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0087 - Treibstoff 558

0087 - Treibstoff 558

Titel: 0087 - Treibstoff 558
Autoren: Karl Theodor Horschelt
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Darnell mit diesem Mann, den Sie Morgan nennen?«
    »Clarissa Darnell… das ist doch die Frau, die neulich ermordet wurde, nicht?«
    Ich wurde wütend. »Tan Sie doch nicht so dumm«, herrschte ich sie an. »Die College-Mappe, die Sie gestohlen haben, gehörte Clarissa Darnell, das ist Ihnen genau bekannt.«
    Sie blickte mich in ungläubigem Erstaunen an. Wenn dieses Erstaunen nicht echt war, dann war sie jedenfalls eine sehr gute Schauspielerin.
    »Was… haben Sie da gesagt…?«
    »Und wie steht es mit van Buren?«, fragte ich, ohne auf die College-Mappe weiter einzugehen.
    »Van Buren… den Namen habe ich schon einmal gehört«, erwiderte sie grübelnd. »Ich weiß aber nicht…«
    Ich rief nach Phil. Myra Holt vor sich herschiebend, trat er in die Diele.
    »Hast du was erfahren können?«, fragte ich, ohne dass die beiden Frauen es verstehen konnten.
    Er nickte.
    »John Morgan, 109 Moore Street«, flüsterte er.
    »Okay, ich habe dasselbe erfahren. Wir müssen sofort etwas unternehmen.«
    Phil ging zum Telefonapparat, der auf einem kleinen Tischchen stand und rief das nächste Polizeirevier an. Es dauerte keine zehn Minuten, als der angeforderte Streifenwagen vor dem Haus stoppte. Ich ging zur Haustür und öffnete. Drei Cops traten ein, und wir gaben Ihnen die Anweisung, die beiden Frauen zu unserem Districtsbüro in der 45. Straße zu transportieren.
    Sobald die Polizisten mit denn Frauen verschwunden waren, rief Phil Mr. High an und bat ihn, zu veranlassen, das Haus in der Moore Street so bald als möglich unter Bewachung zu stellen.
    Und dann machten wir uns ebenfalls auf die Strümpfe, um selbst so schnell wie möglich dorthin zu gelangen.
    ***
    Auf der Fahrt nach Manhattan erzählte ich Phil, was Ann Dryer mir berichtet hatte.
    »Myra Holt ist von diesem Morgan auf ganz ähnliche Weise herangezogen worden«, erwiderte er. »Chronischer Geldmangel, ein haltloser Charakter, wenig Lust zum Arbeiten. Genau die gleiche Sache…«
    »Dennoch muss sie mehr wissen«, grübelte ich. »Myra Holt hat zumindest gestern Morgen Morgan alias Hopalong Gray von Angesicht zu Angesicht gesehen.«
    Phil zuckte mit den Schultern. »Das ist richtig, aber mit ihrer Personenbeschreibung ist wenig anzufangen. Sie kann sich angeblich kaum an etwas erinnern.«
    »Und die Höcker auf der Nase?«
    »Hier liegt eben der Haken der Geschichte, Jerry«, sagte er wütend. »Sie behauptet steif und fest, dieser Morgan habe eine ganz normale Nase.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Alles eine verrückte Geschichte. - Weißt du, was ich jetzt möchte? Einen anständigen Whisky…«
    Phil seufzte. »Daraus wird vorerst nichts werden…«
    Ich stoppte den Wagen bereits in der Beach Street, um kein Aufsehen zu erregen.
    »Mein Gott«, sagte Phil plötzlich und hielt mich am Arm fest. »Weißt du, dass wir hier ganz in der Nähe der Vestry Street sind, wo Clarissa Damell wohnte? Möglicherweise hat Morgan-Gray sie zufällig auf der Straße kennengelernt. Das wäre natürlich ein schwerer Schlag für unsere Vermutung, dass der Mörder in den United Chemical Works zu suchen ist.«
    Ich hob die Schultern und ließ sie wieder sinken. Ich war zu müde, darauf etwas zu erwidern und noch irgendwelche Theorien anzustellen.
    Die Moore Street liegt in einem der ältesten Viertel New Yorks. Das Haus 109 war ein schmutziger sechsgeschossiger Backsteinbau.
    Ein paar undurchsichtige Ttypen himmelten sich an der Ecke herum. Ein Fremder wäre niemals auf den Gedanken gekommen, dass es sich um Beamte des FBI handelte.
    Einer von ihnen kam mit den Händen in den Hosentaschen auf uns zugeschlendert und bat mich um Feuer für seine Zigarette. Ich kramte meine Streichhölzer aus der Tasche und gab sie ihm. Während er seine Zigarette anbrannte, flüsterte er mir zu:
    »Sechste Etage, direkt unterm Dach. Scheint aber nicht zu Hause zu sein…«
    Er gab mir die Streichholzschachtel wieder zurück, und ich überquerte mit Phil die Straße.
    Bereits im Hausflur kam uns ein unbeschreiblicher Duft entgegen. Aber das störte uns im Augenblick nicht Wir hasteten über die ausgetretenen, knarrenden Treppenstufen nach oben und öffneten mit einem Dietrich die Wob nungstür.
    Ein vollständig kahler Fl ur nahm uns auf. Der Rest der Wohnung bestand aus drei Zimmern, von denen nur eins möbliert war. Ein altes Ledersofa, ein Tisch und zwei Stühle waren die ganze Einrichtung. Eine flüchtige Untersuchung zeigte uns, dass hier nichts zu finden war.
    Phil lief wieder die Treppen
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