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0085 - Kampfschule Naator

Titel: 0085 - Kampfschule Naator
Autoren: Unbekannt
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Goratschin. Denn Iwan besaß zwei Köpfe. Aber das war nicht seine hervorragendste Eigenschaft. Jede Art von Materie, die auch nur eine Spur von Kalzium oder Kohlenstoff enthielt, konnte er auf große Entfernung hin in pure Energie verwandeln - meist in Form einer gewaltigen Explosion, die atomarer Natur war.
    Iwan bedeutete eine unvorstellbar gefährliche Waffe, wenn man ihn richtig einsetzte. Einst hatte der Overhead, Rhodans großer Gegner aus vergangenen Tagen, den Sohn russischer Wissenschaftler in Sibirien entdeckt und zu seinem Werkzeug gemacht. Iwan wurde nach der Besiegung des Overhead Mitglied des Mutantenkorps.
    Major Rosberg wurde das dumpfe Schweigen allmählich unbequem. Mit einem Seitenblick auf Gucky sagte er: „Ich sehe keine Möglichkeit, Osegas Leiche vor dem Zugriff der arkonidischen Untersuchungskommission zu bewahren. Wir wissen nicht einmal, wo sie sich jetzt befindet aber ich weiß, daß wir in eine verfluchte Situation geraten, wenn man feststellt, daß Calus gar nicht Calus ist."
    Der Mausbiber hockte auf einem Stuhl und ließ sich von Betty Toufry das Fell kraulen, als gäbe es keine anderen Sorgen auf der Welt. Ihm gegenüber saßen Ishy Matsu und der Doppelkopfmutant.
    „In Tagnor leben noch etwa zwanzig Millionen Zaliter, die anwesenden Fremden und Arkoniden nicht gerechnet. Alle diese zwanzig Millionen denken - wenn es auch meist unsinniges und überflüssiges Zeug ist. Aber sie denken, und das ist entscheidend. Jeder Gedanke bedeutet eine Spur, einen Impuls. Jeder muß überprüft werden. Und nun kannst du dir ja selbst ausrechnen, wie lange es dauert, bis wir alle durch haben."
    Rosberg wußte das und machte auch dem Mausbiber keinen Vorwurf.
    „Osega ist nicht mehr da, sonst könnte er uns informieren. Es wäre doch klar, daß man Admiral Calus mitteilte, wo die Leiche ist - ach, was rede ich für einen Unsinn! Aber da soll man nicht den Verstand verlieren!"
    Gucky grinste ungerührt. „Sei froh, daß du einen zu verlieren hast, Rosberg." Er wurde sofort wieder ernst. „Und selbst dann, wenn wir wissen, wo Osegas Leiche ist wie wollen wir sie bergen, ohne Verdacht zu erregen? Wenn mich jemand von den Arkoniden sieht..."
    „Das ist es ja eben!" gab Rosberg ihm recht. „Deine Fähigkeiten nutzen ganz und gar nichts in diesem Fall. Die Leiche muß einfach verschwinden, nicht mehr und nicht weniger. Auf keinen Fall darf sie jedoch unter geheimnisvollen Umständen verschwinden. Himmel, ist das eine komplizierte Angelegenheit!"
    Major Rosberg war Soldat und liebte die klare Linienführung. Die Herbeischaffung von Osegas verdächtiger Leiche hingegen kam einem richtigen Kriminalfall gleich. Das lag ihm weniger.
    „Vielleicht hat Toffner Erfolg", tröstete Betty und unterbrach ihre Tätigkeit des telepathischen Nachforschens. „Ich habe ihn und seine beiden Freunde im Augenblick verloren. Sie treiben sich irgendwo in der Nähe des Palastes herum."
    „Hoffentlich", nickte Rosberg. „Außerdem - es ist kaum anzunehmen, daß man die falsche Identität Calus sofort entdeckt. Osegas Maske ist gut. Warum sollte man einen Toten gleich durchleuchten?"
    „So dürfen wir nicht denken", warnte einer der zurückgebliebenen Wissenschaftler des Biochemischen Labors. „Die Möglichkeit der Entdeckung beträgt vielleicht nur fünf Prozent, aber das ist bereits zuviel. Osega muß her! Übrigens ..." setzte er hinzu und sah hinüber zu den verhängten Nischen, wo seine Kollegen weilten „... was soll mit dem echten Calus geschehen? Er ist immer noch unser Gefangener."
    „Vielleicht läßt Rhodan ihn eines Tages laufen, wenn alles vorbei ist", meinte Rosberg. „Jetzt können wir jedenfalls nichts mit ihm anfangen."
    Betty, die wieder in eine Art von Meditation versunken war, hob plötzlich den Kopf.
    „Ich glaube", sagte sie mit Bestimmtheit, „ich habe eine Spur gefunden."
    Rosberg beugte sich zu ihr.
    „Toffner?"
    Sie nickte stumm und lauschte weiter hinein in das unvorstellbare Gewirr unzähliger Gedankenimpulse, von denen nur einer der richtige sein konnte.
     
    *
     
    Die drei Zaliter besaßen zwar die von Calus unterschriebenen Sonderausweise, die sie vom Wehrdienst befreiten, aber wer konnte wissen, wie lange Calus Unterschrift unter diesen Bedingungen noch Gültigkeit besaß. Es blieb somit immer noch gefährlich, sich in die unmittelbare Nähe der Arkoniden zu wagen. Aber ihnen blieb keine andere Wahl, wollten sie jenen helfen, die auch ihnen geholfen hatten.
    Toffner war natürlich
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