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0088 - Der Fall Kolumbus

Titel: 0088 - Der Fall Kolumbus
Autoren: Unbekannt
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des äußeren Tores anzeigte, wurde der Abwehrchef aktiv. Sein rechter Zeigefinger kippte einen Schalter mit der Aufschrift „Flotten-Oberkommando" nach unten.
    Auf dem großen Bildschirm der drahtgebundenen Geheimschaltung erschien das stereotyp lächelnde Plastikgesicht eines Roboters.
    „Marschall Freyt, schnell", sagte Mercant laut und hastig. „Dringlichkeitsstufe eins."
    „Der Marschall wird benachrichtigt, Sir. Bitte gedulden Sie sich einen Augenblick."
    Mercant mußte zwei Minuten warten, bis Freyts schmales, ausdrucksvolles Gesicht auf dem Schirm erschien. Er atmete heftig. Anscheinend war er die letzten Meter gerannt. Der Abwehrchef gönnte ihm keine Verschnaufpause. Sie kannten sich schon zu lange, um in solchen Augenblicken kostbare Zeit für Höflichkeitsbezeigungen zu vergeuden.
    „Hyperspruch von Perry Rhodan, Freyt", erklärte Mercant übergangslos. „Sind Sie allein?"
    Freyts Augenfältchen verdichteten sich. Er nickte schweigend.
    „Okay, dann bereiten Sie sich auf die phänomenalste Neuigkeit der letzten fünfzig Jahre vor! Perry hat die Funksperre durchbrochen und von Arkon aus direkt die Erde angestrahlt. Die Meßdaten sind einwandfrei. Eine Station mit etwa fünfzig Millionen Kilowatt gibt es nur auf dem Kriegsplaneten des Großen Imperiums."
    Marschall Freyt, stellvertretender Oberbefehlshaber der Solaren Raumflotte, atmete noch heftiger.
    „Er hat uns direkt angefunkt, ohne vorher einen Außenkreuzer als Relaisstation zu benutzen? Wenn der Spruch angepeilt worden ist, kommen wir ja in Teufels Küche."
    „Die Möglichkeit besteht, jedoch hat er es in Kauf genommen. Die Verhältnisse haben sich über Nacht geändert. Freyt ..." Mercants Stimme klang plötzlich feierlich, „Freyt, das regierende Robotgehirn von Arkon ist besiegt worden! Unser so mühevoll vorbereiteter Einsatz hatte Erfolg. Atlan ist von der tatsächlich vorhandenen Kontroll- und Sicherheitsschaltung des Automaten als aktiv gebliebener Arkonide und direkter Nachkomme eines berühmten Imperators anerkannt worden. Daraus ergibt sich eine Situation, die für uns als folgenschwer anzusehen ist. Von heute an wird sich in unserer galaktischen Politik einiges ändern."
    „Teilt das der Chef mit?" fiel Freyt erregt ein.
    „Ja, ganz einwandfrei. Ich schicke Ihnen den Klartext per Kurier in Ihr Hauptquartier. Perry Rhodan befindet sich mit seinem Einsatzkommando auf Arkon III. Atlan hat die Macht übernommen, jedoch sieht es nach außen hin so aus, als regiere nach wie vor der Riesenroboter. Atlan versteckt sich damit hinter der als gnadenlos bekannten Maschine, deren Autorität er sehr geschickt ausnutzt. Ich halte das ebenfalls für richtig. Wenn bekannt wird, daß nunmehr ein wirklich lebender Arkonide an die Stelle des Regenten getreten ist, dürfte es im Kolonialreich des Großen Imperiums zu schweren Unruhen kommen. Rhodan teilt mit, die Situation sei klar. Der Computer arbeitet nur noch selbständig hinsichtlich der vielen Verwaltungs- und Nachschubfragen. Wichtige Entschlüsse werden von Admiral Atlan getroffen, den wir nunmehr als Herrscher und Imperator einzustufen haben."
    Marschall Freyt schwieg für einen Augenblick. Er überlegte. Schließlich meinte er zögernd: „Eine überraschende Situation. Sind Sie sich darüber klar, daß Atlan die Position der Erde besser kennt als Sie und ich?"
    Allan D. Mercant zeigte wieder sein berühmtes Lächeln.
    „Zu klar! Wenn er bösartig wird, genügt ein Befehl, und die Erde wird von einer Riesenflotte angegriffen. Perry erwägt offenbar gleichartige Möglichkeiten. Sie werden mit dem Funkspruch angewiesen, das Flottenflaggschiff DRUSUS sofort nach Arkon zu schicken. Oberstleutnant Sikermann, der mit dem gleichen Funkspruch zum Oberst befördert wird, soll die DRUSUS führen. Ihm wird befohlen, den Planeten Zalit anzufliegen, die dort zurückgelassenen Wissenschaftler, Techniker und Mutanten an Bord zu nehmen und anschließend auf Arkon III zu landen. Das ist alles, was die Nachricht beinhaltet."
    „Reichlich wenig im Verhältnis zu einer derart revolutionierenden Sachlage", beschwerte sich der Flottenchef.
    „Mir genügt es vollauf. Ich sehe schwere Zeiten kommen, Freyt. Die Zukunft der Menschheit hängt von dem Wohlwollen eines Arkoniden namens Atlan ab. Nachdem er das Robotgehirn übernommen hat, stehen ihm alle Türen offen. Grundsätzlich zweifle ich nicht an seiner Freundschaft zu uns. Da ich aber kein Xenopsychologe bin, kann ich nicht voraussagen, wie ihm die
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