeinflussen, zu bleiben und zu hören, was er, Lemmon, dem Marschall zu sagen hatte.
    „Ist es wirklich so wichtig, Lemmon?" fragte die Sekretärin zweifelnd. Sie war es gewohnt, daß man immer wieder unter Vorgabe einer dringenden Angelegenheit versuchte, Mercants wertvolle Zeit in Anspruch zu nehmen. Ruhig erwiderte Frank Lemmon: „Ich betrachte es als sehr wichtig.
    Betonen Sie bei der Durchsage LH-Antrieb, ja?"
    Von Allan D. Mercant kam sofort das Echo. „Was? LH-Antrieb? Wer wartet? Lemmon? Soll hereinkommen!"
    Langsam zog Frank Lemmon hinter sich die schwere Tür zu. Am Rauchtisch saßen sich Perry Rhodan, der Administrator des Solaren Imperiums, und sein Abwehrchef Allan D. Mercant gegenüber. Beide blickten ihn erwartungsvoll an. Mit einer flüchtigen Handbewegung forderte Mercant seinen Abteilungsleiter auf, Platz zu nehmen. Keiner der beiden fragte nach der Bedeutung der Abkürzung LH.
    Lemmon zog die drei Stanzstreifen aus der Tasche und legte sie vor sich hin. Als er aufsah, blickte er in Rhodans graue Augen, in denen sich leichte Spannung widerspiegelte.
    „Sir ... Marschall", Lemmon sprach beide an und übersah, daß er seinen direkten Chef in der Anrede degradiert hatte. Rhodans Schmunzeln begriff er nicht, auch machte er sich keine Gedanken darüber.
    Seine Konzentration galt dem Bericht, den er jetzt abzugeben hatte.
    Er sprach von dem indischen Studenten Rabintorge, der, durch bis heute unaufgedeckte Kanäle, etwas über den geheimnisvollen Linearhyperantrieb der Druuf gehört hatte. Frank Lemmon sprach davon, welche Aufregung der vier Seiten lange, formelgespickte Artikel in der Studentenzeitung Ars stellaris der Universität Lahore bei der Solaren Abwehr ausgelöst hatte. „... und erst zwei Wochen später konnten uns unsere Wissenschaftler sagen, daß wir einem Studentenulk zum Opfer gefallen waren.
    Das hier ..." und er schob die drei Stanzstreifen mitten auf den Rauchtisch, um es Rhodan und Mercant zu überlassen, wer sie zuerst an sich nahm „... sind die wichtigsten Meldungen aus letzter Zeit."
    Lemmon legte eine
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