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0087 - Treibstoff 558

0087 - Treibstoff 558

Titel: 0087 - Treibstoff 558
Autoren: Karl Theodor Horschelt
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Miss Holt brachte uns zur Tür…
    ***
    Wir schlenderten langsam die Straße hinab und betraten den nächsten Drugstore, um uns etwas Eisgekühltes zu genehmigen.
    »Fehlspur«, sagte Phil müde. »Nebenbei, Jerry, diese Miss Holt hat mir aber keineswegs gefallen.«
    »So?«, erwiderte ich. »Kann ich nicht begreifen. An sich ist sie doch so ganz dein Typ.«
    Phil grinste. »Du bist auf dem Holzweg. Einmal ist sie nicht mein Typ. Zum anderen ist mir das Mädchen nicht ganz geheuer. Wieso das so ist, kann ich nicht sagen.«
    »Hoffentlich gelingt es dir, mit dieser Behauptung die Geschworenen zu überzeugen«, antwortete ich lächelnd.
    »Im Übrigen bin ich aber der gleichen Meinung. Leider geht es aber hier nicht um unsere Gefühle und Gedanken.«
    Wir tranken unsere Gläser leer und traten wieder nach draußen. Langsam trabten wir über die Vorortstraße zu meinem Jaguar zurück.
    Plötzlich fasste Phil meinen Arm.
    »Großer Gott«, murmelteer, »die liebe Ann Dryer, wie sie leibt und lebt.«
    Er deutete mit dem Kopf auf die andere Straßenseite.
    Ich sah hinüber und erblickte die vollschlanke Frau in einem für ihre Figur etwas gewagten weinroten Nylonkleid. Es gab keinen Zweifel, es war Ann Dryer.
    In der fast menschenleeren Straße war eine Verfolgung natürlich nicht schwer, andererseits bestand die Gefahr, von Ann Dryer entdeckt zu werden. Wir mussten ihr also einen ziemlichen Vorsprung lassen.
    Sie verließ die Main Street und bog in eine Nebenstraße ein. Als wir die Straßenecke erreichten, war sie verschwunden.
    Wir waren wie vor den Kopf geschlagen.
    In der Nähe lümmelte sich ein etwa zwölfjähriger Junge herum. Wir fragten ihn, ob er nicht eine Dame mit brünettem Haar gesehen habe.
    »Doch, Sir, Sie ist rechts um die Ecke gegangen.« Er deutete mit dem Daumen ein paar Häuser weiter.
    Wir tigerten los und sahen dann etwas zurückliegend ein Kino. »Capitol« prangte in großen Lettern über einer Drehtür. Gleich neben dem Eingang hing eine knallige Reklame, die einen Film mit Rock Hudson anpries. Einige Leute standen herum, die wahrscheinlich auf den Beginn der Vormittagsvorstellung warteten.
    Wir gingen aufs Geratewohl ins Foyer und sahen Ann Dryer an der Kasse stehen und sich gerade eine Karte lösen.
    »Los, kaufen wir uns das Mädchen«, sagte Phil und wollte starten.
    Ich hielt ihn am Arm zurück.
    »Langsam, verhaften können wir es später noch. Vielleicht bringt es uns hier noch auf eine Spur.«
    Phil zuckte mit den Schultern, gab aber nach.
    Ann Dryer schob ihre Karte ins Handtäschen, wandte sich um und ging zum Ausgang zurück. Phil und ich konnten im letzten Augenblick hinter einer Gruppe von Halbwüchsigen in Deckung gehen.
    Wir ließen ihr ein wenig Vorsprung und folgten dann nach draußen. Ann Dryer ging den gleichen Weg zurück, den sie gekommen war. Zu unserer grenzenlosen Verwunderung sahen wir dann, wie sie plötzlich den Vorgarten von-Terrace House betrat und an der Haustür läutete. Eine Weile später öffnete die Schauspielerin und ließ Ann Dryer eintreten.
    Ich verständigte mich kurz mit Phil, und wir gingen ebenfalls zur Haustür, klingelten und drückten uns dann seitwärts der Tür an die Wand.
    Leichte Schritte näherten sich, und die Tür wurde geöffnet. Myra Holt trat erstaunt ins Freie, das sie niemanden erblickte.
    Im nächsten Augenblick war Phil neben ihr, fasste mit einen Polizeigriff ihren Arm und presste seine Hand auf ihren Mund, um sie am Schreien zu hindern.
    Mit raschen Schritten durchquerte ich die Diele und stieß an der Küchentür mit Ann Dryer zusammen.
    »Guten Morgen, Miss Dryer«, sagte ich lächelnd. »Ich wollte mich für die Ladung Pfeffer bedanken, indem ich Sie wegen Beihilfe zum Mord verhafte…«
    Inzwischen war Phil mit der schreckensbleichen Myra Holt in die Diele getreten. Wir ließen den beiden Frauen keine Zeit, sich miteinander zu verständigen, sondern verhörten sie einzeln.
    Ich blieb mit Ann Dryer in der Diele, während Phil mit Myra Holt in die Küche ging. .
    »Beihilfe zum Mord ist eine schlechte Sache, Miss Dryer«, begann ich, »und Spionage ist noch übler. Das kann Sie den Kopf kosten. Ich weiß nicht, ob Sie sich darüber im Klaren sind.«
    »Darf ich Platz nehmen«, fragte sie und verzog spöttisch den Mund.
    Ich wies auf einen der Korbsessel. »Bitte«, sagte ich. »Im Übrigen gebe ich Ihnen den Rat, zu reden.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Ich habe nichts getan, was strafbar ist.«
    »Ach - und weshalb haben Sie
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