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0085 - Kampfschule Naator

Titel: 0085 - Kampfschule Naator
Autoren: Unbekannt
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Zaliter", sagte er so ruhig wie möglich. „Du begehst einen verhängnisvollen Irrtum. Willst du mich nicht anhören, bevor du handelst?"
    „Stirb, du Verräter des Imperiums!" rief Rhog dramatisch und hob seine Waffe. „Ihr seid alle Verräter, die dem Robotgehirn gehorchen!"
    Er drückte ab, noch ehe Osega eine Chance erhielt, seine eigene Waffe zu ziehen. Der Sergeant war tot, ehe er einen Schmerz verspürte, und er starb vor den Augen eines ganzen Planeten. Haltlos rutschte er an der Tischkante herab und sank zu Boden.
    Aber auch Rhog starb. Der Roboter, nun nicht mehr durch Calus Gegenwart gehindert, eröffnete das Feuer. Von drei oder vier Energiefingern zugleich durchbohrt brach Rhog zusammen. Seine Gefährten in der Höhle des weit entfernten Gebirges sahen ihn genau so sterben wie alle anderen Bewohner des Planeten aber sein Tod stand im Zeichen des bitteren Erfolges. Denn auch Calus war tot.
    Die tödlichen Strahlen des Roboters setzten auch die Fernsehkameras außer Betrieb. Überall auf Zalit wurden die Schirme dunkel. Aber jeder wußte: Admiral Calus war tot!
    Irgend etwas würde nun geschehen. Und es gab genug Zaliter, die vor dieser Gewißheit plötzlich Angst hatten. Auch Cagrib und seine Freunde, die stumm und voller Zweifel vor ihrem Bildempfänger in der Höhle hockten und Rhogs Opfertod mit angesehen hatten.
     
    6.
     
    Als Rosbergs Stimme in dem winzigen Empfänger verstummte, dauerte es fast zwei Minuten, ehe Rhodan antwortete: „Osegas Tod tut mir leid. Rosberg. Es war unnötig, daß er starb."
    „Aber er starb nicht nutzlos, Sir", gab Rosberg zurück.
    Es bestand keinerlei Gefahr, daß die Hypersendung abgehört werden konnte. Die Funkwellen waren derart gebündelt, daß man sie wenige Kilometer neben dem Strahl nicht mehr wahrnehmen konnte.
    Trotzdem war Vorsicht geboten. Wenn ein Schiff den Strahl kreuzte, dessen Empfänger zufällig aktiviert war und außerdem dieselbe Frequenz eingeschaltet hatte, war es immerhin möglich ...
    „Das Leben eines Menschen ist zu wertvoll, als, daß es durch einen noch so großen Nutzen aufgewogen werden könnte. Außerdem bedeutet Osegas Tod für uns mehr Schaden und Gefahr als Nutzen. Was ist, wenn seine Leiche untersucht wird? Außerdem wird Arkon nun einen neuen Admiral nach Zalit entsenden. Wollen wir den wieder ersetzen?"
    Aber Rosberg hatte nur das eine gehört...
    „Mein Gott ... wenn seine Leiche untersucht wird! Eine Untersuchung würde den Arkoniden beweisen, daß Calus ausgetauscht wurde und daß es sich bei der Leiche nicht um einen Arkoniden handelt. Was soll ich tun?"
    „Holen Sie die Leiche aus dem Funkhaus, Rosberg! Gucky soll das machen."
    „Es wird nicht einfach sein, denn soviel ich weiß, hat man sie schon dort abgeholt. Admiral Calus soll ein Staatsbegräbnis auf Arkon erhalten."
    „Auch das noch!"
    Rhodan dachte einige Sekunden nach. „Verhindern Sie das! Unter allen Umständen! Noch etwas?"
    Rosberg zögerte. Seine Stimme klang unsicher.
    „Es muß damit gerechnet werden, daß sich die Zustände auf Zalit verschärfen. Der Regent hat eine Strafexpedition angekündigt."
    „Sie müssen auch damit fertig werden, Rosberg. Ich kann Ihnen jetzt nicht helfen. Unterrichten Sie mich, wenn die Lage kritisch werden sollte. Bis dahin viel Glück!"
    „Gleichfalls", kam es zurück, dann war die Verbindung unterbrochen.
    Atlan schob sich neben den lauschenden Gorlat.
    „Das ist ein Torpedo ins Heck", sagte er trocken. „Wenn der Regent in Admiral Calus einen Terraner erkennt, geraten wir in einen Hexenkessel, Perry. Hoffentlich gelingt es Rosberg, Osega selbst zu begraben."
    „Hoffen wir es", gab Rhodan ernst zurück. So groß die Gefahr auch war, er konnte sie von hier aus nicht abwenden. Sie war wie eine Art Schicksal, auf das man keinerlei Einfluß hatte. „Inzwischen sollten wir dafür sorgen, daß wenigstens hier keine Panne passiert. Morgen, so erfuhr Seiko, werden wir bereits eingeteilt. Warten wir ab, was für ein Schiff man uns anvertraut."
    „Ohne Schulung und Ausbildung?" wunderte sich Bully. Rhodan nickte. „Der Regent verliert keine Zeit.
    Er hat angeordnet, daß alle erfahrenen Raumoffiziere der Zaliter zu provisorischen Kommandanten ernannt werden. Sie erhalten eine Mannschaft, die praktisch auszubilden ist. Während der Übungsflüge."
    „Recht orthodox", murmelte Atlan anerkennend. „Es scheint eilig zu sein mit dem Angriff auf die Erde. Merkwürdig, wo der Regent doch keine Ahnung hat, wo er sie suchen soll."
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