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0090 - Atlan in Not

Titel: 0090 - Atlan in Not
Autoren: Unbekannt
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065-Antrieb."
    Bully hatte mehr erwartet, deshalb sah er Rhodan jetzt fragend an. Aber dieser gab keine weiteren Einzelheiten an. Irgendwie fand Bully den Freund unkonzentriert.
    „Hör mal ..." begann er vorsichtig, „war es von unserer Seite kein Fehler, der fast überstürzt abfliegenden Springerflotte keinen einzigen Agenten nachzuschicken?"
    Perry Rhodans graue Augen weiteten sich etwas. „Warum sprichst du nicht klar und offen von Cardif, Bully? Aber wo soll unser Fehler liegen? In dem Augenblick, in dem der Patriarch Cokaze durch einen Mann unseres abgeschossenen Zerstörers erfuhr, daß Atlan das Große Imperium regiert und nicht mehr das Robotgehirn, wußte es auch die gesamte Cokazesippe, und damit war uns jede Möglichkeit genommen, diese Tatsache noch länger zu verheimlichen. Doch wenn wir uns jetzt nicht vollständig und sofort auf die neue Lage einstellen - dasselbe trifft auch für Atlan zu - dann brennt in spätestens einem Jahr die gesamte Galaxis, und wir erleben Zustände, die mit keinem Beispiel aus der Geschichte verglichen werden können! Doch wie wir der Situation entgegentreten sollen, das weiß ich im Augenblick auch noch nicht. Mein Vorhaben, mich über das Rusuma-System genau zu informieren und dich zum Team 065-Antrieb zu schicken, damit die Herren nicht bis zum Jüngsten Tag hin theoretische Mathematik betreiben, ist alles nur ein Herantasten."
    „Ein Herantasten an was?" Perry Rhodan war ratlos. „Ich weiß es nicht, Bully!" Es klang verärgert, aber der Ärger traf nicht den fragenden Freund, sondern er war aus dem Gefühl geboren, mitten in einer Katastrophe zu stehen und nirgendwo einen Weg oder eine Möglichkeit zu entdecken, diesem galaktischen Erdrutsch zu entkommen.
    Der untersetzte Reginald Bull erhob sich. „Okay, dann will ich das eine veranlassen und das andere tun. Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann erwartest du vom 065-Team bald handfeste Unterlagen?"
    „Sehr bald!" erwiderte Rhodan. Bully schnitt Grimassen. „Die werden sich freuen!" wagte er zu prophezeien. „Druufsche Linearhypertriebwerk-Technik mit Hilfe arkonidischer Supermathematik uns armen Terranern verständlich zu machen ... und das auch noch sehr bald!"
    Rhodan blickte ihn erstaunt an. „Noch besitzen wir diesen Antrieb nicht, Bully. Solltest du es vergessen haben?"
    Der rothaarige Mann lachte trocken. „Keineswegs, ich bin mir im Augenblick nur selbst untreu geworden und habe meine rechte Daumenkuppe vergessen wollen. Schreiben wir heute nicht den ersten Juli 2044?
    Nun, von diesem verflixten Jahr ist die erste Hälfte mit Ach und Krach überstanden, vielleicht überstehen wir auch den Rest... mit oder ohne Linearhyperantrieb, aber im stillen habe ich doch gehofft, unser Team könnte ihm dabei auf die Spur kommen."
    „Bully.."
    Rhodan sah ihn zurechtweisend an. „Seit der letzten Silvesternacht bist du mit deinem an unzerbrechlichem Glas aufgeschnittenen Daumen zum personifizierten Pessimisten geworden, aber gerade dort, wo wir gar nichts zu erhoffen haben, glaubst du an ein Wunder."
    „Perry, ist das nicht auch eine Art von verdrehtem Pessimismus?" fragte Bully zurück, als er den Griff der Tür schon in der Hand hatte und schleunigst den Raum verließ.
    „Unverbesserlich ..." stellte Rhodan im Selbstgespräch fest und schmunzelte, denn immer wieder war es Bully, der in seiner unnachahmlichen Art in Augenblicken der Niedergeschlagenheit für bessere Stimmung sorgte., daß Reginald Bull in Wirklichkeit auch voller Sorgen steckte, wußte niemand besser als Rhodan.
    Währenddessen hatte Bully veranlaßt, daß dem Chef die Unterlagen über das Rusuma-System hereingereicht wurden und flog selbst mit dem Gleiter zum Forschungstrakt 18 hinüber.
    In der Abteilung 065-Antrieb traf er etwas an, was er ein gemischtes Doppel nannte, obwohl dieses Doppel aus fast dreißig Spezialisten bestand, die zum Teil Theoretiker, zum Teil Techniker waren.
    Von seinem Eintritt nahm man kaum Kenntnis. Diese Sitte hatte sich überall in Terrania eingebürgert. Bully überflog das in mehrere Gruppen aufgeteilte Team und wurde auf einen jungen Inder aufmerksam, der beim Sprechen Arme und Beine zu Hilfe nahm.
    „Bradley, wer ist das?" fragte Bully den leitenden Professor der Gruppe 065-Antrieb.
    „Ach ... Rabintorge, ein Neuer. Ich werde mit ihm nicht fertig. Dieser Inder besteht ja nur aus Widerspruch!" erklärte Professor Bradley sichtlich verärgert.
    Bully liebte alles, was Widerspruch zeigte. Er dankte dem
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