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0089 - Die Werwolf-Insel

0089 - Die Werwolf-Insel

Titel: 0089 - Die Werwolf-Insel
Autoren: Jason Dark
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See. Dahinter lag gut geschützt das ruhige Gewässer. Einige Schnellboote der Marine dümpelten am Kai. Ebenfalls bunte Motorboote.
    Der Steuermann kannte sich aus. Vorsichtig umrundete er mit seinem Boot die gefährlichen Klippen, und schon bald liefen sie in ruhiges Gewässer.
    Die Schaukelei hörte auf. Darüber war der gute Bill Conolly sehr froh, denn sein Magen machte jede Bewegung mit.
    Das Boot legte an.
    Alte Autoreifen dämpften den Aufprall gegen den Kai.
    »Das war’s«, sagte der Steuermann und lächelte Bill zu.
    Der Reporter reichte ihm die Hand. »Danke, daß Sie mich so gut rübergebracht haben.«
    »Ist mein Job.«
    Bill nahm seine Tasche und hängte sich die beiden Fotoapparate um. So ausgerüstet sprang er an Land.
    Dort wartete bereits das Empfangskomitee. Ein Sergeant und ein Corporal standen neben einem Jeep.
    Scharf musterten sie Bill Conolly, als er vor ihnen stehenblieb.
    Bill grinste. »Habe ich was an mir?« erkundigte er sich.
    Der Sergeant leckte sich die Lippen. »Nein, Mister, aber auf Zivilisten sind wir hier nicht scharf.«
    Der Corporal nickte bestätigend.
    Bill hob die Schultern. »Das kann ich mir denken, aber ich habe eine Besuchererlaubnis.«
    »Kommen Sie!« Der Sergeant drehte sich um und öffnete Bill sogar die Beifahrertür des Jeeps.
    Der Reporter stieg ein, der Sergeant setzte sich auf den Rücksitz, und der andere Soldat fuhr.
    Bill warf noch einen letzten Blick zurück auf das Schiff, mit dem er gekommen war. Der Steuermann hatte es eilig, von hier wegzukommen. Er wendete bereits.
    Wenn Bill ehrlich war, dann gefiel ihm die Insel auch nicht.
    Über einen pistenähnlichen Weg knüppelte der Fahrer den Jeep einen Berg hoch. Auf der Spitze der felsartigen Erhebung erkannte der Reporter einen bunkerähnlichen Komplex, auf dessen Dach die Fahne des Britischen Königreiches wehte.
    Der Weg schlängelte in Serpentinen hoch, wurde dann breiter, und schließlich rollten die Räder des Wagens über Asphalt.
    Die Straße führte in die Kasernenanlage. Mehrere Wege zweigten ab. Bill erkannte, daß die Anlage schachbrettartig gebaut worden war.
    Das triste Grau fiel ihm jetzt schon auf den Wecker. Kein bißchen Grün, keine Bäume oder Pflanzen, die die Atmosphäre auflockerten. Hier zu leben war eine Strafe.
    Ein Gebäude stach allerdings hervor. Erstens, weil es in einer Sackgasse lag und zweitens, weil die Fenster des Hauses doppelt so groß waren wie die der anderen Kasernen.
    Vor der Tür wehte abermals die Nationalflagge im Wind, und Bill war sicher, die Kommandeursunterkunft vor sich zu haben.
    Der Jeep stoppte.
    Sofort trat eine Wache aus dem Haus.
    Bill wollte aussteigen, doch der Sergeant gebot ihm sitzenzubleiben und erst auf sein Zeichen hin den Wagen zu verlassen.
    Der Reporter hob die Schultern. An diese seltsamen Sitten mußte er sich noch gewöhnen.
    Der Sergeant sprach ein paar Worte mit dem Wachhabenden, dieser salutierte, und danach durfte Bill Conolly aussteigen. Er schlenderte auf den Eingang zu. Die rechte Hand hatte er in der Parkatasche vergraben.
    Der Sergeant zog ein schiefes Gesicht. Bill amüsierte sich köstlich über ihn.
    Hinter der Tür lag ein kurzer Flur, dessen Steinfliesen glänzten wie ein Spiegel.
    Der Korridor mündete in einen breiteren Gang. Links und rechts lagen die einzelnen Zimmer.
    Rechts ging es zum Commander.
    Er hieß Bruce Stafford, das wußte Bill Conolly. Stafford galt als knochenharter Mann, der auf seine Soldaten keinerlei Rücksichten nahm. Sich selbst gegenüber aber auch nicht. Er lebte nur für seinen Beruf und die Aufgabe, die er ihm stellte.
    Hart schlug der Sergeant die Fingerknöchel gegen das Holz der Tür. Er wartete das ›Come in‹ gar nicht erst ab, sondern betrat zusammen mit Bill Conolly das Vorzimmer des Commanders. Eigentlich war Stafford General, aber er hatte in früheren Jahren mal eine Flugstaffel geführt und deshalb den Dienstgrad Commander übernommen.
    Bill fand sich in einem nüchtern möblierten Raum wieder. Vier Besucherstühle, Aktenschränke, beigeweiß gestrichene Wände, zwei Schreibtische, Rechen- und Schreibmaschinen und ein Wesen, das überhaupt nicht in die triste Kasernenatmosphäre paßte.
    Eine junge Frau, höchstens dreiundzwanzig Jahre alt. Mit rotbraunen lockigen Haaren, einem sanft geschwungenen Mund und so klaren hellen Augen, das man das Gefühl haben konnte, sie würde immer bis auf den Grund der Seele blicken. Das Girl trug eine Leinenbluse und einen Schottenrock. Über die Bluse
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